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Think Pink: Die faszinierende Geschichte einer ikonischen Modefarbe

Think pink: die Geschichte einer Modefarbe - Modeblog 50plus

„Ui, ein Emanzenteppich“, sagt mein Freund Ulli, als ich stolz wie Oscar meinen neuen, fuchsiapinkfarbenen Annette Görtz Mantel präsentiere. „Gefällt mir“, sagt er dann noch, und „passt zu dir“.
„Pink muss man aber auch tragen können“, sagen andere, die mich damit sehen, und: „Wow, das ist mal wirklich eine Statement-Farbe!“.

Pink – eine Farbe, die heute für viele Lebensfreude, Weiblichkeit und Energie symbolisiert, hat eine erstaunliche Entwicklung durch die Jahrhunderte erlebt.

Vom Ausdruck von Macht und Status über Symbol rebellischer Jugendkultur bis hin zur Farbe moderner Genderneutralität: Pink spiegelt wie kaum eine andere Farbe gesellschaftliche Veränderungen wider:

Im 18. Jahrhundert war Pink ein Symbol von Raffinesse und Wohlstand. Sowohl Männer als auch Frauen der europäischen Oberschicht trugen aufwendige Kleidung in Rosa- und Pinktönen. Besonders populär war das „Pompadour-Pink“, benannt nach Madame de Pompadour, der Mätresse von König Ludwig XV., die die Farbe zu einem Sinnbild für Extravaganz machte.

Pink war damals keineswegs geschlechtsspezifisch. Es wurde bei Männern als Ausdruck von Eleganz, Macht und Status getragen – oft in Form von Seidenwesten oder kunstvollen Mänteln. Erst im viktorianischen Zeitalter des 19. Jahrhunderts begann Pink langsam aus der Herrenmode zu verschwinden. Gedämpfte Farben wie Braun, Grau und Schwarz wurden für Männer populärer und galten als angemessen.

Mit den gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts begann Pink, stärker vor allem mit Weiblichkeit assoziiert zu werden. Romantische Rosétöne dominierten die Damenmode, oft kombiniert mit Blumenmustern und Spitzenverzierungen. Rosa wurde zum Symbol für Zartheit, Anmut und romantische Ideale.

Interessanterweise blieb Pink bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein trotzdem eine der bevorzugten Farben für Jungen. Als „kleiner Bruder“ des kraftvollen Rots wurde Pink als energisch und mutig angesehen. Blau hingegen, eine kühlere und beruhigende Farbe, galt als besser geeignet für Mädchen.

Mit der Erfindung synthetischer Farbstoffe in den 1920er-Jahren wurde Pink allgegenwärtig. Designer wie Elsa Schiaparelli experimentierten mit kraftvollen Tönen wie „Shocking Pink“, das als rebellische und provokante Farbe galt.

In den 1950er-Jahren etablierte sich Pink als Inbegriff von Weiblichkeit. Filme wie *Funny Face* und Christian Diors romantische rosa- und pinkfarbene Designs prägten das Bild von Pink als glamouröser, optimistischer und eleganter Farbe. Hollywoodstars und Modeikonen machten Rosa und Pink schließlich zum Must-have für stilbewusste Frauen auf der ganzen Welt.

In den 1960er- und 1970er-Jahren wandelte sich das Image von Pink erneut. Knallige Töne wie Fuchsia und Neonpink wurden zu Symbolen der Jugendkultur, Feminismus und Kreativität. Sie standen für Rebellion und Protest gegen konservative Werte und gängige Schönheitsideale. Pink war nicht länger nur feminin – es war mutig und revolutionär.

Ab den 1980er-Jahren brachten Designer wie Ralph Lauren Pink zurück in die Herrenmode. Stars wie David Beckham trugen in den frühen 2000er-Jahren selbstbewusst Rosa und zeigten, dass die Farbe auch Männern gut stehen kann. Der Beginn eines entspannteren Umgangs mit geschlechtsspezifischen Farbkodierungen, wobei zunächst nur dunkle Lilatöne, aber nach und nach alle Nuancen von Pink ihren Platz in der Mode gefunden haben.

Es steht nicht mehr nur für Weiblichkeit, sondern auch für Stärke, Individualität und Inklusivität.

Egal ob verspielt, provokativ oder elegant gestylt. Die Farbe symbolisiert den Mut, Konventionen zu brechen, und ermutigt Menschen, ihre Persönlichkeit frei auszudrücken. Pink ist eine Einladung, sich selbstbewusst zu zeigen, nicht zu verstecken.

Das Tragen knalliger Farben wie Pink kann die Stimmung heben und das eigene Selbstbewusstsein fördern, uns mutiger und selbstsicherer machen.

Ist pinkfarbene Kleidung also nur etwas für selbstbewusste Menschen? Nicht unbedingt!

Studien zeigen, dass Kleidung, einschließlich ihrer Farben, erheblichen Einfluss auf das Selbstbewusstsein und die Wahrnehmung haben kann. Der Effekt, der als „Enclothed Cognition“ bekannt ist, beschreibt, wie Kleidung nicht nur die Sicht anderer auf uns, sondern auch unser eigenes Selbstbild und Verhalten beeinflusst.

Das Tragen knalliger Farben wie Pink kann die Stimmung heben und das eigene Selbstbewusstsein fördern, uns mutiger und selbstsicherer machen.

Pink, die Geschichte einer Modefarbe

Beim nächsten Griff in den Kleiderschrank kann ich Ihnen deshalb nur raten, die Einladung anzunehmen und zu schauen, was passiert.

Mehr zum Thema „Think pink“ gibt es hier: Ich glaube an die Kraft der Farbe Pink, ein Zitat von Audrey Hepburn

Mein Mantel ist aus der Herbst / Winter 2023 Kollektion von Annette Görtz: https://shop.annettegoertz.com/alle/

 

 

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