Die schottischen Highlands sind, das habe ich ja schon oft gesagt, ein Ort der Erholung und Ruhe für mich. Auftaken geht eigentlich nirgendwo besser, als dort. Jedenfalls für mich. Und darum fihr ich natürlich auch in diesem Jahr wieder so gerne gen Norden – wobei dieser Urlaub jetzt im Sommer vor allem an Corona lag: eigentlich hatte ich meine kleine Lodge für den April gebucht gehabt. Da war hier aber noch Lockdown und darum musste ich es umbuchen. Und so komme ich nun erst jetzt dazu, euch auch nochmal diese Ecke der Highlands, und vor allem die wunderbaren Kylesku Lodges, vorzustellen. Also los:
Ab in den Nordwesten
Zwischen Torridon und Kinlochbervie – die Ecke Schottlands war schon immer meine liebste Gegend. Hier ist es wild, manchmal einsam. Aber wunderschön. Je mehr gen Norden man kommt, desto weniger besiedelt wird es. Verfahren geht eigentlich nicht: es gibt nur eine zweispurige Strasse. Fährt man von ihr ab dann nur noch auf sogenannten ’single track roads‘ – eine Fahrspur, bei der ‚passing places‘ dafür sorgen, dass man bei Gegenverkehr nicht in den Graben fahren muss. Mit Touristen, die im Wohnwagen versuchen, über diese Strassen zu fahren, wir es trotzdem manchmal noch abenteuerlich. Stau gibt es keinen, dafür aber oft mal Schafe auf der Strasse. Die interessieren sich oft nicht besonders für die Autos und grasen gemütlich weiter.
Genau in so einer ruhigen Ecke, umgeben vom UNESCO Global Geopark der North West Highlands, liegen die Kylesku Lodges. Die Besitzer Cath und Mike wohnen direkt nebenan und sind immer erreichbar, unglaublich hilfsbereit und eindeutig liegt ihnen viel daran, ihren Gästen eine schöne Zeit zu bereiten. Von allen Lodges hat man einen Ausblick auf ein Loch, welches direkt zum Meer führt, und auf den Quinag (‚kunjak‘ ausgesprochen).
Dabei handelt es sich eigentlich um gleich mehrere Berge die zusammen ein wenig wie eine kleine Bergkette wirken. Nicht so hoch, wie manch anderer Berg hier im Norden, aber dem John Muir Trust sei Dank sehr gut zu erwandern.
Der kleine Ort Kylesku liegt nur wenige Fahrkilometer entfernt, und ist von den Lodges in wenige Minuten Fussweg direkt erreichbar. Einen Laden gibt es nicht, dafür aber das Kylesku Hotel Restaurant, wo man täglich das wunderbarste aus dem Meer auf der Speisekarte finden kann.
Es ist ein Paradies für Wanderer
Denn es gibt hier ja nicht nur den Quinag zu erkunden. Von Stac Pollaidh, von wo aus die obige Aufnahme vom Suilven stammt, bis zu Cùl Mòr direkt gegenüber: wer gerne wandert, der ist hier sehr gut aufgehoben. Auch auf nicht so hohen Pfaden. Dazu am besten immer bei Walk Highlands schauen, dort gibt es tolle Wegbeschreibungen.
Und eigentlich ist es hier wie in der Karibik
Zumindest dann, wenn man an einem sonnigen Tag zum Achmelvich Strand fährt. Das Wasser ist glasklar und schimmert dann türkis. Aber nicht gleich bei der ersten Bucht Halt machen! Hinter dem Hügel, auf dem oft Schafe grasen, gibt es noch kleinere Buchten mit meistens weniger Menschen am Strand. Hier kann man wunderbar verweilen, lesen, aufs Meer blicken – und wenn man sich traut vielleicht auch einmal die Füsse hinein halten: so richtig warm ist das Wasser natürlich leider nicht.
Nach so einem schönen Tag zum Abschluss ein herrlicher Sonnenuntergang
Was kann man überhaupt sagen, wenn man dann auch noch so einen Sonnenuntergang geniessen kann? Von manchen der Kylesku Lodges direkt vom Balkon, oder sonst vom kleinen Hügel hinterm Haus. Dort steht auch eine kleien Bank, auf der man verweilen kann – zumindest dann, wenn nicht sofort die Mücken kommen. Das kann hier wirklich manchmal im Sommer unschön werden … darum fahre ich auch normalerweise im Sommer nicht ganz so gerne in die westlichen Highlands. Aber Smidge leistet gute Abhilfe (und zwar ohne DEET). Da sind dann auch die Mücken nicht mehr schlimm. Und überhaupt: der Ausblick eben.