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Der Design-Klassiker: Butterfly Chair

Butterfly ChairDen Butterfly Chair habe ich zum ersten Mal im Museum of Modern Art gesehen, 1986 in New York. Ich war entgeistert und begeistert zugleich, von der tadellosen Symmetrie und der organischen, skulpturalen Form des Sessels und von dem Mut, den die Designer an den Tag legten, um so ein kompromissloses Möbelstück zu entwerfen. Er besteht aus nur zwei Teilen und zwei Materialien. Ein filigranes, zu zwei Beinen gebogenes Stahlrohrgesell, das man zusammen klappen kann und das ein dreidimensional aufgespanntes Stück Stoff trägt. Eine genial einfache Idee!

Der Butterfly Chair wurde 1938 von drei jungen Architekten des Büros Austral in Buenos Aires entworfen: Antonio Bonnet, Juan Kurchan und Jorge Ferrari-Hardoy. Auf Spanisch heißt er „Mariposa“, das bedeutet Schmetterling. 1941 wurde er in die ständige Sammlung des Museums of Modern Art aufgenommen. 1947 bekamen Florence und Hans Knoll die Lizenz zur Herstellung. Allein im Raum Los Angeles soll er daraufhin über 3000 Mal pro Woche verkauft worden sein. Er gilt als einer der meistkopierten Designermöbel, da die Architekten versäumt hatten, ihre Rechte schützen zu lassen. Deshalb stellte Knoll nach nur drei Jahren die Produktion wieder ein.

Bei uns zu Hause gibt es zwei Butterfly Chairs. Wir haben sie – Wahnsinnszufall – second hand entdeckt, aufarbeiten und bei einem Segeltuchmacher neue Bezüge nähen lassen. Die leichtfüßigen Möbel haben den großen Vorteil, dass man sie schnell hin und herschieben kann. Im Sommer machen sie die Terrasse zum Wohnzimmer, im Winter werden sie drinnen zu einem Fauteuil, das man auf Parties schnell aufstellen kann, wenn man vielen Leuten Platz bieten möchte. Bei diesen Gelegenheiten versprüht der Sessel seinen ganzen Mid-Century-Charme: schöne Musik, Martini on the Rocks und der Butterfly on top.

So könnte das Leben von mir aus immer sein. Schade, dass die Realität aber auch immer dazwischen grätschen muss.

Einen Nachteil hat der Butterfly Chair. Man kann sich nicht so wirklich in ihm fläzen. Man sitzt in ihm zu tief. Es verlangt eine gewisse Sportlichkeit, aus dem Sitzen wieder in die aufrechte Stellung zu kommen, ohne dass der Stuhl kippelt oder man sich einen Hexenschuss zuzieht. Dafür ist er aber sehr schön. Das muss reichen.

Den schönsten, edelsten und leider auch teuersten Butterfly Chair gibt es hier: https://www.manufactum.de/fledermaussessel-mariposa-a67291/

Frauen und ihre Lieblingsmöbel! Tanja erfreut sich an diesem besonderen Sessel, den sie sich hat auf den Leib schneidern lassen: https://stylerebelles.com/einen-sessel-auf-den-leib-geschneidert/

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