styleREBELLES – modeaffin, meinungsstark, mutig – ein Ü40 Blog über Mode, Beauty, Lifestyle und Reisen für Frauen über 40, 50 und 60

Wollen Sie wissen, wieviel Geld ich habe?

Ursel vom IKNMLO Fashionblog für Frauen ab 40 über das aBC der DivaKürzlich las ich einen Artikel, in dem ein hauptberuflicher Blogger offenlegt, wie viel Geld er mit seinen Artikeln verdient. Obwohl sich die Frage bei IKNMLO nicht stellt – wir schreiben nebenberuflich und aus Spaß an der Freud – fragte ich mich, ob ich auch offenlegen würde, über wieviel Geld ich verfüge. Sofort fielen mir Argumente dagegen ein. Diskretion, weil man es einfach nicht tut, weil es ein Tabu ist, über Geld zu sprechen. Aber warum eigentlich?

Hinter Tabus verbergen sich oft reizvolle Geschichten, die man zwar von anderen erfahren, aber selber nicht unbedingt preisgeben möchte. Warum also nicht mal das Thema Tabus thematisieren? Tabus im Internet zum Beispiel. Einige Menschen zeigen ihre Kinder auf social media. Oder ihre Achselhaare. Einige beschreiben ihre Krankengeschichten. Einige legen offen, mit wem sie ins Bett gehen. Ich würde das nicht tun, weil ich glaube, dass es die Menschen zu angreifbar macht und ihnen selbst nicht gut tut, Intimstes in der Öffentlichkeit auszuplaudern. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Tabus für mich, nicht im Internet, sondern im realen Leben. Dazu zählen:

– Im Café oder Restaurant kein Trinkgeld geben. Geiz ist nicht geil, sondern äußerst ungeil. Seit ich als Studentin gekellnert habe, weiß ich, wie schwer dieser Job ist.
– Fleisch, Brot und Billig-Eier vom Discounter kaufen, die fast nichts kosten. Wenn es uns noch länger geben soll, müssen wir damit ganz schnell aufhören.
– Mit offenem Mund essen. Das Messer ablecken. Am Tisch den Zahnstocher benutzen. Das ist nicht nur tabu, sondern der Untergang des Abendlandes.
– Kosenamen wie Hase, Bärli oder Mausi.
– Ferien im All inclusive-Resort oder am Ballermann.
– Jemandem den Parkplatz wegschnappen.
– Keine Tageszeitungen lesen und seine Informationen nur noch über Facebook & Co beziehen.
– Auf den Boden spucken.
– Wenn ich im Bad bin, möchte ich nicht gestört werden. Egal, was ich mache. Haare färben, Zehennägel schneiden, auf dem Klo eine Sitzung halten. Niemand darf rein. Ich will meine Ruhe haben.
– Im Hotel das Zimmer zusauen und kaum benutzte Handtücher in die Schmutzwäsche geben.
– Partnerlook tragen. Nicht mal im Karneval.
– Bei rassistischen oder judenfeindlichen Sprüchen nicht aufspringen und laut und deutlich Position beziehen.

Vielleicht werden Sie bei dem einen oder anderen Punkt gelächelt oder die Stirn gerunzelt haben. Was geht und was nicht geht im Leben, ist immer auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Meine Tabus kennen Sie jetzt. Was sind denn Ihre Tabus?

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2 Kommentare

  1. Susa Berg
    06/02/2019 / 16:05

    Liebe Ursel,
    uiuiui – zuerst dachte ich, was für eine lange Tabuliste… dann bin ich in mich gegangen. Und hier sind meine Tabus, die mir „im nullkommanix“ eingefallen sind:
    – mich selbst einladen (zu einem Fest, einem Treffen o. ä.)
    – einen anderen Menschen nach seinem Einkommen befragen
    – Lästern
    – Herzlos sein
    – jemanden „bewusst“ übersehen, weil man ihm grollt
    – mit vollem Mund sprechen
    – Piercings u. ä.
    – künstliche Nägel und „Nagelkunst“
    to be continued…
    Mit Gruß, Susa

  2. Ursel
    Autor
    07/02/2019 / 10:50

    Liebe Susa, tausend Dank, dass Du hier Deine Tabuliste mit uns teilst. Nicht zu lästern, nicht herzlos zu sein, nicht jemanden bewusst zu übersehen – das sind Punkte, die ich auch wichtig finde. Aber auch nicht immer ganz leicht, sie zu befolgen, oder?

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