Pause von der Arbeit. Leider mit zu hohen Corona-Zahlen, und so bin ich auch zu diesem Jahresbeginn nicht in Deutschland. Immerhin habe ich seit dem letzten Jahr ein paar eigene kleine Weihnachtstraditionen. Eine davon bestand auch schon 2020 darin, vor dem Weihnachtsbaum in meinem Sessel zu lesen. Ich fand das wunderbar entspannend. Auch in diesem Jahr werde ich auf diese Weise Weihnachtsurlaub machen. Allerdings dieses Mal nicht mehr auf meinem Gästeklappbett, welches damals als Lesesessel herhalten musste, sondern im Sessel, der mir auf den Leib geschneidert ist. Ich habe ihn mir im vergangenen Jahr selbst zu Weihnachten geschenkt.
Und was trägt man im Lesesessel?
Natürlich etwas Bequemes. Super dazu finde ich mein neues Jeanskleid von Kin – eine hauseigene Marke von John Lewis, bei der manche Teile manchmal ein wenig an COS erinnern. Leicht oversized ist das Shirt-Kleid jedenfalls ganz prima für den Sessel geeignet.
Und was liest man da so im Sessel?
Ich in diesem Jahr Wie man einen Bären kocht von Mikael Niemi. Ein interessanter Mix aus historischem Roman und Krimi, angesiedelt 1852 in einem Dorf in Nordschweden. Jussi entflieht seinem Elternhaus, wo Gewalt, Hunger und Alkohol regieren, und wird von dem protestantischen Geistlichen Laestadius unter seine Fittiche genommen. Der vielseitig gebildete Erweckungsprediger lehrt den völlig vernachlässigten samischen Jungen nicht nur lesen und schreiben, er teilt mit ihm auch seine Begeisterung für die heimische Flora und Fauna. Als ein Mädchen tot im Wald gefunden wird – allem Anschein nach das Opfer eines Bären – geraten die Dorfbewohner in Aufruhr. Angestachelt von der Belohnung, die der Gendarm ausgelobt hat, locken sie das Tier in eine Falle und töten es. Nur Laestadius und Jussi glauben nicht, dass der Bär der Schuldige ist, denn die vermeintlichen Bärenspuren waren gefälscht. Als ein weiteres Mädchen verschwindet, ahnen die beiden nicht, in welcher Gefahr sie selbst schweben: Jemand sucht einen Sündenbock, und Laestadius hat sich mit seiner aufklärerischen Arbeit viele Feinde gemacht.