Kopenhagen wurde schon mehrfach zur lebenswertesten Stadt der Welt ausgezeichnet. Ein paar Tage dort reichen aus, um das nachvollziehen zu können. Die Stadt ist für jeden, aber besonders für ältere Besucher und Besucherinnen stimulierend und keinesfalls zu anstrengend. Mit ca. 600 000 Einwohnern ist sie überschaubar, das Tempo ist gemächlich. Die Lebensqualität in Kopenhagen ist hoch. Die Stadt investiert sichtbar in das Wohlergehen ihrer Bürger. Nicht nur in ein mutiges, modernes Stadtdesign mit höchsten Umweltstandards, sondern auch in großzügige Parkhäuser, eine pieksaubere und schöne Innenstadt und eine autonom fahrende Metro.
Leben am Wasser
Im Sommer spielt sich das Leben in der Stadt meist unter blauem Himmel und bei sommerlichen Temperaturen ab. Um Mittsommer herum (21. Juni) ist die beste Zeit, um in den Höhepunkt nordischer Glückseligkeit einzutauchen. Die Tage sind so lang, dass man glaubt, sie würden nie zu Ende gehen. In den schier endlosen Nächten fahren die Kopenhagener mit Kajaks durch die Kanäle oder steigen an der Oper ins Wasser, schwimmen unter Olafur Eliassons Fahrradbrücke hindurch und steigen an der Königlichen Bibliothek wieder aus. Hafenbaden ist hier erlaubt und so beliebt wie Fahrradfahren, seit die Stadt damit begonnen hat, die Wasserqualität im Öresund mit großem Aufwand zu verbessern und Treppen ins Wasser und Duschen zu installieren.
Ausschlafen
Das Hotel SP34 liegt zentral und doch ruhig im Zentrum Kopenhagens. Von hier kann man zu Fuß die ganze Stadt erkunden. Die Lobby, die Bar und die Restaurants sind eine gelungene Mischung aus modernem Design und skandinavischem Flair. Leider ist die dänische Hauptstadt ein teures Reiseziel, was sich auch in den Preisen der Hotels widerspiegelt. Früh zu buchen wäre schlau!
Bücher und Kaffee
In der Altstadt Kopenhagens gibt es schöne Conceptstores, Antiquitätengeschäften, Trödel und Trash zu entdecken. Ein besonderer Ort ist Paludan´s Bogcafe, eine Mischung aus historischer Buchhandlung und Kaffeehaus. Eine gute Adresse für ein zweites Frühstück oder eine kleine Ruhepause beim Stadtbummel. Hier treffen sich vor allem Studenten, aber auch ältere Semester werden sehr freundlich bedient. Die Preise sind für Kopenhagen unschlagbar.
Bon Appetit
Jeder kennt René Redzepis legendäres, zum Jahresende schließendes Restaurant „Noma“ und seine Idee einer radikal regionalen und saisonalen Küche. Sein Einfluss weckte die Lust der Dänen am guten Essen und schärfte ihr Bewusstsein für gutes Essen, was dazu führte, dass in dänischen Krankenhäusern, Kindergärten und Schulen ausschließlich Biokost serviert wird. Durch Redzepi hat sich Kopenhagen innerhalb der letzten 20 Jahre zu einer Feinschmeckermetropole mit vielen sehr guten Lokalen entwickelt. Selbst wenn man in Kopenhagen nur ein Heringsfilet isst, wird es mit einem modernen, innovativen Twist serviert, ist von unschlagbarer Qualität, mariniert, mit bunten Blüten und Beeren dekoriert und angerichtet wie ein Bild.
Elegant entspannen
Die längste und bekannteste Einkaufsstraße in Kopenhagen heißt Stroeget. Ich finde es aber viel schöner, durch die kleinen Querstraßen zu bummeln. Dort findet man kleinere Boutiquen mit einheimischen Produkten, ganz unglaublich gut bestückte Second Hand-Läden und Antiquariate mit allem, was in der skandinavischen Designwelt Rang und Namen hat. Samstags findet auf dem Israel Plads ein gut bestückter Flohmarkt statt. Am liebsten wäre ich mit dem Kleinlaster vorgefahren, um Einkaufsschätze abzutransportieren. Man ist konsumfreudig in Kopenhagen und setzt auf qualitätvolle Produkte, seien das nun Designerlampen oder Kleider. Nordisches Design und die großen Modemarken findet man im Kaufhaus „ILLUM“. Doch letztlich ist das Angebot ähnlich wie in den anderen Luxuskaufhäusern auf der Welt. Was das „ILLUM“ für mich zu einem besonderen Ort macht, ist die Dachterrasse in der vierten Etage. Beim Aperitif genießt man die wunderschöne Aussicht über die ganze Stadt.
Auf zwei Rädern
Am besten erkundet man die Stadt per Fahrrad. Das tut hier Alt und Jung. In Kopenhagen ist das Radfahren sicher, auch für ältere Menschen. Durch die auf das Tempo der Radfahrer abgestimmte Lichtsignalschaltung genießt man auf zwei Rädern Vorfahrt. Überall in der Stadt gibt es Dockingstationen, an denen kostenlos Räder ausgeliehen werden können. Und die Fahrradwege sind so breit, dass sie hier „Plauderstreifen“ heißen, weil mehrere Räder nebeneinander Platz haben.
Raus aus der Stadt
Das 1958 vom Sammler Knud Jensen gegründete Louisiana Museum für moderne Kunst in Humlebaek ist von Kopenhagen aus gut mit dem Zug zu erreichen. Es ist ganz klar eines der schönsten Museen auf der ganzen Welt. Es liegt idyllisch am Wasser mit eigenem Strand und Badesteg, ist in einen weitläufigen Skulpturenpark eingebettet und stellt überhaupt die perfekte Mischung aus Kunst, Natur und Architektur dar. Im Moment zeigt es eine unglaublich schöne Ausstellung: Niko Pirosmani, außerhalb seiner Heimat Georgien bisher offenbar noch weitgehend unbekannt, aber das dürfte sich ändern. Schade, dass er das nicht mehr miterlebt. Er wurde 1862 geboren und starb 1918.
Mein Fazit: Es gibt viele gute Gründe, im Sommer nach Kopenhagen und ins schöne Land Dänemark zu fahren. Der vielleicht wichtigste ist dabei noch gar nicht erwähnt worden: Das Klima ist im kühlen Norden gerade für ältere Reisende so viel bekömmlicher als im Mittelmeerraum.
Skandinavien und Großbritannien werden wegen des Klimawandels in den kommenden Jahren als Ferienziele an Attraktivität gewinnen. Da trifft es sich doch gut, dass Sie unseren Blog lesen, denn unsere Mitbloggerin Tanja lebt in Schottland. Hier ihre Empfehlung für einen einzigartig schönen Urlaubsort: die Insel Harris auf den Äußeren Hebriden: https://stylerebelles.com/warum-die-insel-harris-in-den-aeusseren-hebriden-auf-jede-bucket-list-gehoert/