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Das Frauenmuseum Hittisau. Ein Besuch

Frauenmuseum HittisauIn der 2000 Seelen Gemeinde Hittisau im Bregenzerwald in Vorarlberg gibt es Herdprämien – und Österreichs erstes und einziges Frauenmuseum. Wie geht das zusammen?

Unten parken die Einsatzfahrzeuge der örtlichen Feuerwehr, oben werden spannende Themen aus weiblicher Pperspektive beleuchtet. Das Frauenmuseum Hittisau ist in einem luftigen Holzquader untergebracht, der über der Feuerwehr thront und dessen große Glasfront sich zum Dorfzentrum hin öffnet. Die Architektur des Vorarlberger Architekturbüros Cukrovicz Nachbaur habe den Anliegen des Museums von Anfang an in die Hände gespielt, sagt Stefania Pitscheider Soraperra.

Das Frauenmuseum Hittisau versteht sich als weltoffener Ort, und gerade im ländlichen Raum braucht es viel mehr solche Orte, ist die Museumsleiterin überzeugt. „Denn wenn wir uns die politischen Entwicklungen anschauen, ganz egal, ob wir nun über Orbán, den Brexit oder die FPÖ sprechen, dann zeigt sich: Das sind keine urbanen Phänomene! Trump wird nicht in New York City gewählt, sondern auf dem Land. Die Abtreibungsdebatte in Polen ist kein Warschauer Phänomen. Deshalb wäre es auch von kulturpolitischer Seite her wichtig, noch mehr auf den ländlichen Raum zu schauen.“

Vor 25 Jahren wurde das Frauenmuseum Hittisau eröffnet.

Es hat mehrere Auszeichnungen erhalten und ist bis heute das einzige seiner Art in Österreich. Dass es vor einem Vierteljahrhundert ausgerechnet im kleinen Hittisau möglich war, dieses Museum zu gründen, ist das Verdienst von Initiatorin und Gründungsdirektorin Elisabeth Stöckler, die viel mühsame Aufbauarbeit geleistet hat.

Als die aus dem Südtiroler Gadertal stammende Kunsthistorikerin Stefanie Pitscheider Soraperra ist seit 2009 Leiterin des Frauenmuseums Hittisau. Als sie nach zwanzig Jahren in Wien in den Bregenzerwald kam, traf sie auf eine Region, die ambivalent ist. Auf der einen Seite stehen die Frauen im Bregenzerwald im Ruf, sehr stark und durchsetzungskräftig zu sein, gleichzeitig ist vor allem das Frauenbild immer noch sehr konservativ.

Wir sprechen von einer Region, in der über die Herdprämie nicht nur diskutiert wird, sondern in der es mit Schwarzenberg auch eine Gemeinde gibt, die diese Herdprämie tatsächlich auszahlt. Darunter versteht man eine finanzielle Leistung für Eltern, die ihre Kinder unter drei Jahren selbst zu Hause betreuen, anstatt sie in eine Krippe zu geben.

Gleichzeitig ist Vorarlberg das österreichische Bundesland mit der zweithöchsten Scheidungsrate. Da geht vieles nicht zusammen.

Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal des Frauenmuseums Hittisau ist die Zusammensetzung des Teams.

Zwanzig Mitarbeiterinnen mit unterschiedlichen Backgrounds sind hier tätig. Es sind zumeist Frauen aus der Region, solche aus Familien, die schon immer hier gelebt haben und solche, die zugezogen sind. Sie haben unterschiedliche Hintergründe: von der Kindergartenpädagogin bis zur Altenpflegerin, von der Künstlerin über die Bäuerin zur Druckstufentechnikerin, von der Rentnerin bis zur Bäuerin ist alles dabei. Die Jüngste ist 16, die Älteste 76. Wer hier mitarbeiten will, muss eine einzige Voraussetzung erfüllen: sich intensiv und engagiert mit den jeweiligen Themen auseinandersetzen, um mit dem Publikum in Interaktion treten zu können.

 

Besitzerin eines Wellnesshotels in Bezau, Entwicklerin einer weltbekannten und exklusiven Körperpflegelinie und Vorarlbergerin. Hier erfahren Sie mehr über Susanne Kaufmann

Auch Meran hat ein Frauenmuseum, dessen Besuch sich lohnt. Schauen Sie doch mal hier: https://stylerebelles.com/meran-ein-urlaubsziel-das-sie-ohne-flugzeug-erreichen/

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