Eine nicht mal 13 mal 8 Zentimeter große Tasche, die ziemlich gute Energie verströmt. Die Nano J Marc Charm ist vielleicht ein winziges Objekt, aber so viel mehr als ein schicke Abendbegleiterin! Ein rechteckiges Etui, ähnlich einer Clutch. Außen puscheliger Kunstpelz. Innen mit Leder gefüttert. Schwarz natürlich. Schwarze Taschen sind ja immer eine gute Idee. Viel passt nicht hinein. Eine Zigarette, vielleicht ein Feuerzeug, ein Lippenstift, Kopfschmerztabletten, eine Kreditkarte, der Autoschlüssel. Für Größeres ist sie nicht gedacht. Sinnbildlich aber schon. Denn hinter der gemütlich kuscheligen Haut verbirgt sich ein revolutionärer Kern.
Seit der Erfindung kleiner, eckiger Handtaschen in den 1930er Jahren konnten Frauen viel selbstständiger leben als zuvor. Sie waren nicht mehr auf einen männlichen Begleiter angewiesen, hatten alles Nötige im eigenen Täschchen dabei, ihr eigenes Geld und ihren eigenen Schlüssel, um sich notfalls elegant à la francaise verabschieden zu können. Das war eine gesellschaftliche Revolution. So war die kleine Handtasche auch ein Reiseköfferchen in eine selbst bestimmte Zukunft.
Und heute? Nun, ein Handy würde nicht hineinpassen. Das ist heutzutage vielleicht die ultimative Form der Freiheit. Und mit der Entscheidung fürs puschelige Kleinklein sprechen wir uns gegen das anstrengende „Immer größer/perfekter/maximaler“ aus. So wie der Schweizer Bildhauer Alberto Giacometti, der seine Skulpturen ebenfalls in Klein schuf. Seine Begründung: „Man versteht das Universum besser, wenn man nur einen Zentimeter davon erfassen möchte anstatt den ganzen Himmel.“
Sie möchten noch mehr Puscheliges? Da hat Cerstin einen Tipp für Sie: https://stylerebelles.com/wie-traegt-man-eigentlich-puschel/