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Aber bitte mit Fan-Schal!

Aber bitte mit Fan-Schal!„Zu den Mysterien der Erde gehören das Bermuda-Dreieck, der Steinkreis Stonehenge – und die Bielefelder Alm.“ Als Bielefelderin ging mir das Herz auf, als ich diesen Satz vor einer Woche in der Süddeutschen Zeitung las. Sportteil. Den lese ich immer zuerst. Ehrensache.

Am vergangenen Dienstag waren zwei Reisegruppen zum Pokalspiel Schalke 04 gegen Arminia Bielefeld in Richtung Ostwestfalen unterwegs. Die Schalker Spieler rollten in ihrem blau-weißen Reisebus über die A2, meine fußballbegeisterte Mitbloggerin Cerstin fuhr im ICE. Sie alle wollten das Alm-Geheimnis erkunden. Gemeinsam nahmen Cerstin und ich in den blauen Sitzschalen des Fußballstadions Platz. In der hereinbrechenden Nacht zwischen 22.15 und 22.40 Uhr erkannten die Schalker das Geheimnis des Bielefelder Phänomens. „Der Mythos Alm kommt nicht von ungefähr“, bestätigte nach dem Abpfill der Schalker Trainer David Wagner.

Drei Tore hatten die Schalker in der ersten halben Stunde geschossen. Cerstin hatte vergnügt mit dem Fan-Schal gewedelt und das Steiger-Lied gesungen, während ich aus Wut und Scham über das Unvermögen meines Clubs am liebsten unter die Sitzschalen gekrochen wäre. Doch magische Kräfte vernebelten den Schalker Spielern in der Endphase des Matches die Sinne. In einer Mischung aus Kontrollverlust und Nachlässigkeit wackelte plötzlich die souveräne Führung, und es stand nur noch 2:3. Um den Sieg über die Runden zu retten, benötigten die Jungs aus dem Ruhrpott die Unterstützung des Schiedsrichters, des Torpfostens und des neben mir sitzenden, Anfeuerungen rufenden Schalker Edelfans. Auch ich schrie wie am Spieß, doch vergebens. Tor und Elfer nicht gegeben, Pfosten in der 90., gerettet auf der Linie in der 93. Minute, Abfiff und aus war der Bielefelder Pokaltraum.

Beim Frühstück am nächsten Morgen hatte ich mich wieder beruhigt. Siegen ist sowieso überschätzt.

Abschließend noch zur Klärung einer nicht unwesentlichen Frage: Was trägt man eigentlich als weiblicher Gast im Fußballstadion? Angesichts der traurigen Tatsache, dass man dort fast nur Männer und wenig andere Frauen trifft, rate ich dazu, als entschiedene Botschafterin der Weiblichkeit aufzutreten. Das entscheidende Accessoire ist und bleibt aber der Fan-Schal. Allein schon wegen der Kälte in den dunklen Fußballnächten, wobei alle Schalker jetzt wissen, dass man auf der Bielefelder Alm ganz schön ins Schwitzen geraten kann.

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2 Kommentare

  1. Susa Berg
    11/11/2019 / 12:20

    Hallo Ursel,
    das Mysterium Bielefeld…
    und das Mysterium Fanliebe… ich leide zur Zeit sehr unter meiner Liebe zum 1.FC Köln. Sahen aber am Freitagabend zumindest oberklasse aus im Trikot zur „fünften Jahreszeit“ mit Ringelkniestrümpfen! Nun ja, wird schon wieder!
    Aber das gehört doch dazu oder, zum Fan sein. Lieben und leiden.

    Zum 11.11. sende ich Dir heute ein herzliches Kölle Alaaf nach Ostwestfalen,
    Susa

  2. Ursel
    Autor
    11/11/2019 / 12:49

    Liebe Susa,
    schlimm! schlimm! schlimm! Der arme Geißbock. Aber als Fan der Fahrstuhlmannschaft Arminia Bielefeld kann ich Dir versichern: wird schon wieder.
    Liebe Grüße und Alaaf nach Köln.
    Ursel

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