Valletta, Maltas Hauptstadt, ist nicht nur die südlichste Hauptstadt in der EU, sondern auch die kleinste. Eine aus der Ferne eher abweisend anmutende Festung – das war ja immerhin einmal ihre Aufgabe. Aus der Nähe ein Gewirr und Gewusel aus Strassen und Gebäuden aus Kalkstein, deren Gold wirkende Farbe sich so herrlich vom blauen Himmel und dem Meer absetzen. Wunderschön ist dieses historische Juwel, ein UNESCO Weltkulturerbe mit einem wirklich ganz besonderen Charme. Bereits im 16. Jahrhundert wurde Valletta von Johanniterrittern gegründet und seitdem hat die Stadt eine wirklich sehr bewegte Geschichte hinter sich. Das liegt vor allem an ihrer strategischen Lage im Mittelmeer und dem Naturhafen der Stadt. Von Mauren bis zu den Briten, alle haben hier ganz eindeutig ihre Spuren hinterlassen, vom Linksverkehr und roten Telefonhäuschen bis zu den in der Architektur sichtbaren – und in der Sprache hörbaren! – Einflüssen aus Afrika und dem Orient. Eine wirklich faszinierende Stadt. Hier für euch meine Tipps für einen Tag in Valletta.
Ein Tag in Valletta: durch die Stadt streifen
Natürlich ist es manchmal gut, ein klares Programm zu haben und gerade dann, wenn man nicht so viel Zeit hat, ist es naheliegend, den Tag genauer zu planen. Ich muss sagen: Valletta ist so wunderbar zum Durchstreifen geeignet – plant nicht zu viel. Ich liebe dieses Bummeln durch eine neue Stadt oder Gegend sowieso und mache das oft ganz mit Absicht so, zum Beispiel hier auch in Berlin. Man sieht auf diese Weise sicherlich nicht jede Sehenswürdigkeit, aber dafür lernt man den Ort ein wenig mehr wie ein „local“ kennen. Und ich liebe es, dass sich Treiben lassen. Genau in solchen Momenten nimmt man oft viel mehr aus der Umgebung wahr. Schaut sich die Menschen und ihren Alltag an. Also macht euch in Valletta einfach auf den Weg durch die engen Strassen und Gassen.
Ein Tag in Valletta: was ist ein Muss?
Wenn ihr ein wenig genauer planen möchtet, dann empfehle ich auf jeden Fall:
- Triton Fountain – hier am besten starten, dann könnt ihr die nächsten Orte gut nacheinander erkunden
- Republic Street – die Strasse zieht sich im Prinzip wie das Rückgrat einmal durch die Stadt, von der Triton Fountain bis hin zum Fort St Elmo
- St John’s Co-Cathedral aus dem 16. Jahrhundert – es dauerte fast 100 Jahre, bis die Kathedrale innen fertig gestaltet war; falls es euch dort zu volle ist, probiert es mit der Karmeliterkirche
- Fort St Elmo und das National War Museum
- Upper Barraka Gardens für den wunderbaren Ausblick
Ein Tag in Valletta: achtet auf die Fassaden – und die vielen wunderschönen Türklopfer
Aber es geht ja nicht nur um die berühmten Bauwerke und Touristenstation. Was mich vor allem fasziniert hat waren die Häuserfassaden mit den geschlossenen Balkonen – wir würden sie wohl als Holzerker beschreiben, hier nennt man sie gallarija. Sie ziehen sich durch die ganze Stadt, sind aber besonders schön entlang der Treppen die runter Richtung Hafen führen. Und dann erst die vielen wunderschönen Türklopfer. Ich gebe zu: ich habe einen kleinen Faible für sie – auch in Edinburgh lassen sich viele herrliche Exemplare finden. In Valletta hatten es mir schnell die vielen Türklopfer mit Fischen angetan: ich fand ich ganz wunderbar. Das Meer ist hier im Alltag an vielen Orten schnell zu finden. Aber auch das sieht man eben vor allem durch den eher unstrukturierten Stadtbummel – das echte Malteser Leben entdecken. Und dazu gehört Barock und Fassadenkunst genauso, wie die fischigen Türklopfer.