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Und tschüß! Bin Weihnachten in Paris

Für viele Menschen gehört die Weihnachtszeit zur schönsten des Jahres. Die ganz besondere Magie, die ihr anhaftet, hat viel mit den Ritualen zu tun, die uns seit unserer Kindheit begleiten. Eines, das ich sehr mag und das sich schon fast zu einer Obsession entwickelt hat, ist das Sammeln kleiner, bunter Weihnachtsmänner aus Holz. Sie sind meine Christbaumanhänger. Daneben sind die Tage vor und an Weihnachten mein kulinarischer Höhepunkt jeden Jahres. Ich mag die schweren und üppigen Gerichte, die an den Weihnachtstagen serviert werden. Das Enten-Confit mit Rosenkohl und Süßkartoffelpürree und das in Trüffelöl gebratene Rührei zum Frühstück am Weihnachtsmorgen, das ich zur Feier des Tages mit dem selbstgemachten Pflaumen-Chutney einer Freundin kröne.

Weihnachten ist ohne Zweifel ein schönes Fest und so ist es fast ein Tabu, sich einzugestehen, dass es auch ein anstrengendes Fest ist. Es ist ja nicht so, dass das Entenconfit sich selber kocht oder der Weihnachtsbaum sich selber schmückt. Rund um Weihnachten Gäste im Haus zu haben, es jedem Gast schön zu machen und ihm gerecht zu werden, sei er nun 97 oder 7 Jahre alt, ist für die Gastgeberin, zumal wenn sie berufstätig ist, eine Herausforderung. Ich habe mich ihr viele Jahre gerne gestellt, aber in diesem Jahr wird alles anders sein. Wir sind Weihnachten in Paris und damit frei, ein neues Weihnachten für uns zu erfinden oder es gar ausfallen zu lassen. Wir werden sehen. Das Motto der Reise lautet: Alles kann, nichts muss. Ein Leitspruch, den wir alle viel öfter befolgen sollten, nicht nur zu Weihnachten. Weil wir uns damit von dem Druck befreien, dass immer alles perfekt sein muss. Weil wir uns von dem ganzen Bündel an Erwartungen lossagen, die Dinge zu tun, zu denen man meint, verpflichtet zu sein. Wie zum Beispiel, zu Weihnachten einen Tannenbaum zu kaufen, Weihnachtskarten zu verschicken, in die Kirche zu gehen oder seine ganze, große Familie zum Essen einzuladen. Meine ganz persönliche Vorfreude auf mein diesjähriges Weihnachtsfest liegt nicht nur in der Entspannung und dem Gefühl von Freiheit. Ein weiteres Vergnügen ist mit dem Gefühl verbunden, dass Weihnachten in Paris uns die Gelegenheit gibt, das eigene Leben wieder mal aus einem ganz neuen Blickwinkel zu reflektieren.

Zur Sicherheit habe ich mal meine Lieblinge unter den kleinen Weihnachtsmännern aus Holz und Bettinas Pflaumen-Chutney mit in den Koffer gepackt.

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2 Kommentare

  1. Susa Berg
    19/12/2018 / 08:35

    Liebe Ursel,

    das hört sich nach einem tollen Plan an, „Weihnachten in Paris“! Ich bin auch bald so weit, mit meinem Partner ein neues Weihnachtsritual zu erfinden – oder doch noch nicht? Meine Mutter feiert in diesem Jahr das erste Weihnachten nach 70 Jahren nicht mehr im eigenen Haus – meinem Elternhaus. Da wollen wir sie alle unterstützen und was haben wir getan? Die Bibliothek in ihrem neuen Zuhause reserviert und die ganze „Mischpoke“ trifft sich jetzt eben in der Seniorenresidenz. Da gibt’s was auf die Ohren! Von 8 Monaten bis 92 Jahren sind alle Altersgruppen vertreten. Wir wollen auch singen… (was für eine Drohung)! Du siehst, noch muss Paris (an Weihnachten) auf uns warten.
    Frohe Weihnachten für Dich in Paris. Genieß es. Sehr.
    Liebe Grüße, Susa

  2. Ursel
    Autor
    27/12/2018 / 20:54

    Danke, liebe Susa. Wie schön, dass Ihr Deine Mutter so beim Ankommen in ihrem neuen Zuhause unterstützt habt. Ich hoffe, Ihr hattet es schön. Liebe Grüße!

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