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Wie schmeckt eigentlich Frankreich?

Wie schmeckt eigentlich Frankreich?Die Frage des Tages lautet: Wie schmeckt eigentlich Frankreich? Dass die französische Küche etwas ganz Besonderes ist, hat auch die UNESCO erkannt und die kulinarischen Traditionen Frankreichs im Jahr 2010 zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt.

In meiner Schulzeit hatte meine Klasse eine Partnerklasse in Reims. So kam es, dass ich mit 16 Gast einer französischen Familie war. Zwei Wochen lang wurde dort jeden Mittag und jeden Abend gemeinsam gegessen. Jedes Mal war das Brot frisch, die Wurst von bester Qualität, und dazu gab es diese wunderbar gesalzene Butter, wie sie in Frankreich üblich ist.

Ich lernte: In Frankreich ist Essen ein Ausdruck von Lebensfreude. Es geht um das Zusammensein, um das Teilen, um Geschichten, die am Tisch erzählt werden. Und natürlich geht es um Wein, viel Wein.

Was das alltägliche Zelebrieren des Essens angeht, so kann man in Deutschland durchaus neidisch werden auf unser Nachbarland. Die Lust am Genuss ist dort keinesfalls das Hobby einer Elite. Das sieht man schon, wenn man darauf achtet, welche Autos vor Sternerestaurants parken. In Deutschland sind es oft Luxuswagen. In Frankreich sieht man viele kleine Renaults und Peugeots. Dort sparen auch Studierende bereits darauf, einmal im Jahr die große Küche im Sternerestaurant genießen zu können.

Die Küche in Frankreich ist auch deshalb so einmalig, weil sie regional ganz unterschiedlich ist.

Die schroffe, raue Bretagne – wer denkt da nicht gleich an Fische und Krustentiere? Marseille – berühmt für seine Bouillabaisse. Die Pyrenäen, wo man es deftig mag und in der sich zeigt, dass Frankreich das Land der Terrinen und Pasteten ist.

Hinzu kommt, dass es selbst im kleinsten Nest eine anständige Patisserie gibt, die herrliche Croissants und Éclairs anbietet und einen Fleischer mit leicht marmorierten Entrecots und den ausschließlich mit Mais und Buchweizen gefütterten Bressehühnchen, bei dessen Anblick einem das Wasser im Munde zusammenläuft.

Hier 5 typische Delikatessen aus Frankreich. Achtung: Magenknurren nicht ausgeschlossen

Salat Niçoise

Mehr Cote d`Azur und mehr Sommer geht nicht. Obwohl ich ihn zu jeder Jahreszeit gerne esse.Leider ist der Salat Niçoise, wie man ihn bei uns in vielen Restaurants angeboten bekommt, meist eine Zumutung: Er besteht oft aus Eisbergsalat mit Billigoliven und matschigem Thunfisch. Allerdings ist es schon etwas aufwendig, Salat Niçoise so hinzubekommen, dass er köstlich ist.

Ich nehme dazu knackig gegarte Prinzessbohnen, reife Tomaten, leckere Oliven, wachsweich gekochte Eier, Schlangengurke, Sardellen, alles vermengt mit einer Vinaigrette. Und wo bleibt der Thunfisch? Schon richtig, er muss sein. Am besten nimmt man frische Thunfischsteaks, in Olivenöl beidseitig für 2ß Sekunden angebraten. Außen angegart, innen roh – so soll er sein. Mit Salz und Pfeffer gewürzt und ein paar Zitronenspritzern obendrauf. Voilà. Bon appétit!

Foie Gras

Ist man in einer südwestfranzösichen Familie zu Gast, ist die Foie Gras häufig von der Hausfrau „fait maison“, ganz besonders zu Festtagen wie Weihnachten. Die erhobenen Mahnfinger gegen das Gericht sind zahllos. Kein Franzose, den ich kenne, würde darüber nachdenken, was die künstlich vergrößerte Leber für eine Gans bedeutet und welche gesundheitlichen Folgen der hohe Fettgehalt für den sie verzehrenden Menschen hat. Schmeckt in Kombination mit Baguette und einem süßen Weißwein leider gut, wenn man ihre Herstellung ausblenden kann.

Moules Frites

Der Moment, in dem ich den Deckel von dem schwarzen Emailletopf nehme und die dampfenden Muscheln aufdecke, die mit Weißwein und Petersilie gewürzt und in Weißwein gekocht sind, entführt mich jedes Mal augenblicklich ans Meer. In Frankreich werden sie in so gut wie jedem Strandbistro serviert. Und nicht nur dort: Das Meeresfrüchtegericht ist eigentlich allgegenwärtig.

Coc au Vin

Wenn ein Gericht als französisches Nationalgericht bezeichnet werden kann, dann ist es wohl der Coq au Vin. Der wortwörtliche „Hahn im Wein“ wird für mindestens 24 Stunden in Suppengemüse, 1,5 Litern Rotwein und Kräutern mariniert, bevor er zusammen mit Champignons, Karotten, Speck, Zwiebeln und Knoblauch geschmort wird. Ein schönes Wintergericht, das vielleicht aufwendig wirkt, aber bei dem man nicht zu lange am Herd steht, denn es kocht sich quasi von selber.

Tarte Tatin

Den Abschluss eines Essens in Frankreich bildet häufig ein Kuchen. Die Tarte Tatin ist eine sozusagen auf den Kopf gestellte Version. Unten in der Backform befinden sich Zucker und Butter, dann kommen Früchte wie Äpfel oder Aprikosen und zum Schluss der Teig. Nach dem Backen wird der Kuchen auf eine große Kuchenplatte gestürzt und noch warm serviert.

Es war kein glanzvoller Moment, als ich auf die Idee kam, eine klassische Tarte Tatin vor lauter Selbstüberschätzung aus saftigen Feigen zuzubereiten. Als ich sie am Tisch auf den Teller stürzte, lief der klebrige Saft weit über das Tischtuch bis auf meine Schuhe und sah aus wie ein überfahrenes Tier. Also Vorsicht bei der Auswahl der Früchte.

Macarons

Wenn es etwas typisch Französisches gibt, das international zum Symbol für Eleganz und Genuss geworden ist, dann sind es Macarons. Diese kleinen, runden, bunten Doppeldecker mit einer cremigen Füllung bestehen aus fein gemahlenen Mandeln, Eiweiß und Puderzucker. Sie sind außen knusprig und innen herrlich weich.

Macarons gehen zu jeder Tages- und Nachtzeit. In Paris findet man ganze Boutiquen, die sich nur diesen kleinen Köstlichkeiten widmen. Ob klassisch mit Vanille, extravagant mit Rosenwasser oder kreativ mit Salzkaramell – Macarons sind ein echter Ausdruck französischer kulinarischer Finesse.

Voilà. Bon appétit!

Sie möchten noch mehr französiche Delikatessen kosten? Hier stellt Cerstin ihre Lieblings-Macarons vor: https://stylerebelles.com/marie-antoinette-macarons-von-laduree/

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