Wandern ist ja per se nicht glamourös. Das ändert sich auch nicht, wenn man es trekking oder hiking nennt, und es ist auch egal, ob man den Inka Trail nach Machu Picchu oder den Rheinsteig entlang wandert. Auch das Outfit, egal wie teuer, farbenfroh oder funktional, hilft nicht, den Stilfaktor dieser Freizeitbeschäftigung zu erhöhen: Klobige Wanderschuhe, Kapuzenfleecejacken und Regenjacken mit Reißverschlüssen unter den Achseln, dazu rentnermäßige Wanderstöcke, Stirnbänder und Rucksäcke, die eine Presswurst-Silhouette zaubern, sind nicht wirklich schön. Leider alles notwendige Übel, wenn man trocken, blasenfrei und einigermaßen sportlich unterwegs sein will.
Einziger Lichtblick am düsteren Goretexhimmel: meine Vivienne Westwood Siggflasche. Goldene Außenhaut mit schwarz-rotem Schriftzug „Get a life – art lovers unite“.
Bei jedem Stop ziehe ich sie lässig aus der Seitentasche, mit jedem Schluck aus diesem Schmuckstück wird die Wandertour einen Hauch glamouröser. Manchmal halte ich sie auch einfach nur so in der Hand. Als Kontrast sozusagen und als Beweis an meine Mitwanderer: ein bisschen Wandern in style geht doch immer.