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Bei Chanel in der P.C.Hoofstraat Amsterdam

Einkaufsstraßen sehen inzwischen überall auf der ganzen Welt gleich aus. Dem wollte das niederländische Architekturbüro MVRDV entgegenwirken, als es den Auftrag erhielt, auf der Edel-Shoppingmeile Amsterdams ein Geschäftshaus für Chanel zu planen. Das Straßenbild der PC Hooftstraat – ursprünglich eine Wohngegend – ist geprägt von roten Backsteinfassaden und weißen Fensterrahmen. Die Architekten nahmen diese Formensprache auf, ließen aber erst mal das bestehende Gebäude abreißen.

In die Lücke wurde ein einzigartiger Neubau eingefügt, das Crystal House. Dafür wurde das gesamte Volumen des Vorgängerbaus in der Vertikalen gestreckt, um mehr Raum zu schaffen. Die gesamte Front der unteren Geschosse besteht komplett aus handgefertigten Glasbausteinen, die die Form der ursprünglichen Klinker imitieren; auch die alten Fenster werden nachgebildet, hier bestehen sogar die früheren Tür- und Fensterrahmen aus Glas. Erst nach oben hin in Richtung Dachgeschoss wandelt sich die komplett transparente Hausfront langsam zu einer historischen Attrappe: Die Glasziegel gehen in klassische Tonziegel über. Hinter dem obersten Geschoss und zwei typisch holländischen Giebelchen mit Balken und Flaschenzug verbirgt sich ein 220 Quadratmeter großer Wohnbereich.

Das Budget bleibt geheim. Ein Jahr lang haben sechs bis zehn Experten täglich im Labor oder auf der Baustelle an der neuen Baukonstruktionsmethode gearbeitet. An der Entwicklung der in Venedig gefertigten Glasziegel war u.a. die Technische Universität Delft beteiligt. High Tec, aber in sehr schön.

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