Es mag ja Menschen geben, die nach Hongkong kommen, um Dim Sum zu essen, Geschäfte zu machen, einzukaufen oder am Abend in den Roof Top Bars Cocktails zu trinken und die Nächte durch zu tanzen. Die meisten Europäer kommen in die ehemalige britische Kronkolonie, um die Zeit totzuschlagen, bis ihr Flieger nach Australien oder Neuseeland abhebt. Im Reiseteil der Süddeutschen Zeitung war zu lesen: Deutsche Touristen bleiben durchschnittlich nur 3.5 Tage in der Stadt. Und sind dann von den Socken über diesen Großstadtmoloch. Hongkong ist eine der am dichtesten besiedelten Metropolen der Welt. Teilweise teilen sich hier 48 000 Menschen einen Quadratkilometer. So viel Mensch auf so wenig Raum – das bedeutet auch: Kultur, Kulinarik und Kommerz in nie gesehener Konzentration. Tatsächlich passiert man in Hongkong keinen Meter ohne Verpflegungsmöglichkeit. Überall zischt und dampft es aus den Töpfen der Garküchen. Wer aber glaubt, Streetfood in Hongkong beschränke sich auf asiatische Gerichte, der irrt. Auch wenn die im ersten Opiumkrieg vom Vereinigten Königreich von Großbritannien besetzte Gegend 1997 an die Volkrepublik China zurückgegeben wurde, konnte sich die heutige Sonderverwaltungszone ihre kulinarische Vielfalt erhalten. Es gibt wohl kein Land, dessen Küche in den Straßen Hongkongs nicht repräsentiert wird. Es sind nicht nur die Einflüsse aus aller Welt, die die Stadt zu etwas ganz Besonderem machen. Es ist auch die Harmonie zwischen Tradition und Moderne. Zwischen Garküchen, buddhistischen Tempeln und ursprünglichen Handwerksmanufakturen gliedern sich wie selbstverständlich Geschäfte aufstrebender Jungdesigner, Co-Working-Spaces, halb fertige Hochhäuser mit Bambusgerüsten und kleine Gedenktempel an den Treppenaufgängen der Hochhauseingänge. Und mit der Dichte an hippen Coffeeshops, schicken Cocktailbars und eleganten Concept Stores kann wohl nicht mal New York mithalten.
Ganz so ist es in Löhne nicht. Nicht dass jetzt einer lacht oder fragt: Löhne – wo ist das denn? Möchten Sie zum Beispiel von Bielefeld mit dem Zug nach Amsterdam reisen, wechseln Sie in Löhne den Zug. Löhne, 40 000 Einwohner, im nördlichen Nordrhein-Westfalen, Welthauptstadt der Küchenindustrie und Eisenbahnknotenpunkt. Und der Kaffee im Bahnhofskiosk ist 1A. Noch Fragen, anybody?
Dubai hat zum Umsteigen und auch sonst nicht den besten Ruf. Goldene Steaks, seelenlose Shoppingmalls, und Hochhäuser ohne Ende. Fußballerfrauen (Bundesliga) steigen im Bulgari Resort ab, kommen mit dicken Tragetaschen aus dem Gucci Shop und gucken anschließend kurz beim Schönheitschirurgen vorbei. Dessen Garten grad ein Arbeiter aus ärmeren Gegenden wässert. Nix für unsereinen. Schnell in den nächsten Flieger und weg hier.
Wo steigen Sie denn gerne um?
Schöner Post. In Bangkok…. 🙂
Liebe Grüße Tina
Vielen Dank für das nette Feedback! Ja, Bangkok auf jeden Fall auch!