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Warum ein Chili-Huhn der beste Therapeut ist

Warum ein Chili-Huhn der beste Therapeut istSamstagmorgen wachte ich auf und dachte, dass wir in wilden Zeiten leben. Aber dann fiel mir ein, dass ich für den Abend Besuch zum Essen eingeladen hatte und ich kochen wollte. Diese Abende, wenn Freunde zu Besuch kommen, haben eine gewisse Magie: eine goldene, glänzende Magie, die sich für mich einstellt, wenn ich für Freunde koche, den Tisch decke und wir alle in großer Runde zusammen essen. Wir sitzen alle beieinander, alle in Sicherheit, alle gewertschätzt, eine Playlist mit Liedern von Juliette Gréco (Chansons sind nie verkehrt!) läuft im Hintergrund, während ich am Herd herumwerkele, die anderen am Küchentresen stehen, ein erstes Gläschen Weißwein trinken und über Herbsturlaub in Deutschland debattieren oder sich fragen, ob „Emily in Paris“ eigentlich eine richtig gute Serie ist oder der letzte Mist. (Eine richtig gute Serie natürlich, liebe Freunde, Ihr Ignoranten!)

Ich liebe diese Abende. Ich fühle mich selten glücklicher als in dem Wissen, dass ich meist nicht weiter als fünf Tage von einem solchen Abend entfernt bin, an dem ich etwas Schönes für Freunde koche. Denn es bedeutet: Was auch immer in der Welt passiert, kann mir nichts anhaben, denn schon ganz bald werde ich etwas Schönes kochen. Ich werde es mit meinen eigenen Händen schnibbeln und herstellen, ich werde es gemeinsam mit meinen Gästen essen, wir werden lachen und uns freuen, wir werden leben und das hier überstehen. Auch das wird vorübergehen, weil am Ende des Abends eine Zitronencreme auf uns wartet. Löffel für Löffel eine weiche, zitronig-süße Füllung und mit knusprigen, karamellisierten Zuckergespinsten dekoriert.

Am Samstag gabs das Chili-Huhn. Es ist ein Gericht, das alles wieder gut macht. Ein Gericht, das Leben rettet. Ich hoffe, Sie kochen es nach, was ganz einfach ist, denn das Huhn kocht sich quasi von selbst.

Für 2 Personen brauchen Sie:

1 Huhn, meins war ein Maishuhn vom Markt, es wog 1,5 kg
Salz
Pfeffer
1 TL Piment d´Espelette
200gr Schalotten
1 rote Spitzpaprika
200gr Steinpilze (kann man aber auch weglassen)
2 Eßl. Olivenöl
2 Lorbeerblätter
200 ml Geflügelfond
100 ml Weißwein
100gr grüne und schwarze Oliven mit Stein (weil sie besser schmecken)
20 gr Butter

Nehmen Sie das Huhn aus der Verpackung, spülen Sie es ab und tupfen es trocken. Legen Sie es auf ein Backblech und lassen es atmen. Heizen Sie den Backofen auf 180 Grad vor.
Salzen und pfeffern Sie es von innen und außen. Reiben Sie das gute Tier mit Piment d`Espelette ein.

Ziehen Sie die Schalotten ab, putzen, entkernen und vierteln Sie die Paprika. Putzen Sie die Pilze und halbieren oder vierteln Sie sie.

Erhitzen Sie das Öl in einem Bräter und braten Sie das Hühnchen und die Schalotten rundherum bei mittlerer Hitze knusprig an. Jetzt den Lorbeer, Fond und Wein dazugeben und das Huhn im Backofen ohne Deckel ca. 70 Minuten schmoren. Geben Sie 15 Minuten vor Ende der Garzeit Paprika und Oliven dazu.

Setzen Sie sich in den Garten und trinken Sie gemütlich ein Glas Wein. Pflücken Sie meinetwegen Ihre letzten Tomaten oder lesen Sie was Schönes.

Geben Sie kurz vor dem Servieren die Butter in eine Pfanne und braten Sie die Steinpilze bei mittlerer Hitze für 2 Minuten. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Kredenzen Sie das Huhn mit dem Gemüse und den Pilzen Ihrem Gast. Tranchieren Sie das Huhn. Rupfen Sie gemeinsam das Fleisch von den Knochen. Tunken Sie Baguette in die Sauce. Trinken Sie. Essen Sie. Freuen Sie sich.

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2 Kommentare

  1. 21/10/2020 / 20:45

    Super, liebe Ursel! Da läuft schon das Wasser im Mund
    zusammen…

  2. Ursel
    Autor
    21/10/2020 / 22:06

    Ehrlich gesagt: mir auch schon wieder. Lasst es Euch gut schmecken und bleibt gesund.

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