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Solo crossing – als Frau ü60 alleine über den Atlantik reisen auf der Queen Mary II

Alleine verreisen – wir drei Bloggerinnen können das gut. Deshalb freuen wir uns immer riesig über Erfahrungsberichte von tollen Frauen, die sich auch auf dieses Abenteuer einlassen. Hier, liebe Blogleserinnen und -leser, teilen wir mit Ihnen die Erfahrung meiner Freundin Urte, die für uns diesen Gastpost geschrieben hat.

Urte ist 68 Jahre alt. Sie liebt die Fülle des Lebens in Bewegung, bei der Arbeit und in Ruhe, besonders im Garten und draußen. Sie liebt überraschende und inspirierende Begegnungen. Und Abenteuer. Vor genau 70 Jahren fuhr ihre Mutter, damals 37, auf einem Transatlantikliner in die USA, um dort ein Jahr als Austauschlehrerin zu arbeiten. Als Urtes Tochter im Januar nach Pennsylvania zog, dachte sie sofort: „Queen Mary! Jetzt habe ich endlich einen Grund, dieses Abenteuer nachzuempfinden…“.

Nachmachen empfohlen:

Transatlantik in style auf der Queen Mary II

Ende Juni, Queen Elizabeth II Terminal in Southampton, endlich: ein erster Blick auf mein Zuhause für die nächsten sechs Tage, die Queen Mary II. Ich werde auf dem letzten der großen Transatlantikliner nach New York reisen. Seit Januar lebt meine Tochter in den USA. Was für ein Anlass, Pläne zu schmieden. Ganz oben auf der Liste: Überfahrt mit der Queen Mary II. Ich (zur Zeit der Reise noch 67) stelle mich innerlich auf viele ältere Damen ein, vielleicht mit Gehhilfe.

Nicht nur ältere Damen

Vorneweg: es war ganz wunderbar! Meine Vorurteile gegen Kreuzfahrten löse sich in der Nordatlantik-Luft auf. Das Titanic-Ambiente, ein fantastisches Angebot an Aktivitäten für jeden Geschmack, die unkomplizierten, beglückenden Begegnungen mit Menschen jeden Alters und „from all walks of life“, wenn ältere Damen (und Herren), dann treffe ich nur ausgesprochen liebenswerte. Solo unterwegs: kein Problem, im Gegenteil: unbedingt zu empfehlen.

Englisch hilft natürlich. Beim Solo Travellers‘ Get Together morgens in der Carinthia Lounge und nachmittags in der Champagner Bar haben Sie sofort Anschluss, verabreden sich zum Dinner oder zum Tanzkurs oder zum Bingo, oder Sie erkunden das Schiff und bekommen von anderen glücklichen Gästen ein Glas Champagner in die Hand gedrückt.

Transatlantik in style - ü60 alleine auf der Queen Mary II

Opus Plissee-Rock Ribane Desert, Opus Cardigan Dorifa Regular aus Leinen Mix, Top Calida, Sandalen Gabor

 

Meine Tipps für die Queen Mary II

Afternoon Tea, Dinner im Britannia Restaurant, Gala-Abende oder ein Maskenball … auf dem sehr britischen Schiff sind neben den bequemen und sportlichen Sachen Nachmittags- und Abendgarderobe angesagt. Natürlich war mein Koffer zu voll. Und nicht nur die Garderobe ist zu bedenken. Hier ein paar Tipps für meine nächste (und Ihre erste?) Reise mit der Queen Mary II:

  • Seien Sie offen, neugierig auf Menschen und ihre Geschichten. Es ist wie früher im Zugabteil: Sie führen Gespräche, die anderswo nicht möglich sind.
  • Trauen Sie sich was und probieren Neues aus. Karaoke, Ballroom Dancing, Rumba, Zumba oder Gastchor … Sie können sowas von Spaß haben!!
  • Wenn Sie Ihre „bubble“ wiederfinden und nicht verpassen möchten, wenn die anderen sich zum Trivia Quiz oder zum Late Night Drink im Commodore Club treffen, buchen Sie das Internet-Package, um WhatsApp benutzen zu können. Alle anderen Packages (Drinks, Spa) sind verzichtbar.
  • Auf dem Nordatlantik ist es kühl. Wetterkleidung und Sneaker für die Runden auf Deck 7 (Walk-A-Mile, weather permitting) oder die Auszeit im Deck-Chair müssen mit.
Transatlantik in style - ü60 als Frau alleine auf der Queen Mary II

Für den Maskenball: Jumpsuit von Fashion New York

 

  • Packen Sie gute Tanzschuhe ein (die auch als High Heels dienen), damit Sie beim Ballroom Dancing sowohl bei den Tanzkursen als auch abends Freude haben. Denn es sind Dance Hosts an Bord, erfahrene Herren, die gerne als Tanzpartner zur Verfügung stehen (früher sagte man Eintänzer oder Gigolo; meiner hieß Ted).
  • Ein cooles Abendkleid sollte dabei sein. Ich wurde zwei Tage vor der Abreise bei colognecouture in der Dürener Straße fündig. Danke für die gute Beratung! https://colognecouture.de/
  • Checken Sie im Vorfeld auf der Cunard Webseite, welche Gala-Abende geplant sind und nehme Sie ein paar passende Accessoires mit (z.B. eine Maske oder was Rotes). Das hatte ich nicht gemacht, aber meine Cruise-Freundin Cindy aus Texas hatte ein Sechser-Pack dabei und schenkte mir eine Maske für den Masquerade-Ball. Übrigens: alles kann, nichts muss. Auch ohne Motto-Outfit fühlen Sie sich wohl.

Maskenball auf der Queen Mary II

  • Für die ruhigeren Momente bringen Sie mit, wofür Sie sich immer schon mal Zeit nehmen wollten. Es gab einen Aquarellkurs, Damen mit Strickzeug saßen bei Pianomusik zusammen, mit einem Fernglas sehen Sie vielleicht Delfine oder Wale. Mein Buch für die Reise: Transatlantic von Colum McCann, auch als Hörbuch bei Audible. Außerdem: Die Queen Mary II verfügt über eine traumhafte Bibliothek mit einer Fundgrube an maritimer Literatur.
  • Mit einem Tip in Dollars machen Sie Ihrem Kabinensteward eine Freude.
  • Zuhause lassen können Sie die Reisetabletten. Die QMII ist fantastisch stabilisiert.

Transatlantik in style – ü60 als Frau alleine auf der Queen Mary II? Jederzeit wieder!

Transatlantik in style - ü60 als Frau alleine auf der Queen Mary II

 

Klar, es kostet, besonders als Solo-Reisende, da die Einzelkabinen schnell ausgebucht sind. Balkonkabine (mit Blende vor dem Geländer, Deck 6) musste sein, auf den upgrade (Balkon ohne Verblendung, Deck 8) hätte ich verzichten können, da ich die Kabine nur zum Ausruhen bzw. Schlafen genutzt habe.

Aber es ist eine wundervolle Art zu reisen. Nicht nur, um die Strecke zurückzulegen, sondern um einige Tage einzutauchen in das, was Marion Löhndorf in ihrem Buch Leben im Hotel beschreibt als „Grauzone an der Grenze zum Fantastischen, ein Niemandsland der Unzugehörigkeit.“ Das Schiff als „Gegenentwurf zu Ortsgebundenheit, zur Verbindlichkeit, zur bürgerlichen Häuslichkeit“. Unendlich angenehmer als der Rückflug, nach dem ich trotz Business Class (dank meiner Lufthansa-Meilen) gerädert und mit einem Höllen-Jetlag in Deutschland ankam. Während der Schiffsreise wird die Uhr Nacht für Nacht eine Stunde zurück bzw. vorgestellt, daher merken Sie bei der Ankunft praktisch nichts.
New York

Und nichts geht über dieses langsame Ankommen in New York City. Vorfreude auf die kommenden Tage, Abschiednehmen von der „Gang“, die Einfahrt ins Brooklyn Cruise Terminal vorbei an der Green Lady. Beim (perfekt organisierten) Auschecken spielt im Foyer das String Quartet „It’s up to you, New York, New York“.

Yeah, it’s up to you! Safe voyages and see you again one day, lovely ship.

Weitere Informationen: https://www.cunard.com/de-de/kreuzfahrtschiffe/queen-mary-2

 

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