In diesem Frühjahr können wir uns auf 3 Top-Ausstellungen freuen, mit denen Josephine Baker in Berlin, Yoko Ono in London und Sonia Delaunay in New York gewürdigt werden. Die Schau zu Josephine Baker ist bereits eröffnet, die beiden anderen Ausstellungseröffnungen stehen unmittelbar bevor.
Josephine Baker: Icon in Motion
Wo? Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, 10785 Berlin
Wann? 26.01.2024 – 28.04.2024
„Josephine Baker war eine bahnbrechende Künstlerin. Sie war eine bahnbrechende Tänzerin, Komödiantin, Sängerin. Für mich ist Josephine Baker ein bisschen ein Gesamtkunstwerk“, sagt der Direktor der Neuen Nationalgalerie Klaus Biesenbach
Ein frischer Blick auf Josephine Baker
Die Ausstellung wirkt klein, wenn man den recht übersichtlichen Ausstellungsraum im Untergeschoss der Neuen Nationalgalerie betritt. Doch der erste Eindruck täuscht. Die Schau zeigt, wie vielschichtig Josephine Bakers Künstlerpersönlichkeit war und wie turbulent und erlebnisreich ihr Leben war.
Der Ausstellung „Icon in Motion“ gelingt es einen frischen und differenzierten Blick auf die Künstlerin zu werfen. Auf ihre Rolle als „erste schwarze Publikumsgöttin“, wie es in einem der Wandtexte heißt. Aber auch auf das Paradox, dass Baker einerseits rassistische Klischees bediente und auf der anderen Seite Anti-Rassismus-Aktivistin wurde.
Die Tänzerin als Bürgerrechtsaktivistin und Widerstandskämpferin
Wer weiß schon, dass die gebürtige US-Amerikanerin im Zweiten Weltkrieg in Frankreich Widerstandskämpferin war und zum Judentum konvertierte? Oder dass in den 1960er Jahren nicht nur Martin Luther King, sondern auch Josephine Baker eine bedeutende Bürgerrechtlerin war, die gegen Rassentrennung kämpfte?
In der Ausstellung wird Josephine Baker auf einem überlebensgroßen Foto von 1963 gezeigt beim berühmten Marsch auf Washington. Auf einem anderen Foto präsentiert sie mit breitem Lächeln die „Médaille de la Résistance“, mit der in Frankreich Widerstandskämpfer während des Zweiten Weltkriegs ausgezeichnet wurden. In einer filigranen Skulptur aus Stahldraht von Alex Calder schwebt Bakers Silhouette durch den Raum. Auf einer sehr intimen Tuschezeichnung des Architekten Le Corbusier ist Josephine Baker in tiefen Schlaf versunken.
Vor allem aber wird Josephine Baker in Bewegung gezeigt – wie es der Titel „Icon in Motion“ verspricht. Auf unzähligen Bildschirmen ist die Ikone Josephine Baker in Bewegung zu sehen. Als Tänzerin, die sich rasend schnell clownesk bewegt und sogar ihre Augen tanzen lässt. Aber auch als Schauspielerin in Stummfilmen und später in Musicals.
Yoko Ono: Music of the Mind
Wo? Tate Modern in London
Wann? 15.02. – 01.09. 2024
Eintrittskarten können online schon gebucht werden
Sonia Delaunay: Living Art
Wo? Bard Graduate Center Gallery, 18 West 86 Street, New York
Wann? 23.02 – 07.07.2024
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