Nun muss man sich ja wieder fragen – ich jedenfalls – wie man sich so grösstenteils alleine beschäftig. Zweimal in der Woche habe ich abends einen online Filmclub; da wird getrennt ein Film geschaut und danach per Zoom darüber gesprochen. Das macht immer Spass und man schaut auch mal Filme, die man selbst vielleicht nicht ausgewählt hätte. Einmal die Woche bin ich die Englischlehrerin von meinem Neffen. Und am Samstag gibt es immer Aurora at home. Aber seit einiger Zeit nehme ich auf meinen täglichen Spaziergängen durch Edinburgh auch immer meine Kamera mit. Ich bin auf der Suche nach interessanten Perspektiven und schönen Aussichten.Und es macht sich wunderbar als kleines neues Hobby zum Zeitvertreib.
Edinburgh als perfekte Kulisse
Natürlich versuche ich dabei, auf den eher entlegerenen Wegen zu wandeln – wir haben hier leider auch schon den mutierten Virus sehr im Umlauf, da sind auch Menschenansammlungen draussen nicht so gut. Aber manchmal müssen es dann doch die bekannteren Aussichtspunkte sein. Edinburgh hat viele davon zu bieten und ist immer eine perfekte Kulisse. Vom Calton Hill in der Innenstadt, zum Beispiel, hat man eine wunderbare Aussicht über die ganze Stadt und bei Sonnenuntergang ist es dort besonders schön, denn man kann sehen, wie die Sonne hinter dem Edinburgh Castle und der Royal Mile untergeht.
Mit einer Prise Glück kann man dabei die Sonnenstrahlen einfangen; beobachten, wie sie langsam hinter der imposanten Altstadt und den Pentland Hills dahinter verschwinden. Obwohl ich schon oft auf dem Calton Hill war, diese Aussicht schon viele Male gesehen habe, es ist einer von diesen Ausblicken, der seine Magie niemals verliert. Jedenfalls nicht für mich. Das trifft letzendlich auf Edinburgh insgesamt zu, aber gerade diese Stadtblicke erinnern mich immer wieder sehr daran, wie ich mich bereits 1999 auf ersten Blick in Edinburgh verliebte.
Vom Calton Hill aus kann man aber auch in die andere Richtung blicken. Auf Leith – wo ich wohne – und den Hafen. Im Hintergrund der Firth of Forth und die Region Fife auf der anderen Seite vom Wasser. Ein paar solcher Blicke in die Natur, die um Edinburgh herum vieles zu bieten hat, gibt es auch immer wieder. Sie bieten ein klein wenig mehr Freiheit, als wir sie im Moment haben können.
Und in Leith selbst, wenn ich nur kurz hinausgehe, lassen sich auch viele wunderbare Aussichten einfangen. Der Water of Leith Fluss fliesst durch den Stadteil und mit den Häusern im Hintergrund erinnert es mich hier immer an ein skandinavisches Land. Oder zumindest an Kontinentaleuropa. Schottland hat seit Jahrhunderten tiefe Verbindungen mit dem Kontinent; die Einflüsse sind an vielen stellen tatsächlich sichtbar.
Habt ihr auch neue Beschäftigungen für euch entdeckt, die euch durch den Lockdown helfen? Erählt doch mal davon – vielleicht bekommen wir alle neue Inspirationen.