Grauhaarige Frauen sieht man derzeit sogar in der Netflix -Serie „Emily in Paris“ Seit vier Jahren schon zieht sie Millionen von Fans in ihren Bann. Seit September 24 ist die 4. Staffel verfügbar. Ich bin bei solchen Sachen etwas langsam unterwegs und habe die Serie erst jetzt im Urlaub geguckt.
Sie nimmt uns wieder mit in die französische Hauptstadt oder vielmehr in die Hollywood-Version davon. Lily Collins spielt die Titelheldin Emily Cooper, eine immer gut gelaunte und ehrgeizige amerikanische Marketing Expertin aus Chicago. Als Single in der Stadt der Liebe verliebt sie sich in ihren Nachbarn, den schönen Koch Gabriel und erlebt jede Menge komplizierter Liebesdramen. Im Übrigen stakst sie gekonnt auf schwindelerregend hohen Schuhen und in karnevalistischen Outfits durch die französische Hauptstadt.
Marketingkonzept für Frauen mit grauen Haaren
Emily arbeitet in einer Pariser Werbeagentur für Luxusprodukte. Ihr scheint die Energie niemals auszugehen. Jeder neue Job ist eine Herausforderung, die sie mit Charme, Hartnäckigkeit und einer guten Idee zu bewältigen weiß. So auch ihr Marketingkonzept für ein Shampoo für Frauen mit grauen Haaren.
Ach, alte Frauen also? fragt ihr Kollege? Die clevere PR-Frau Emily hat einen viel besseren Ausdruck: „Frauen eines gewissen Alters“ lautet ihre Umschreibung
„Sie lebt jetzt in der Grauzone“
Und dann legt sie los mit der Präsentation ihrer Kampagne. Ihre Wunschkundin für das neue Shampoo „Shining through“ sei eine Frau, die sich seit Jahren die Haare färben lasse, immer den gleichen Braunton. Aber mit dem neuen Shampoo könne sie es wagen, ganz sie selbst zu sein. Denn bei dieser Werbung gehe es nicht ums Alter, sondern um die Haltung dazu. Und dann wirft Emily die Fanfaren an: „Wir finden Menschen sexy, wenn sie offen für neue Erfahrungen sind, für neue Arten von Beziehungen. In unserem Pitch geht es darum, sich wohlzufühlen in der Grauzone. Wie zeigen wir das? Wir zeigen unsere Wunschkundin mit einem Mann. Und wenn Sie denken, es ist ihr Ehemann, dann haben Sie sich geschnitten. Sie will nicht mehr färben, sondern ihr Leben in vollen Zügen genießen. Sie nimmt den unbekannten Mann mit auf das Dach ihres Wohnhauses und macht mit ihm Liebe. Ich will nur sagen, dass Ergrauen mit dem neuen Shampoo nicht Aufgeben bedeutet. Es ist ein Aufblühen. Die Frau mit den grauen Haaren ist gewagter. Sie lebt ein Leben zwischen Intimität und Exhibitionismus. Sie lebt jetzt in der Grauzone.“
So sind sie also, die grauen Damen. Begehrenswert, selbst bestimmt, lebenslustig, jeden Moment genießend und mit ihrer Zeit etwas Besseres anzufangen wissend, als sich die Haare färben zu lassen. Oder ist das nicht eher die Hollywoodversion älterer Frauen?
Eine alltagstauglichere und realistischere Version von Paris stellt Ihnen Cerstin vor: https://stylerebelles.com/quartier-latin-5-tipps-fuer-paris-rund-um-den-jardin-du-luxembourg/
