Rock am Ring ist vermutlich das einzige Musikfestival, für das man diese Frage mit einem herzhaften „ganz egal“ beantworten kann. Selbstverständlich gibt es Kriterien, nach denen man seine Kleidung auswählen sollte. Modetrends gehören eher nicht dazu.
Stattdessen sind die Rock am Ring Outfit Anforderungen eher pragmatischer Natur:
- Bequem müssen die Klamotten sein, damit man ein paar Stunden lang gut in ihnen stehen und vor allem tanzen kann.
- Warm ist auch nicht zu verachten, eine Mütze oder Kapuze sollte auf jeden Fall dabei sein.
- Sehr weit oben ist definitiv wasserdicht zu nennen, denn der Eifeler Mai ist für Sturmtiefausläufer und heftige Regenschauer bekannt.
- Prinzipiell eigenen sich daher Klamotten in mehreren Schichten, die man – je nach Temperaturumschwung – auch kurzfristig wieder an oder ausziehen kann.
- Gut wäre es auch, wenn die Klamotten zum auf dem Boden Sitzen geeignet sind, d.h. zugleich robust und flashfrei.
- Allgemein sieht man viel Schwarz, was vermutlich der Musik und dem Matsch und Staub gleichermaßen geschuldet ist.
Die Rock am Ring Frauenoutfits lassen sich meiner Meinung nach grob in drei Kategorien einteilen, mit denen man auch nie falsch liegt und die natürlich miteinander kombiniert werden können:
- Rock am Ring Klassisch: Jeans, Band– oder (entweder frisch gekauftes oder 10 Jahre altes) Festivaltshirt und dazu Dr. Martens Boots
- Rock am Ring Sommer: Shorts oder Hot pants, Tank Top und bequeme Sneakers oder Chucks
- Rock am Ring cool Girlie: Blümchenkleid, Leder- oder Jeansjacke und Gummistiefel
Dazu hat frau je nach Temperatur einen Hoodie, eine Fleece- oder Softshellljacke und / oder einen Regenponcho im transparenten Rucksack. Auf den Campingplätzen wird zu meinem Entsetzen auch gerne mit der Jogginghose und Adiletten gearbeitet.
Aktuelle Trends sowohl für Männer als auch für Frauen waren dieses Jahr wie auch schon einige Jahre zuvor Ganzkörperkostüme, Glitzer Make-up und Bademäntel. Bademäntel, von denen ich hoffe, dass sie als Hommage an the Big Lebowski getragen wurden, wenngleich Milch in Tetrapacks keinen Security-Check überstanden hätte und White Russians spärlich gesät waren.
Gerade unter den Millenials gab es auch erfrischend viel Pink und Glitzer. Ein Trend, den auch Bela B. im Goldglitzeranzug und der Gitarrist der Smashing Pumpkins, James Iha, in schwarzem Paillettenjackett, überzeugend mitmachten. Ganz im Gegensatz übrigens zu den überwiegend männlichen Ü40 Rockern in Kutte, die sich selbst bei strömendem Regen zierten, die kostenlosen magentafarbenen Telekom-Ponchos überzustreifen.
Als Accessoires ergänzten Narrenkappen, Blumengirlanden und Hawaiiketten so manches Outfit, ferner diverse schlechte selbstgemalte Eddingtattoos und für meinen Geschmack viel zu viel Camouflage. Und auch die obligatorischen Wikinger und Indianderhäuptlinge waren wieder vertreten. Wie auch bei der Musik auf dem Campingplatz, spielt Ironie eine sehr große Rolle bei diesem Rockfestival (wer einmal nach einer durchtanzten Nacht um 8.30 von Nana Mouskouri mit einem trommelfellzerschmetternden „Guten Morgen Sonnenschein“ geweckt wurde, weiß was ich meine). Aufkleber mit dem Konterfei eines 25-jährigen Thomas Gottschalk trugen ebenso zur Erheiterung bei wie der hoffentlich ebenso ironisch gemeinte Schriftzug „Women for Trump 2020“ auf dem T-Shirt von Bela B.
Meine persönliche Nemesis war die Taschenvorgabe: transparente Rucksäcke und Bauchtaschen!
Eines war klar, mit einem Bum Bag würde ich auf keinem Festival erscheinen. Meine Ü40 Modebloggerinnen Alternative kam in Form eines aktuellen Taschentrends daher: eine Mini-Bag von Ralph Lauren mit der Gürtellochzange zum Hipbag umfunktioniert ließ mich sowohl die Security Checks passieren als auch den Fashionista-Horror Bauchtasche einigermaßen stylish umschiffen.
Dazu mein Cobain loved Falafel Shirt von Lyoum, Minirock, blickdichte Leggings und ein Hoodie von Superdry mit kuscheliger Kapuze. Ready for Rock and Roll.
Das Shirt ist der Burner 🙂 Super!
Liebe Grüße Tina
Dankeschön, liebe Tina, für das nette Feedback! Ich bin auch echt oft darauf angesprochen worden. 🙂
LG, Cerstin