Für nicht wenige Menschen klingt Grillen wahrscheinlich nach spießiger Laubenpieperei, riesigen Fleischfetzen und Bier im Sechserpack. Die gehobene Leserschaft stellt sich dazu Frauen in roséfarbenen Jogginganzügen vor und adipöse Männer in weißen Netzunterhemden, während im Hintergrund Tina Turner röhrt.
Darf man überhaupt noch sagen, dass man wahnsinnig gerne grillt? Ist mir jetzt einfach mal piepegal! Denn Grillen steht auf meiner Glücks-Skala sehr weit oben. Hier meine bewährte Grill-Strategie in 11 Schritten:
1. Freunde einladen.
2. Das ganze bierernste Stylen mal vergessen. Die 60er Jahre Blumen-Tischdecke rausholen.
3. Wahlweise Elektrogrill einstöpseln und alle Regler auf rechts drehen oder Grillkohle in den Webbbber schütten, anzünden und gut durchglühen lassen.
4. Gemüse auf den Grillrost legen. Mit Salz, Pfeffer und allen Kräutern, die der Garten hergibt, würzen. Dazu auf jeden Fall Bratwürstchen.
5. Spargel nicht vergessen. Was ein rechter Spargler ist, der legt spätestens jetzt los.
6. Grillgut brutzeln lassen. Mit der Grillzange wenden.
7. Spüren, wie einem das Wasser im Munde zusammenläuft.
8. Grillgut auf Tellern anrichten.
9. Sich genüsslich sattessen.
10. In glückliche Augen blicken.
11. Tina Turner auflegen und losgrooven.
Stunden später dann schlafen gehen und vom nächsten Grillabend träumen.