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Mit Ü50 als Frau zum ersten Mal alleine verreisen – ein Erfahrungsbericht

Keine Frage, zu zweit verreisen ist schön. Man kann sich die Verantwortung teilen, hat immer jemanden, mit dem man sich unterhalten und im Nachhinein in Erinnerung schwelgen kann. Und auch keine Frage, alleine Verreisen ist anstrengend. Man muss sich um alles selbst kümmern, man muss sich immer alleine aufraffen und wer es nicht gewöhnt ist, muss auch erst einmal aushalten, alleine zu sein.

Trotzdem bietet alleine Verreisen auch viel Freiheit und die Chance, sich selbst ganz neu kennenzulernen und beweisen zu können.

Alleine verreisen – wir drei Bloggerinnen können das gut. Dementsprechend missionarisch sind wir bei diesem Thema unterwegs.

Bei meiner wunderbaren Lieblingsschwägerin hatte ich damit jetzt Erfolg. Und weil ich so stolz bin und weil sie mir so einen schönen Erfahrungsbericht geschickt hat, möchte ich den hier mit Ihnen, liebe Blogleserinnen und -leser, gerne teilen. Nachmachen empfohlen:

Mit Ü50 zum ersten Mal alleine verreisen – ein Erfahrungsbericht

Meine Schwägerin versucht schon lange, mich dazu zu überreden… Ich bin fest der Meinung: Ich will das nicht, das ist nichts für mich, das ist doof!

Und dann wird aus dem ursprünglich geplanten 4-Tage-Trip mit einer Freundin nach Wien was ganz anderes:
100 km entfernt an die Nordsee, 2 Tage „Strandhotel Duhnen“ in Cuxhaven. Wellness, Auszeit.

Und dann kommt es noch einmal anders… Sie kann erst am zweiten Tag nachkommen… also nehme ich mir ein Herz und starte allein!

Das Hotel ist gut ausgebucht und das Zimmer tatsächlich erst um 15.00 fertig. Also gehe ich nach der Voranmeldung erst mal mit Winterjacke, Mütze und Wanderschuhen ans Meer. Ebbe! Egal.

Wind und leichter Regen! Herrlich! Durchpusten lassen, alle unschönen Gedanken, Stress, Zweifel und was da sonst kein Mensch braucht, einfach mit dem Wind ins Nirgendwo schicken…
Und tatsächlich, der Weg und die Gedanken werden leichter…

Im Auge… die Kugelbake, 3,5 km entfernt, das Wahrzeichen Cuxhavens, ein Zeichen der Sehnsucht, das die Schiffe seit Jahrhunderten begrüßt und verabschiedet.
Auf dem Weg dahin bildet sich im „Grau in Grau“ plötzlich ein blauer Fleck in der Wolkendecke und ein paar Sonnenstrahlen machen den Himmel heller! Und meine Gedanken auch!

Das Hotelzimmer ist sehr schön, schlichte Eleganz mit, und das würde meinen Bruder außerordentlich freuen… einem Nespresso-Kaffeeautomaten. Da gönne ich mir mit hochgelegten Füßen doch glatt erst mal einen Espresso am Fenster vor dem irre großen Balkon mit Blick aufs Meer. Im späten Frühjahr sollte ich das Zimmer erneut buchen!

Aber jetzt erst einmal alleine los…  den Wellnessbereich allein besuchen und dann, so mein Plan, ganz allein im schicken Restaurant „Vier-Jahreszeiten“ essen gehen!

Ich bekomme auf Nachfrage einen schönen Tisch am Fenster. Kein Tisch an der WC-Tür oder hinter der Garderobe, keine Nachfrage, ob ich noch jemanden erwarte. Großartig!

Die anderen Gäste schauen, was bei mir so los ist… Ich schaue zurück. Und ach, wie seltsam… es fühlt sich gar nicht komisch an! Kopf hoch, Schultern zurück und die Queen ausstrahlen. ICH bin’s, Christina! Guckt ruhig!

Ich beschließe, es mir gut gehen zu lassen! Die KellnerInnen, äußerst gut ausgebildet, freundlich, unauffällig, aufmerksam, stets zu Diensten, silberne Hauben auf jedem Teller, Besteckvorlage mit weißen Handschuhen, eben so, wie man sich das vorstellt, wenn es nett sein soll.

Aber allein?


Warum nicht, denke ich mir dann und beschließe, es einfach zu genießen. Es gibt Wein, Wasser, eine rosa gebratene Entenbrust auf karamellisiertem Kohl mit Beeren und Kartoffelnocken, serviert unter der schon genannten Silberhaube.

„Darf es noch ein Dessert sein?“

Ach ja, bringen Sie mir doch bitte noch mal die Karte… Dabei weiß ich längst…. die Kaffee-Creme-brulee an Kaffee-Eis und Waldbeeren haben mich schon eben in der Karte angelacht… und ich höre förmlich meine Lieblingsschwägerin sagen: „Aber UNBEDINGT!“

Ich hatte auf der Fahrt noch einen Podcast über das Thema „Wie man sich ein dickes Fell zulegt“ mit Barbara Berckhan und Ildiko von Kürthy gehört. Hat offensichtlich was gebracht!

Und so genieße ich die Entenbrust und die Creme brulee, während immer mehr Menschen als Paar oder Familie, die ich zum Großteil schon im Wellnessbereich zuvor gesehen habe, das Restaurant betreten.

Ich bitte irgendwann nach gut 1,5 Stunden um die Rechnung, lasse sie aufs Zimmer schreiben und gehe entspannt und zufrieden durch die Lobby nach oben. Die Bar hat leider geschlossen, sonst wäre das glatt auch noch eine Option für mich gewesen… nach DEM Tag!

Wenn man mal angefangen hat, ist dieses alleine Verreisen doch leichter als gedacht.

Zum gemütlichen Frühstück am Fenster, mit Blick aufs Meer kommt meine Freundin dazu. Ich freue mich. Wir halten Smalltalk mit einem netten Ehepaar, das uns ansprach und genießen die Ruhe und den Ausblick bei Sekt, Eiern mit Bacon und allem, was das Herz zum Frühstück begehrt.

Wir starten dick eingemummelt mit Rückenwind gegen den Wind gen Westen. Weit kommen wir da nicht… Sperrung, also retour, doch noch mal 3,5 km zur Kugelbake.

Strahlender Sonnenschein, gute Laune, gute Gespräche… Zusammen ins Spa, abends zusammen essen gehen. Auch schön!

Dieses Mal hat die Lido-Bar im Haus geöffnet. Unsere Wahl fällt auf einen Singapore Sling! Vorzüglich! Nach so viel Nordseeluft und Wärme im Spa fallen wir danach zufrieden ins Bett.

Nach dem Frühstück neigt sich ein gelungenes Wochenende am nächsten Tag dem Ende zu, allein und in Begleitung, so und so auf jeden Fall sehr schön!

Zum ersten Mal alleine verreisen – ja, aller Anfang ist schwer! Aber rückblickend kann ich sagen, sooo schwer war der Anfang gar nicht! Eigentlich ganz leicht.

Es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich alleine verreise…

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Weitere Informationen zum Strandhotel Duhnen finden Sie hier https://kamp-hotels.de/strandhotel-duhnen. Es ist übrigens gerade mit dem HolidayCheck Award ausgezeichnet worden und zählt zu den beliebtesten Unterkünften weltweit.

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