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Winterwandern de luxe in Südtirol

Das Fischleintal unterhalb der Drei Zinnen ist ein Südtiroler Klassiker, aber einer, dessen ich niemals überdrüssig werde. Deshalb komme ich jeden Winter hierher. Meine Lieblings-Wanderung beginnt am Hotel Drei Zinnen in Sexten. Der Weg bis ins Fischleintal ist 6 km lang und dauert, wenn man sehr gemütlich geht, zwischendrin Fotostopps einlegt und einkehrt, zwei Stunden.

Ein Morgen wie aus dem Bilderbuch, tiefblauer Himmel, Champagnerluft. In der Nacht hat es geschneit, die Eiskristalle funkeln in den Lärchen. Ich mummele mich ordentlich ein und ziehe die knöchelhohen Wanderschuhe an. Als Sonntagsspaziergängerin, ganz ohne sportlichen Ehrgeiz, schätze ich am Wandern besonders die Rast. Erst geht es 50 Minuten durch den Lärchenwald. Sanft zieht sich der Weg hinauf zum Eingang des Fischleintals, nie zu steil und trotzdem stetig steigend. Die Sonne bricht durch die Stämme. Wie schön hier alles glitzert, gleisst und klirrt, die Bäume wie mit Zucker überzogen. Dann erreiche ich das Hotel Dolomitenhof (1350 Meter). Ich setze mich auf die von der Sonne beschienen Terrasse, eine Wolldecke über den Knien. Von früheren Einkehrungen weiß ich die Angebote der Speisekarte zu schätzen, doch ich bin früh dran. Die Küche ist noch nicht geöffnet. Ich bestelle einen Alpenkräutertee und lese den „Dolomiten“.

Weiter gehts, der Weg führt am Fischleinbach entlang, in dessen zugefrorenen Bett die Langlaufloipe gespurt ist. Hoch oben im gleißenden Licht die schroffen Felsen der Rotwand, der Sextner Sonnenuhr und der Dreischusterspitze. Nur noch Berge, Natur und Stille. Kurz vor Mittag erreiche ich die Talschlusshütte. Sie liegt auf 1550 Metern Höhe. Offenbar sind mir einige Wanderer zuvor gekommen, die beiden Gaststuben und die Terrasse sind schon gut gefüllt. Ich bestelle mir eine Suppe, in der als Highlight zwei dicke Speckknödel schwimmen. Speckknödel unterscheiden sich in ihrer Machart vor allem darin von normalen Semmelknödeln, dass in den Knödelteig neben Brötchen, Zwiebeln, Eiern, Mehl, Milch, Butter, Salz und Petersilie auch noch Speckstückchen mit eingearbeitet werden. Ein kleiner, aber feiner Unterschied, denn dieser Speck durchzieht den gesamten Knödel mit seinem leckeren Geschmack.

Die Strecke zurück hinunter nach Sexten bewältige ich zügig. Ich grüße die knorrigen Kutscher und in Wolldecken gehüllte Passagiere samt Pferden, die mir in immer kürzeren Abständen entgegen traben. Das stille Tal füllt sich mit Leben.

Infos:
Spaziergang: Von Sexten bis zur Talschlusshütte des Fischleintals und zurück sind es ca. drei Stunden.
Einkehren: Hotel Dolomitenhof und Talschlusshütte. Beide servieren feine regionale Küche.

Falls Sie auf den Geschmack gekommen sind und ein paar Ferientage in Sexten verbringen möchten, verraten wir Ihnen unser Lieblingshotel.

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