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Paris – Pannen und Pseudo-Glanz: Mein Reinfall mit der Louvre-Modeausstellung und Le Train Bleu

Paris, die Stadt der Liebe, der Mode, der Kulinarik – und, wie ich auf meinem letzten Trip feststellen musste, manchmal auch der Enttäuschungen. Normalerweise teile ich hier auf dem Blog meine schönsten Reiseerlebnisse, aber diesmal gibt es ein wenig eine Premiere: ich berichte gleich über zwei Erlebnisse, die mich ziemlich enttäuscht haben.

Der erste Reinfall: Die Modeausstellung im Louvre

Ich hatte mich so darauf gefreut! Zum ersten Mal zeigte das berühmte Louvre-Museum eine Modeausstellung – Louvre Couture. Und natürlich erwartete ich Großes. Schließlich ist Paris DIE Modemetropole schlechthin. Eleganz, Kreativität, Inszenierung, neue Einblicke: das erhoffte ich mir. Was ich bekam? Eine lieblose Präsentation, die mich eher an ein uninspiriertes Schaufenster als an eine erstklassige Ausstellung erinnerte.

Paris - Pannen und Pseudo-Glanz: Mein Reinfall mit der Louvre-Modeausstellung und Le Train Bleu

Man kann eben nicht einfach ein Kleid, das tatsächlich ein wenig wie ein Wandteppich aussieht, einfach vor einen historischen Wandteppich stellen und meinen, dass das dann eine gute Ausstellung macht. Voilà, das Konzept – nein, so geht es natürlich nicht! Einfach ein Kleid vor einem Hintergrund, der ihm nicht etwa schmeichelte oder es richtig ins Auge springen lässt, sondern es fast unsichtbar machte. Ich fragte mich: sollte das eine ironische Anspielung sein? Eine mutige Dekonstruktion von Mode und Kunst? Nein, es war einfach eine schlechte Präsentation.

Paris - Pannen und Pseudo-Glanz: Mein Reinfall mit der Louvre-Modeausstellung und Le Train Bleu

Die Ausstellung wirkte insgesamt lustlos kuratiert. Als ob jemand gesagt hätte: „Hier sind ein paar Kleider, stellt sie neben Kunst, die irgendwie ähnlich ist.“ Ein großer Name allein reicht eben nicht aus, um eine beeindruckende Ausstellung zu gestalten. Vor allem im Vergleich zu den Ausstellungen im V&A in London kann ich hier also wirklich nur an das Wort Reinfall denken. Paris kann Mode. Paris kann Kunst. Aber diese Ausstellung? Die konnte nichts.

Natürlich sind Geschmäcker verschieden, so sage ich auch: beim Verlassen der Ausstellung hörte ich zwei Freundinnen darüber sprechen, wie sehr es ihnen gefallen hat.

Paris - Pannen und Pseudo-Glanz: Mein Reinfall mit der Louvre-Modeausstellung und Le Train Bleu

Der zweite Reinfall: Le Train Bleu

Mein zweiter Reinfall spielte sich in einem Restaurant ab, das ich schon immer einmal besuchen wollte: Le Train Bleu im Gare de Lyon. Ein Restaurant mit Geschichte, opulenter Belle-Époque-Dekoration und einem legendären Ruf. Ein Ort, an dem einst Reisende wie Coco Chanel speisten – Chanel liebte es dor. Und, was mich besonders berührte, einer meiner schottischen Migranten, den ich einmal erforschte auch. Ich war gespannt, fast ehrfürchtig, als ich das Restaurant betrat.

Doch die Realität holte mich schnell ein. Dass es in einem Bahnhof laut und geschäftig zugeht, war mir klar. Auch, dass das Le Train Blue viele Touristen anzieht. Doch ich hatte erwartet, dass sich das Flair von Le Train Bleu davon abheben würde. Leider war genau das Gegenteil der Fall: wir hätten uns auch eigentlich gleich alle in die Bahnhofshalle setzten können, so laut war es.

Paris - Pannen und Pseudo-Glanz: Mein Reinfall mit der Louvre-Modeausstellung und Le Train Bleu

Aber gut, ich war ja nicht nur für die Stimmung hier, sondern vor allem für das Essen. Und das war die nächste Enttäuschung. Lieblos ist vielleicht die beste Beschreibung, und für das, was geboten wurde, einfach zu teuer. Es war eine mittelmäßige Mahlzeit mit hohem Preis.

Aber was mir vor allem in der Erinnerung bleiben wird ist der wirklich einfach grottenschlechte Service. Als Alleinreisende fühlte ich mich nicht willkommen. Dabei sollte ein Restaurant an einem Bahnhof doch gerade für alle Reisende da sein – unabhängig davon, ob sie alleine oder in Begleitung speisen. Stattdessen hatte ich das Gefühl, dass ich eher als lästige Randerscheinung wahrgenommen wurde. So wurde mein Tisch ständig für den Service für den Nebentisch benutz. Allen ernstes: wo gibt es bitte sowas? Hätte mir jemand gegenüber gesessen, dann wäre das so natürlich gar nicht erst möglich gewesen. Dass heißt aber selbstverständlich nicht, dass es bei Alleinreisenden in Ordnung ist.

Paris - Pannen und Pseudo-Glanz: Mein Reinfall mit der Louvre-Modeausstellung und Le Train Bleu

Was mich jedoch am meisten wunderte: ich kenne einige Gourmetfreunde, die dieses Restaurant schätzen. Hatte ich einfach Pech? Einen schlechten Tag erwischt? Vielleicht. Doch am Ende zählt, was ich selbst erlebt habe – und das war leider kein Genussmoment. Und dann stimmte am Ende auch noch die Rechnung nicht. Quelle surprise. Der bittere Nachgeschmack bleibt und leider muss man sich im Le Train Bleu um meine Meinung wohl wirklich einfach nicht scheren: mit fast 14,000 Bewertungen und 4.4 bei Google spielt dieser Reinfall einfach keine Rolle.

Paris - Pannen und Pseudo-Glanz: Mein Reinfall mit der Louvre-Modeausstellung und Le Train Bleu

Mein Fazit: Paris bleibt Paris – auch mit Enttäuschungen

Trotz dieser beiden Erlebnisse bleibt Paris eine meiner Lieblingsstädte. Doch diese Reise hat mich daran erinnert, dass selbst in der glamourösesten Stadt der Welt nicht alles Gold ist, was glänzt. Manchmal geht eine Ausstellung eben daneben, und manchmal ist ein historisches Restaurant nur noch ein Schatten seiner selbst. Hätte ich mir die Modeausstellung sparen sollen? Wahrscheinlich. Würde ich Le Train Bleu trotzdem noch einmal eine Chance geben? Nein. Aber mir bleibt am Ende doch noch eine positive Erkenntnis: selbst wenn eine Reise mal nicht perfekt ist, macht sie doch genau das aus, was das Unterwegssein spannend macht. Überraschungen – die guten wie die schlechten – gehören einfach dazu.

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