Es ist tatsächlich ein ehemaliges Getreidesilo, das heute auf drei Etagen eine der schönsten Modeaustellungen beherbergt. Giorgio Armani hat sich hier zu Lebzeiten ein Denkmal bauen lassen, das sein mehr als 40 Jahre andauerndes Schaffen wunderschön in Szene setzt.
Wenn sich der Aufzug im dritten Stock öffnet, spürt man sofort die Eleganz bei gleichzeitigem Understatement, die jedes einzelne Kleidungsstück der permanenten Armani Kollektion ausstrahlt.
In ihrer Mitte eine einzelne rote Robe.
Die Outfits der obersten Etage verschlinge ich förmlich. Zeitlose Schnitte, luxuriöse Stoffe. Eine Zuordnung zu einzelnen Dekaden fiel mir unglaublich schwer. Ich würde jedes einzelne sofort tragen wollen.
Am Ende wartet das digitale Archiv und ein kleiner Kinosaal.
Die Videos geben Einblicke in das Werk und die kreative Schaffen Giorgio Armanis. Scorseses „The Jacket“ von 1990 beschreibt wie Armani die Idee zu seinen Damen-Sakkos entwickelte, wie eben diese Sakkos den Frauen einen Look ermöglichten, der machtvoll und zugleich verführerisch feminin und elegant rüber kommt.
Dieser Armani-eigenen Interpretation des androgynen Looks ist ein eigener Bereich der permanenten Ausstellung gewidmet. Neutrale Farben, Stoffe, die man von Herrenschneidern kennt, gepaart mit fließenden Schnitten, betonten Taillen. Armani hat den Hosenanzug für Frauen von Kollektion zu Kollektion erkennbar weiter entwickelt und ist doch dem Original auf seine Art immer treu geblieben.
Die Armani Ausstellung ist nicht chronologisch sondern thematisch gruppiert. Neben „Androgyn“ gibt es noch die Themen Ethnizität und Stars.
ETHNICITIES zeigt den starken Einfluss, den nicht-westliche Kulturen auf Armanis Kreationen hatten, und wie er sie in seinem ganz eigenen Stil interpretiert. Und STARS feiert die Armani Looks, die von wir von der Leinwand oder dem roten Teppich kennen.
Und natürlich dürfen auch die Accessoires nicht fehlen.
Die kann man zwar hier nicht kaufen, aber dafür gibt es ja noch den Armani Flagship Store in der Innenstadt. Und wer einfach nicht ohne Mitbringsel das Museum verlassen kann, der wird auf jeden Fall im kleinen, aber sehr feinen Museumsshop fündig. Absolute Empfehlung für alle Modeinteressierten in Mailand.
PS Nach einem Besuch im Armani Museum kommt man nicht umhin, Armanis Einfluss an den gut gekleideten Frauen Mailands zu sehen.
Selten habe ich so viele Hosenanzüge gesehen und – obwohl ich so gut wie nie Hosen trage – das Bedürfnis verspürt, mir selbst einen zuzulegen.
Packen Sie also bei Ihrem nächsten Mailand-Trip nur wenig ein und nehmen Sie stattdessen eine Menge Taschengeld mit.
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