Manchmal verliebe ich mich im Urlaub in Kleidungsstücke oder Accessoires, die typisch für das Land oder die Region sind und ein ganz besonderes Flair verströmen. Zuhause angekommen wundere ich mich dann über mich selbst und die Dinge, die einfach nicht zu mir passen und die jenseits ihrer Heimat auch ihres Flairs beraubt sind.
Des Reisens fette Beute
Aber immer mal wieder gibt es auch Entdeckungen, die den Übergang in meinen Alltag spielend schaffen.
Dazu gehören die Babouches, zarte flache Slipper mit umgeklappter Fersenpartie, von Thouraya Ouahada und ihrem Label «Samarkand».
Ein Hauch Nostalgie, aber sexy und cool
Immer wieder sind ihr auf ihren Reisen junge Designer begegnet, die traditionelle Kleidungsstücke neu interpretieren und ihnen so neues Leben einhauchen. Als großer Babouche-Fan lag für Ouahada die Idee nicht fern, auch gerade diesem traditionellen Schuhwerk einen jungen, trendigen und vor allem stilvollen Look zu verpassen. Denn gerade in einer Zeit zunehmender Digitalisierung, findet sie, steigt das Bedürfnis nach alten Werten, nach dem Guten der alten Zeit, aber eben in chic, sexy und cool und nicht piefig und spießig.
In tunesischen lederverarbeitenden Betrieben, in denen auch große Marken wie Chanel und Dior ihre Lederwaren produzieren lassen, kauft sie Reste auf und lässt daraus von kleinen (oft Ein-Mann oder Ein-Frau) Handwerksbetrieben kunstvoll und mit viel Liebe zum Detail Babouches fertigen. Dabei kommen jeweils höchstens drei oder vier Paar pro Reststück heraus, dementsprechend begehrt sind diese limitierten Editionen „made in Tunesia“ auch.
Seidenstraße und Katzen
Namensgeber ihres Labels ist der Roman Samarkand von Amin Maalouf, der sie nachhaltig inspiriert hat, und mit ihm die Liebe zur Seidenstraße.
Ebenso, so verrät mir eine Freundin, inspirieren sie aber auch die vielen Katzen, mit denen sie ihr Leben teilt. Da überrascht es auch nicht, dass ein Großteil des Gewinns dem Tierschutz und der Versorgung und Pflege streunender, ausgesetzter Tiere zugute kommt.
Die Qual der Wahl
Silbermetallik, rosegold, Seidendruck und mit Glitzersteinen auf Stoff, bunte Prints, grafische Muster, viel handschuhweiches Leder, die Auswahl ist riesig und dementsprechend schwer. Lange Zeit liebäugle ich mit Goldmetallikglitzerbabouches, oben im Bild. Am Ende fällt meine Wahl aber auf Babouches aus feinstem cremefarbenen Leder mit ganz leichtem Goldschimmer und der obligatorischen Ledersohle. Sie kosten umgerechnet ca. 60 Euro und sind Dank der tollen Materialien und feinen Verarbeitung auch jeden Cent werden.
Sie schaffen, was man sonst nur von Birkenstock kennt: sie erheben den Pantoffel zum coolen Trendaccessoire.
Ihr Flair haben sie auch im nicht ganz so mediterranen Köln nicht verloren. Mehr als einmal wurde ich schon gefragt, woher ich sie habe, und kann dann mit breitem Grinsen sagen: von Supersouk, einem Concept Store in Tunis, cool, nicht wahr?
Kleid: Cos, Jeans: 7fam, Schuhe: Samarkand.
Tolle Inspirationen findet man auch auf dem Instagram-Account des Shops @supersouk.
Reinschauen lohnt sich!
Photo credits: Stephan Burghoff - Instagram @stephanburghoff
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