Als ich letztens Ursels Post über Sneakers und den Mann, der aus Überzeugung nur aus Leder gefertigte Schuhe trägt, las, fielen mir als erstes meine Freundinnen Dagmar und Ulrike ein.
Nicht weil sie ausschließlich Sneakers tragen oder aber immer nur Lederschuhe, sondern weil ich ihnen die Entdeckung eines Schuhlabels zu verdanken habe, das tatsächlich beide Welten vereint.
Die Candice Cooper „Sneakers“ werden von Hand in einer kleinen Manufaktur im toskanischen Castelfranco di Sotto gefertigt.
Handgefärbt, aus edlem Lamm-, Ziegen- oder Kalbsleder und mit einem herausnehmbarem Lederfußbett bieten diese butterweichen Schuhe in zeitlos klassischem Design das Beste aus beiden Welten. Sie sind weder klobig, noch knallig bunt, und vor allem sehen sie nicht so aus, als sollte man darin besser ausschließlich eine Runde durch den Park joggen.
Das Label Candice Cooper wurde 2006 in Berlin von Christoph Siegel gegründet und gehört seit 2020 der italienischen Falc S.p.A Gruppe an.
Es gibt nur wenige, charakteristische Modelle, die jede Saison in anderen Material- und Farbkombinationen aufgelegt werden. Es gibt höhere und niedrige Sneakermodelle und auch Boots, alle mit der gleichen charakterstischen Handschrift. Herren- und Damenmodelle unterscheiden sich nicht wesentlich und kommen ein wenig wie die Luxusversion von Chucks daher. Ein bisschen retro also, gleichzeitig sieht man ihnen ihre italienische Herkunft doch deutlich an. Ich habe ein Candice Cooper Herrenmodell aus dunkelblauem Metallic-Leder mit grau-brauner Sohle gesehen, das so auch von Floris van Bommel hätte designed sein können.
Die Farbe wird durch einen Gerbprozess namens Tamponato-Technik erzielt. Durch den graduellen Färbeprozess entsteht eine besonders schöne und organisch wirkende Farbtiefe, die den Charakter des jeweiligen Leders unterstreicht.
Das bekannteste Candice Cooper Modell „Rock“ hat nun auch mein Herz erweicht.
Die handgefertigten Ledersneakers sind eher schlicht gehalten. Bei Instagram habe ich gesehen, dass die Schnürsenkel nach innen getragen werden, was sie ein kleines bisschen weniger sportlich aussehen lässt. Die Gefahr dieser Schuhe liegt meiner Meinung nach in ihrem immensen Tragekomfort. Das liegt neben den hochwertigen Materialien und der ergonomischen, dämpfenden Sohle auch an einem eingearbeiteten Keil im Fersenbereich, der für eine Extraportion Bequemlichkeit sorgt.
Wer die einmal anhatte, möchte sie eigentlich nicht wieder ausziehen.
Meine Rock low haben eine weiße Sohle und sind aus weichem Veloursleder mit blassgoldenem Schimmer. Sie sind ein Kompromiss, klar, aber kein schlechter. Im Gegensatz zu „richtigen“ Turnschuhen kann man sie auch zum Kleid tragen. Zum Beispiel diesem hier, einem schlichten Tunikakleid aus feinem und doch sehr pflegeleichtem italienischen Jersey. Ich finde sie auch schick genug, um damit auszugehen. Im Urlaub sind sie ein echtes Allroundtalent. Nicht nur beim Sprint zum Bus, sondern immer dann, wenn es längere Strecken zu Fuß zu bewältigen gilt. Man kann sie mit Sneakerssöckchen aber auch genauso gut barfuß tragen, sie haben eine feuchtigkeitaufnehmende DryGo! Innensohle mit Aktivkohle.
Den ersten Test haben sie in Nizza gut bestanden und es damit sofort auf meine Ichkannnichtmehrlebenohne-Liste geschafft. Jetzt denke ich ernsthaft über die Anschaffung eines weiteren Paares für den Winterurlaub nach, denn es gibt sie auch in dunklen Farben und sogar gefüttert.
Aber fürchten Sie jetzt nicht um meine Fashionista-Seele: mindestens ein Paar Highheels habe ich sicherlich auch immer Gepäck.
https://www.candicecooper.com/
Photocredits: Stephan Burghoff
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