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5 Gründe, aus denen Sie Designhotels meiden sollten

DesignhotelSie planen eine Reise und suchen nach einem passenden Hotel? Dabei fällt Ihr Augenmerk auf ein schickes Designhotel? Hier 5 Gründe, aus denen Sie Designhotels meiden sollten.

1. Designhotels legen Wert auf spektakuläres Decor. Die Zimmer sind häufig mit allerlei Kuriosem wie dreierlei Tapeten mit unterschiedlichen Motiven des Dschungels dekoriert, die augenblicklich Ihren Blutdruck in die Höhe peitschen werden. Im überdimensionierten Bett mit Boxspringmatratze und Kopfteil aus Samt befinden sich auf jeder Seite unsäglich viele Kissen und Schmuckkissen mit Aufschriften wie „Let´s spend the night together.“ Oft thront dazwischen auch noch ein Schmusetier. Bakkalit ist ein Riesen-Thema! Aber wer braucht ein schwarzes Bakkalit-Telefon mit Wählscheibe oder Lichtschalter mit Drehknopf?

2.Im Mini-Kühlschrank befinden sich in der Regel eine kleine Flasche stilles Mineralwasser und eine kleine Flasche Orangensaft, die an den Folgetagen nicht nachgefüllt wurden. Dafür liegt auf dem Kühlschrank eine Karte, handgeschrieben, mit dem Hinweis: „Gerne verwöhnen wir Sie an der Hotelbar mit unseren ausgesuchten Cocktails.“ Ah ja, vielen Dank.

3. Das Mobiliar, das eigentlich ein Hotelzimmer seit jeher ausgezeichnet hat, fehlt: der Kofferbock, das Ausklappbügelbrett, die Infokladde im kunstledernen Einband, das hauseigene Briefpapier, der Schreibblock, ein Stift. Auch einen Schrank werden Sie vergeblich suchen. Ersetzt wird er durch ein Regal, bestückt mit allerlei Krimskrams wie vier Büchern in der Landessprache, die Sie nicht sprechen.

4. Das Badezimmer ist groß und sehr bunt. Fünferlei verschiedene Fliesensorten zieren Boden und Wände. Auf einer alten Kommode entdecken Sie Handtücher und hellblaue und rosa Henkelbecher aus Blech. Ein herkömmliches Zahnputzglas wäre Ihnen sicher allemal lieber. Auch gegen eine vernünftige Beleuchtung, eine Ablage für Toilettenutensilien, Handtuchhalter am Waschbecken und eine Duschabtrennung oder zumindest einen Duschvorhang hätten Sie nichts einzuwenden gehabt.

5. Das ärgerlichste: Nach jeder Dusche steht das ganze Bad samt Toilette unter Wasser, aber immerhin können Sie ja die Tür schließen und haben Ihre Ruhe. Das ist nicht selbstverständlich in Designhotels. Sie glauben ja gar nicht, was manche Ableger dieser Hotelkategorie dem Gast zumuten! In Bordeaux war ich mal in einem Designhotel mit gläserner WC-Zelle mitten im Zimmer.

Reisende wie mich machen die alten, soliden Hotels ganz sehnsüchtig. Ein solides Hotel, das von seinem Besitzer geführt wird. In dem es noch eine Rezeptionistin gibt, das heißt einen MENSCHEN, den man am Morgen fragen kann, ob sich der Tag zum Schwimmen eignet. Einen Menschen, die alles gesehen und jeden gekannt und trotzdem nicht seinen Humor verloren hat. Hotels wie diese gibt es kaum noch. Der junge, hippe und solvente Gast, der etwas von der Welt sehen will, aber bitte mit wenig Gepäck und nur kurz, steigt im Designhotel ab. Ich verreise mit viel Gepäck und bleibe gerne lange. Designhotels meide ich wie der Teufel das Weihwasser.

Mit zunehmendem Alter verändern sich unsere Ansprüche beim Reisen. Dazu mehr hier: https://stylerebelles.com/6-wahrheiten-ueber-das-reisen-im-alter/

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6 Kommentare

  1. Martina K.
    07/02/2024 / 20:52

    Liebe Ursel,
    Ähnliches haben wir auch schon erlebt. Offene Badezimmer mit zwei gegenüber liegenden Duschen, vom Bett aus mittels Spiegel einsehbar. Oder beleuchtete Badewannen aus Plexiglas, die mitten im Raum plaziert sind. Seltsame Deko, die einem suggeriert, nicht mehr ganz auf der modernen Höhe zu sein. Wir meiden seit diesen Erfahrungen solche Hotels und stehen zu unseren „altmodischen“ Ansprüchen. Schließlich geht’s im Urlaub ums Wohlfühlen und Genießen.
    Viele Grüße
    Martina

  2. Ursel
    Autor
    08/02/2024 / 20:28

    Liebe Martina,
    verspiegelte Duschen, beleuchtete Badewannen aus Plexi? Uaaaaagh! Dann doch lieber altmodisch.
    Schöne Grüße,
    Ursel

  3. Susa Berg
    10/02/2024 / 17:04

    Liebe Ursel,
    in der Kölner Altstadt – gegenüber unserer Büroetage – wurde die Zimmer des alteingessenen Hotels nach und nach renoviert. Die Bäder wurden zum Hotelzimmer hin „geöffnet“ und wir konnten den Gästen dann beim Duschen und Schminken zuschauen. Echt. Nicht. Schön. Manchmal war es auch so, dass die Gäste sich produzierten, weil sie die Büroetage gegenüber wahrgenommen haben. Noch viel weniger angenehm. Sehr schnell hatten wir dann Sichtschutzfolie am Fenster…
    Es geht wirklich nichts über ein konservatives und gut geführtes Hotel.
    Hölle Alaaf, Susa

  4. Ursel
    Autor
    10/02/2024 / 22:05

    Oh Gott! Da hätte ich mir auch eine Folie ans Fenster geklebt.
    Immer wieder Alaaf! Lass es krachen.

  5. Susa Berg
    12/02/2024 / 18:11

    sehr schön… hatte ich in meinem Kommentar wirklich, wirklich „Hölle Alaaf“ geschrieben???? natürlich kann es nur ein Alaaf geben, nämlich Kölle Alaaf!
    Susa

  6. Ursel
    Autor
    12/02/2024 / 18:36

    Ich dachte auch schon….

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