Das verbinde ich mit Weihnachten: In der Vergangenheit Hektik im Job bis kurz vor Heiligabend, Gästezimmer vorbereiten, Einkaufen, Kochen, Backen, Dekorieren, komplizierte Stimmungslagen und mittendrin die Nordmann-Tanne mit den roten Äpfeln dran und ich – aus dem letzten Loch pfeifend. Tue ich doch gerne, habe ich lange gedacht. Das Alter schenkt vielen Frauen, so auch mir, die Freiheit, Weihnachten neu zu denken. Mit viel Glück feiert man vielleicht 90 Weihnachten im Leben. Da sollte man doch aus jedem einzelnen das Beste machen. Wir haben Traditionen hinterfragt und viele davon abgelegt. In den letzten Jahren waren wir rund um Weihnachten in Paris. Ehrlich gesagt, ist so eine Reise ein ganz schöner Luxus, für den ich sehr dankbar bin. Paris ist zu jeder Jahreszeit ein Fest, aber an Weihnachten strahlt die Stadt ganz besonders. Paris verdanke ich Weihnachtstage mit süßer Leichtigkeit, auch weil das Fest emotional nicht so aufgeladen ist wie bei uns und nicht so lange dauert. Der 24. Dezember ist ein ganz normaler Arbeitstag, und einen 2. Feiertag am 26. Dezember gibt es nicht. Dieses Jahr feiere ich Weihnachten aber zu Hause.
Mein Weihnachtsessen: Weihnachten ist der einzige Anlass im Jahr, an dem ich mir mit der Tischdeko richtig Mühe gebe. Da wird aber auch alles aufgeboten, was der Bestand hergibt. Bei dem, was auf den Tellern landet, halten wir den Ball dieses Jahr flach. Heiligabend wird zum Kaffee vor der Bescherung ein Panettone kredenzt. Am Abend essen wir Fisch. Am 1. Feiertag gibt es Confit de canard aus der Konserve und viel Champagner. Das Beste daran: Es schmeckt allen, aber keiner muss kochen. An allen Festtagen essen wir traditionell auch noch einen selbst gemachten Heringssalat, manchmal schon zum Frühstück. Weihnachten ohne diesen Heringssalat ist kein Weihnachten.
Meine Weihnachtsmusik: Bachs Weihnachtsoratorium, aber zwischendurch auch die Ohrwürmer „Last Christmas“ und Mariah Careys „All I want für Christmas is you“.
Mein Weihnachtsfilm: „Love Actually“ muss immer sein. Herrlich, wenn Hugh Grant als Prime Minister die Treppe in Downing Street 10 herunter tanzt und plötzlich einer streng blickenden Sekretärin gegenübersteht. Oder Heike Makatsch als Verführerin ihres Chefs auf der Weihnachtsfeier und die arme Emma Thompson als dessen Frau, die bei der Bescherung die Halskette erwartet, die sie ihren Mann hat kaufen sehen und mit einer CD von Joni Mitchell abgespeist wird.
So sieht mein Tannenbaum aus: In diesem Jahr heißt es bei uns: Welcome in Kitsch- Country. Ich habe den Weinflaschenständer mit bunten Weihnachtskugeln und einer verspielten Lichterketten dekoriert.
Was ich auf keinen Fall geschenkt bekommen möchte: Man soll mir nicht mit Praktischem kommen! Haushaltsgeräte sind die Höchststrafe.
Das Peinlichste, das ich je verschenkt habe: einen Stripper
Ein Weihnachtsgeschenk in letzter Minute: Ein Buch, speziell für den Beschenkten ausgesucht, das die Beziehung zwischen dem Schenkenden und dem Beschenkten widerspiegelt. Oder Kaschmirsocken oder ein schöner Blumenstrauß.
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