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Aussehen wie Audrey Hepburn? So gehts!

Aussehen wie Audrey HepburnIn der Anfangsszene des Films „Frühstück bei Tiffany“ steigt Audrey Hepburn frühmorgens verkatert aus dem Taxi und spaziert über die noch unbelebte Fifth Avenue in Manhattan in Richtung Tiffany´s. Sie trägt ein gerade geschnittenes, ärmelloses Abendkleid mit raffiniertem Rückenausschnitt, kombiniert mit einer dreireihigen Kette aus falschen Perlen, einer Schildpatt-Sonnenbrille, langen, schwarzen Handschuhen und einem kleinen Diadem im hochgesteckten Haar. Der Film etablierte die Schauspielerin als Stilikone. Der samtige Blick, die anmutige Silhouette, alles da. Nur sie konnte es fertigbringen, in den anderen Szenen auch in einem weißen Herrenhemd und mit türkisblauer Schlafmaske oder im schlichten Trenchcoat beim schönsten aller Happy Ends im strömenden Regen zu „Moon River“ von Henry Mancini noch elegant auszusehen. Die Filmsequenzen beweisen: Audrey, die stets Adrette, hat in modischer Hinsicht viel gewagt.

Ihren Durchbruch in Hollywood erlebte sie 1953 mit der Hauptrolle im Film „Ein Herz und eine Krone“, für die sie mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Darin wirbelt sie als aufmüpfige Prinzessin eines ungenannten Landes durch Rom, samt Vespa Spritztour mit Gregory Peck. Bei dieser Produktion arbeitete sie zum ersten Mal mit der Chefdesignerin der Paramount, der legendären Edith Head zusammen. Beim ersten Treffen erschien die damals noch unbekannte Hepburn in einem dunklen Anzug mit weißem Hemd. Im Knopfloch steckte ein Maiglöckchen, ein Paar weiße Handschuhe vervollständigten den Look. Head erkannte sofort, dass diese Schauspielerin mehr von der Mode verstand als alle anderen.

Eine Frau wie die Hepburn hatte es zuvor im Film nicht gegeben.

Der brünetten Europäerin fehlte in den Fünfziger und Sechziger Jahren so ziemlich alles, um in Hollywood Erfolg zu haben. Sie hatte keinen Busen, keine Hüften, keine aufgeworfenen Lippen. Im Vergleich zu den üppigen weiblichen Stars der Zeit wie Marilyn Monroe und Elizabeth Taylor zeichnete sie sich durch grazile Mädchenhaftigkeit, zurückhaltende Eleganz und Klasse aus. Konsequent weigerte sie sich, BH-Einlagen zu tragen und beharrte auf flachen Schuhen. Die „New York Times“ schrieb in einem Nachruf zum Tod Hepburns, sie habe „eine Last von Frauen genommen. Endlich gab es den Beweis, dass gut aussehen nicht tussig aussehen bedeuten muss.“

Der moderne Frauentyp, den Audrey Hepburn verkörperte, inspiriert Frauen bis heute, auch wenn kaum jemand die Mischung aus aristokratischer Eleganz und Leichtigkeit so hinbekommen dürfte wie sie. Maßgeblich beteiligt an der Schöpfung dieses Stils war der Pariser Couturier Hubert de Givenchy. Sie setzte ihn bei den Filmbossen als ihren persönlichen Stilisten durch und er schuf für sie Kleider, die Modegeschichte schrieben. Givenchy wurde ihr Freund fürs Leben. Seine Entwürfe bevorzugte sie auch als Privatperson.

Der Journalist Dominick Dunne hat über Audrey Hepburn gesagt: „Das Wort ‚elegant‘ wurde für sie erfunden.“ Bei allem modischen Eigensinn wahrte sie stets die Form. Ihre Kleider waren kokett, aber nie freizügig. Givenchys Etuikleider waren tief am Rücken ausgeschnitten, zogen jedoch nie die Aufmerksamkeit auf das Dekolleté. Häufig trug sie Hut, nicht zuletzt um ihre Vorzüge zu betonen. Der schmale Hals, die Augenpartie waren ihr Kapital.

Audrey Hepburn wurde am 4. Mai 1929 in Brüssel geboren. Ihre Mutter, die Baroness Ella van Heemstra, stammte aus dem niederländischen Adel, ihr Vater, der Brite Joseph Ruston-Hepburn verließ die Familie früh. Eine glückliche Kindheit hatte sie nicht. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, war sie 10 Jahre alt. Sie zog mit ihrer Mutter und ihren beiden Halbbrüdern in das Anwesen ihres Großvaters nach Arnheim in den Niederlanden. Dort erlebte sie die im Mai 1940 beginnende deutsche Besatzung mit.

Ihre Passion von klein auf war klassischer Tanz.

Während des Vormarsches der Alliierten im Winter 1944/45 erlebte sie die große Hungersnot in den Niederlanden mit. Als das Land befreit wurde, war sie stark unterernährt. Nach Kriegsende nahm sie in Amsterdam und London Jobs als Sekretärin und Mannequin an, um ihre Tanzausbildung fortsetzen zu können. Doch teilten ihre Lehrer ihr mit, dass sie niemals Ballerina werden könne. Durch die Auswirkungen der Unterernährung war sie körperlich geschwächt. Außerdem war sie mit ihrer Größe von 1.75 Metern zu groß für eine klassische Tänzerin.

Hepburn war am Boden zerstört, doch sie verlor sich nicht in ihrem Unglück, sondern hatte die Kraft für einen Neubeginn. Am Broadway übernahm sie die Rolle der Gigi in dem Musical nach dem Roman von Colette. Als ausgebildete Tänzerin beherrschte sie die Arbeit auf der Bühne und vor der Kamera bestens. Mit Filmen wie „Charade“ und „Sabrina“ wurde sie zu einer der populärsten Schauspielerinnen ihrer Zeit. 1954 heiratete Audrey den Schauspielkollegen Mel Ferrer. Nach zwei Fehlgeburten brachte sie ihren Sohn Sean zur Welt. Er wurde in einem Givenchy-Kleid getauft. Als sie ihren zweiten Ehemann, den italienischen Psychiater Andrea Dotti heiratete, trug sie ein knielanges, rosa Givenchy-Kleid mit passendem Kopftuch. Mit ihm bekam sie 1970 ihren zweiten Sohn Luca.

Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere kehrte sie der Filmindustrie den Rücken.

Sie lebte in Haus aus dem 18. Jahrhundert in dem Dorf Tolochenaz am Genfer See. Es liegt inmitten von Weinbergen und verfügt über einen großen Garten. Fernab der Scheinwerfer kümmerte sie sich um die Erziehung ihrer Kinder. Als sie auf die 60 zuging, engagierte sie sich als Botschafterin des UN-Kinderhilfswerks UNESCO weltweit für die Belange von Kindern. Bei ihren Reisen in Krisengebiete half ihr, dass sie neben Englisch auch fließend Französisch, Spanisch, Italienisch und Niederländisch sprach.

Im Alter von 63 Jahren erlag Audrey Hepburn einem Krebsleiden. Ihre Söhne gründen nach ihrem Tod in ihrem Namen eine Kinderstiftung. Zu deren Gunsten ließen sie bei Sotheby´s in London 246 persönliche Gegenstände, darunter auch zahlreiche Kleidungsstücke, versteigern.

 

Audrey Hepburns Stil:

Ihr Trick: Anders aussehen als andere

Ihr Signature-Look: Schwarzer Rollkragenpulli, Zigarettenhose, schwarze Ballerinas

Um ihren Stil zu kopieren, braucht man:

  • schmal geschnittenes, schwarzes Cocktail- oder Abendkleid mit Rückendekolleté
  • Tellerrock, schmales Oberteil
  • Jacken oder Mantel mit 7/8-Ärmeln, so dass man die Handgelenke sieht.
    Perlenketten, Schleifen, Hüte, große Sonnenbrillen mit dunklen Gläsern
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2 Kommentare

  1. Maren Heine
    08/04/2023 / 16:00

    Liebe Ursel……ein sehr schöner Beitrag über Kathrin Hepburn ,ich mag sie sehr ,auch sehr gelungen war der Beitrag über Georgia o Keeffi,ich wollte ihn nochmals lesen……..da war er wieder weg.Ich wünsche Ihnen schöne Ostern und liebe Grüsse von Maren

  2. Ursel
    Autor
    10/04/2023 / 14:03

    Liebe Maren, vielen Dank für den schönen Kommentar. Den Text über Georgia O´Keeffe habe ich aus Versehen hochgeladen und schnell wieder gelöscht, als ich es gemerkt habe. Er erscheint aber kommenden Mittwoch und da würde es mich sehr freuen, wenn Sie ihn lesen. Sehr herzliche Grüße!

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