Modisch gesehen kann der Besuch einer Kunstausstellung wie der Documenta ein kniffliges Unterfangen sein. Das internationale Kunstpublikum, das nach Kassel kommt, ist zumeist jung, schön und vor allem distinktionssüchtig. Viele Besucher wollen sich nicht einreihen in das, was Mainstream ist und geben sich très bohème. Kleidung ist für sie immens wichtig, denn sie betrachten ihr Äußeres als Ausdruck ihrer Kultur, Brillanz und Besonderheit. Da kann es passieren, dass die ältere Frau aus der Provinz, also ich, nicht als graue (!) Maus dastehen möchte und in die Versuchung gerät, sich für den Besuch der Ausstellung ganz besonders herzurichten. Wenn es aber dazu führt, als würde das extravagante Kleid oder die riesige, in allen Farben des Regenbogens schillernde Sonnenbrille oder der quietschgelbe Seidenturban mit seiner Trägerin in die Ausstellung gehen statt umgekehrt, dann stimmt etwas nicht am Verhältnis Mensch – Textil.
Die Fashion Victims mit ihren bunten Firlefanzen und kühnen Silhouetten kommen und gehen. Was bleibt, ist die Frau, die weiß, wer sie ist und was sie mag. Äußerlichkeiten nimmt sie nicht zu ernst. Sie erfüllt keine Erwartungen und folgt allein ihrem Instinkt. Wenn sie Lust hat auf die weite, flauschige Strickjacke mit dem Zopfmuster und die Schuhe mit der Gummisohle, bitteschön! Wenn sie es unangestrengt und lässig mag, sind Streifen eine Option.
Easy going: Streifen, die entspannte Fashion-Combi auf der Documenta
Die einfachste Möglichkeit, Streifen im kompletten Outfit zu tragen, bieten zwei Kleider, die farblich zusammenpassen. Super einfach für alle, die beim Styling eher faul sind, aber trotzdem einen coolen Look tragen wollen. Der noch dazu ideal ist angesichts der momentanen Schwankungen der Temperaturen am Morgen und am Mittag.
Sie können am Morgen einfach hinein schlüpfen, einen schlichten Mantel dazu kombinieren und sind ohne viel Aufwand toll angezogen. Im hyperventillierenden, auf Äußerlichkeiten bedachten Kunstbetrieb werden Sie mit diesem gelassenen Stil auffallen, ohne es darauf angelegt zu haben.
Einen Rückblick auf die Documenta 2022 gibt es hier in der nächsten Woche.
Sie interessieren sich für Bekleidungstipps für besondere Situationen? Tanja weiß, was man anzieht, wenn man als Expertin in die Talkshow von Anne Will eingeladen wird. Den meisten von uns wird das kaum passieren, aber sie bekam die Einladung.
Dokumenta-Fashion-Combi? Schnarch….dann lieber knallhartes Rentnerbeige……Grau anstatt Blond? Trotzige Versuche……die wenigsten sehen mit grauen Haaren gut aus.
Man kann Ü+U 40-50-60-etc. aussehen wie ’ne richtige Frau, siehe Carine Roitfeld.
Ich sehe bei Euch keine Style-Rebellen, sondern angepasste Schnarchnasen im Erdkundlehrerlook mit mal ’nem ganz verrückten Hut auf……gruselig……vermutlich haltet Ihr Euch für „Individuell“. Aua.
Schnell weg hier.
Liebe Elli,
Vielen Dank für Ihr zwar nicht sehr wertschätzendes, aber dafür immerhin sehr lustiges Feedback. Diese Art von „Frauen machen andere Frauen runter“ sind wir hier im Blog gar nicht gewöhnt.
Wir wünschen Ihnen von Herzen, dass auch Sie noch die Kurve kriegen und es irgendwann schaffen, sich selbst und andere (Frauen) mit dem liebevollen Blick zu sehen, um den es uns hier im Blog und im Leben – ganz mutig und rebellisch und im Gegensatz zum gängigen kritischen Blick der Gesellschaft auf ältere Frauen – geht.
Herzliche Grüße,
Ihre StyleREBELLES