Zufluchtsort
Am 29. März hätte Großbritannien die EU eigentlich verlassen sollen. Ich bin froh, dass es nicht so ist und hoffe, es bleibt auch nach dem 12. April so. Aber diese kurze Verlängerung war ja nicht voraussehbar. Und so hatte ich für den 29. etwas geplant: raus aus England und auf in die Highlands. Schottland – und eben gerade die nordwestlichen Highlands nördlich von Ullapool – sind mein Zufluchtsort. Mit dem Brexit hat das erstmal gar nicht zu tun. Hier fühle ich mich eben einfach immer sofort wohl. Egal, was sonst in der Welt so los ist. Hier kann ich abschalten und durchatmen. Hier fühle ich mich sofort zuhause. Und so war natürlich klar: für den 29. März ist das genau richtig.
Atemberaubende Landschaft – atemberaubende Aussicht
Ich liebe die Landschaft. Manche würden sie vermutlich als einfach nur als karg und öde beschreiben. Ich finde genau das wunderschön. Selbst bei Nebel und Regen ist es hier oben im Norden atemberaubend. Aber ich hatte mal wieder sehr viel Glück mit dem Wetter. Dauerregen bei der Anreise, aber danach jeden Tag Sonne. Ideal, um auch einige der Berge zu besteigen – diesmal Stac Pollaidh und Cùl Mòr. Sie ragen aus dem Moorlandschaft heraus, alle durch ihre individuelle und markante Form sofort erkennbar.
Im Frühjahr (und im Herbst) finde ich es hier immer besonders schön. Man wird nicht von Mücken befallen (im Sommer sind sie regelrecht eine Pest) und die Landschaft und Tierwelt erwacht aus ihrem Winterschlaf. Die Farben ändern sich, es wird langsam grüner und überall sieht man die gelben Blüten des Stechginster.
Gerne wäre ich noch länger geblieben in meinem Zufluchtsort. Aber es geht zurück zur Arbeit. Und beim Brexit müssen wir nun sehen, was am 12. April passiert.