Wenn ich nach Edinburgh komme geht mir immer sozusagen sofort das Herz auf. Zwei Jahre habe ich dort gelebt – einmal für mein Freiwilliges Soziales Jahr, und dann während meines Studiums. Sobald ich am Bahnhof ankomme fühle ich mich sofort zuhause. Oft liegt das auch am Geruch: über Edinburgh schwebt nicht selten ein etwas seltsamer Geruch – er kommt von einer Brauerei.
Die Old Town von Edinburgh
In der Old Town von Edinburgh stehen sozusagen Europas erste Hochhäuser. Viele stammen aus der frühen Neuzeit, gehörten einst Kaufleuten, und sind aus heutiger Sicht natürlich nicht gerade besonders hoch. Aber ich finde die Kulisse noch immer atemberaubend. Zusammen mit der New Town, auf dem Reissbrett im 18. und 19. Jahrhundert entworfen, ist die Old Town Unesco Weltkulturerbe.
Der Unterschied zwischen beiden Teilen der Innenstadt von Edinburgh könnte größer kaum sein: die New Town ist geordnet, hat breite Strassen und imposante, große Häuser. Die Old Town hingegen besteht aus einer langen Straße, der Royal Mile, und ganz vielen kleinen Gassen – den ‚closes‘ – die von ihr abgehen. Im Winter und bei Nebel ist es besonders atmosphärisch hier und mal fühlt sich schnell wie in vergangenen Jahrhunderten.
Ich spaziere immer gerne die Royal Mile hinunter, vom Schloß bis zum schottischen Parlament. Vor Jahrhunderten, als Schottland ein eigenständiges Land war, fuhren hier die König vom Holyrood Palast zur Burg, die imposant über Edinburgh thront. Und dann bleibe ich bei meinem Spaziergang immer hängen, weil ich wieder mal in einen der closes hineinschauen möchte. Ein neues Cafe, ein neuer Laden oder einfach nur einen interessanten Ausblick – es ist immer spannend. Und diesmal eben die Kulisse für mein kleines Fotoshooting für den Blog.
Ein Foto für die Welt
Und es wurde ein Foto für die Welt, ausgewählt als Illustration für einen Artikel zum Brexit – loslassen tut der uns nun weiterhin nicht. Interesse? Den Artikel gibt es hier: Die Angst, zum einfachen Ausländer degradiert zu werden.