Er schoss keine Fotos, er kreierte Bilder. Irving Penn (1917 – 2009) war einer der ganz großen Fotografen des 20. Jahrhunderts. In den Fünfzigerjahren war er für seine Portraits, später für seine Modefotografie berühmt. Einer Portraitsitzung bei ihm sahen sogar seine berühmtesten Modelle mit dem gleichen neugierigen Unbehagen entgegen wie dem Besuch bei einem Psychologen. Eingepfercht in den spitzen Winkel von zwei Stellwänden gaben Truman Capote, Marcel Duchamp, Miro, Pablo Picasso und selbst Marlene Dietrich der Kamera irgendwann ein Stück Seele preis. Noch mehr als seine ikonischen Portraits haben seine Modeaufnahmen für die amerikanische „Vogue“ die schönsten Frauen seiner Zeit, darunter seine eigene – Lisa Fonssagrives-Penn – zum glamourösen Monument erstarren lassen.
Zu seinem 100. Geburtstag ehrt eine aktuelle Ausstellung den großen Fotokünstler, der ein ebenso besessener wie feinfühliger Beobachter seiner Umwelt war.
Noch bis zum 31. Juli 2017 im Metropolitan Museum in New York und ab dem 21. September im Grand Palais in Paris zu sehen.