Tikal – allein der Name klingt schon nach Abenteuer. Tief im Dschungel von Guatemala gelegen, zählt diese einstige Maya-Metropole zu den beeindruckendsten archäologischen Stätten der Welt. Zwischen mächtigen Ceiba-Bäumen und dem Rufen der Brüllaffen ragen uralte Tempel in den Himmel – stille Zeugen einer untergegangenen Hochkultur.
Tikal war im klassischen Zeitalter eines der bedeutendsten politischen und kulturellen Zentren der Maya. Mehr als 3.000 Bauwerke wurden hier entdeckt – Tempel, Paläste, Pyramiden. Lange Zeit verschollen im Regenwald wurde es erst 1848 wiederentdeckt. Noch heute wird aktiv geforscht und ausgegraben, denn ein Großteil der alten Stadt liegt weiterhin unter dichtem Urwald verborgen. Wer sich für Geschichte interessiert, wird hier auf seine Kosten kommen.
Interessanterweise stammt der Name Tikal nicht aus der Zeit der Maya selbst, sondern wurde der Stätte erst später gegeben. In der Sprache der Itzá-Maya bedeutet „Tichal“ so viel wie „Ort der Stimmen“ oder auch „Ort des Wassers“ – je nach Übersetzung und Dialekt. Manche glauben, der Name bezieht sich auf das Echo, das zwischen den hohen Tempeln und durch den dichten Dschungel hallt. Andere deuten ihn als Hinweis auf die vielen Zisternen und Wasserreservoirs, die die Maya hier angelegt haben – denn natürliche Wasserquellen gibt es in der Region kaum. Aus Tichal wurde Tikal, so unser Guide Sergio, einfach weil es besser klingt.
Die ursprüngliche Bezeichnung der Stadt zur Zeit der klassischen Maya war vermutlich Yax Mutal, was so viel wie „Erstes Mutal“ bedeutet. Mutal war das Emblemzeichen (also so etwas wie ein Wappen oder Symbol) einer der mächtigsten Dynastien der Maya. Auf Inschriften taucht dieses Zeichen häufig auf, doch wie genau der Name im Alltag verwendet wurde, ist ungewiss.
Der Name Tikal hingegen wurde im 19. Jahrhundert von Forschern übernommen, nachdem lokale Bewohner die Ruinen so bezeichnet hatten. Heute ist er weltweit bekannt – und steht sinnbildlich für das beeindruckende kulturelle Erbe der Maya.
Wer sich dieses Erbe anschauen möchte, kann das früh morgens zum Sonnenaufgang (Abfahrt in Flores um 3 Uhr morgens), zur regulären Eintrittszeit oder zum Sonnenuntergang tun. Der reguläre Eintritt kostet 100 Quetzal, für die Sonnenauf- oder untergangszeiten gibt es eine Zusatzgebühr von 150 Quetzal.
1. Das richtige Outfit für die Tikal Sunsettour– praktisch, bequem und trotzdem chic
Vergessen Sie Flip-Flops. Feste Schuhe mit rutschfester Sohle sind ein Muss. Die Wege sind teilweise steinig, es gibt unzählige Stufen – teils aus Stein, teils aus Holz – und wenn es geregnet hat, wird es richtig rutschig.
Wer sich vor Insekten schützen will: geschlossene Schuhe sind hilfreich. Ich persönlich bin kein Fan von schweren Wanderschuhen in den Tropen – ich hatte meine neuen Barfußschuhe dabei, aber meine Nike-Ballerinas mit leichter Profilsohle, die ich extra fürs Foto oben mitgeschleppt habe (!), hätten es vielleicht auch getan.
Sonnenschutz ist ebenfalls ein Thema. Ich empfehle: lange, bedeckende und zugleich luftige Kleidung, auch wenn Ihnen Frauen in engen Häkelkleidern, Bikinioberteilen und Hotpants begegnen werden. Eine Leggings (meine hat Taschen und ist von RBX) plus ein langärmliges Oberteil oder Kleid ist eh mein Standardreiseoutfit. Ich trage auf Reisen oft mein Travel Dress von TRVL DRSS, darüber eine leichte Strickjacke von Armed Angels. Eine weite Hose und ein langärmeliges Top sind auch eine gute Idee.
Dazu empfehle ich einen Sonnenhut – Schutz vor Sonne und Insekten zugleich – und eine Regenjacke, die Sie später auch als Sitzunterlage verwenden können. Denn oben auf Tempel IV wartet man auf den Sonnenuntergang – und wenn es vorher geregnet hat, möchte man ungern auf nassem Holz sitzen.
Meine ist von uniqlo, winzig klein zusammenfaltbar und hat einen UV Schutz.
Verstaubarer Parka (UV-Schutz) von uniqlo
2. Was kommt in den Rucksack?
- Ganz wichtig: ein Reisepass. Ohne kommt man nicht rein.
- Wasser – keine Plastikflaschen erlaubt. Eigene wiederverwendbare Flasche oder vor Ort kaufen.
- Snacks – Energie für zwischendurch.
- Moskitospray – es gibt Mücken und dafür ist es auch sinnvoll, aber lassen Sie sich von den Berichten nicht verrückt machen, auch nicht mehr als anderswo im Sommer.
- Sonnencreme
- Taschenlampe oder Stirnlampe – der Rückweg erfolgt im Dunkeln.
- Powerbank – für Handy oder Kamera und eventuell ein Stativ. Ich hatte keines dabei und war ein wenig neidisch auf das Pärchen, das den Sonnenuntergang mit Zeitraffer festgehalten hat.
- Optional: Sagrotan Handgel und Taschentücher, die Toiletten am Eingang des Nationalparks waren völlig okay, die an der Kasse (20 Autominuten vor dem Eingang) noch ein bisschen besser.
- eventuell Snacks.
3. Unser Guide: Uneingeschränkte Empfehlung
Wir haben die Tour als Privattour mit Sergio Crasborn gemacht – eine echte Empfehlung. Er spricht gut Englisch, ist ein sicherer Fahrer und kennt sich bestens mit der Geschichte Tikals aus. Sein Büro liegt auf der Insel Flores, wo wir auch gewohnt haben. Besonders schön: Er gestaltet die Tour ganz individuell – Tempo, Inhalte, Dauer. Unsere Tour ging um 11 Uhr los, um 21 Uhr waren wir zurück im Hotel. Wir haben mit Tempel VI gestartet, der bei vielen Pauschaltouren nicht dabei ist. Sergio kann man vor Ort in seinem kleinen Office in Flores oder zum Beispiel auch über WhatsApp kontaktieren.
- Crasborn Travel Agency
- Calle Union, Flores 17001, Guatemala
- +502 4637 2411
Die Sunset-Tour nach Tikal war einer der magischsten Momente unserer Reise, auch wenn der eigentliche Sonnenuntergang eher mager ausfiel.
Dieses Outfit und die Packliste kann ich also uneingeschränkt empfehlen.
Und seien wir ehrlich – wer stilvoll durch den Dschungel spaziert, strahlt auf den Fotos umso schöner.
Photocredits @stephanburghoff
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