werde ich alle meine Freunde zu mir nachhause einladen und jede und jeden mindestens eine Stunde umarmen, herzen, knuddeln. Es wird eine Party geben, mit Lightshow, DJ, mit allem. Wir werden die Nacht durchtanzen. Das haben wir alle viel zu lange nicht mehr gemacht.
Ich werde einen Tag lang im Straßencafé in der Sonne sitzen, Rosé mit Eis trinken, Kuchen essen und Zeitungen lesen.
Ich werde mit Familie und Freunden alle verpassten Geburtstage nachfeiern.
Ich werde ein Feuerchen machen und die häßlichen Einweg-Schutzmasken verbrennen.
Ich werde ohne Plastikhandschuhe Türklinken berühren, als wären sie Handschmeichler und Geldscheine, als wären sie aus Seide.
Ich werde reisen. Aber anders. Unsere (meine) Beziehung) zur Umwelt muss sich ändern. Auf jeden Fall Zug statt Auto. Die Zeit der Fernreisen ist möglicherweise für mich vorbei – wobei es mir leichter fallen dürfte, darauf zu verzichten als jüngeren Leuten. Ich hatte die Chance, viel von der Welt zu sehen.
Ich werde an die Nord- oder Ostsee fahren, ins Wasser springen und danach das Salz auf meiner Haut riechen.
Ich werde shoppen. Aber anders. Unsere (meine) Beziehung zu Kleidung muss sich ändern. Ich werde ein Kleidungsstück nur dann kaufen, wenn ich mir ganz sicher bin, dass ich es mindestens 30 Mal trage.
Ich werde mir die Haare schneiden lassen und meine liebste Coiffeuse Christine fragen, ob sie die Kopfmassage etwas in die Länge ziehen kann.
Ich werde mir die Haare nicht mehr färben lassen. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Ich werde ins Fußballstadion gehen und mit den Fans meines Fußballclubs Arminia Bielefeld den Aufstieg in die 1. Bundesliga feiern.
Ich werde Weihnachten in Paris sein und im La Coupole Crevetten und Crepe Suzette essen. Ich werde mir jede Ausstellung ansehen, in jede Galerie gehen, jeden Film und jedes Theaterstück sehen.
Ich werde das Leben feiern.