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Emily in Paris

Falls Sie Ihr Leben grad so richtig blöd finden und unbedingt Ablenkung benötigen, empfehle ich Ihnen die neue Netflix-Produktion „Emily in Paris“. Sie handelt von einer optimistischen, jungen PR Frau aus Chicago (Lily Collins), die einen Job in einer Pariser Agentur antritt und dort mit allen Clichées konfrontiert wird, die Paris zu bieten hat.

Die erste Folge ist eine Katastrophe. Emily führt sich in ihrer Begeisterung über Paris auf wie eine Fünfjährige auf der Kirmes; sie spricht kein Französisch, plappert jedoch munter vor sich hin und jeder Franzose versteht sie; sie beißt entzückt in ihr erstes Croissant, als sei es ein Bausch Zuckerwatte. Die weiteren neun Folgen bleiben seicht, aber aus Gründen, die mir selbst nicht ganz klar sind, hat die Serie Suchtpotential. Ich sah mir die ersten fünf Folgen Montagabend in einem Rutsch an (beim Bügeln, könnte ich zu meiner Entschuldigung anfügen), die zweiten fünf Folgen sah ich gestern Abend (ohne eine Entschuldigung zu haben) – und versehentlich gefiel mir die Serie immer besser.

Warum das so ist? Paris ist schuld. In diesem Fall Paris de luxe: Suite im Plaza Athenée, cruising im Riva-Holzboot auf der Seine, Café de Flore, Le Grand Véfour, Palais Royal, Café Marly im Louvre, mit dem Motorroller – vromm vromm – über die Champs Elysées und immer wieder der Eiffelturm. Eiffelturm im Morgenrot, Eiffelturm in der Mittagssonne, beleuchteter Eiffelturm im Abendrot und vor dem Eiffelturm natürlich eine Champagnerbar, an der die Korken knallen.

Die Kostüme sind schuld. Die New Yorker Stylistin Patricia Field (Ausstatterin von „Sex and the City“ und „Der Teufel trägt Prada“) hat sie entworfen. Eigentlich sind sie bescheuert, völlig übertrieben, zum Totlachen, total wahnsinnig. Giftgrüne Topfhüte, klodeckelgroße, knallrote Baskenmützen, aber zwischendurch auch mal ein Audrey Hepburnhaftes Abendkleid oder eine klitzekleine Handtasche zum Verlieben.

Und natürlich ist das Essen schuld. Emily ist heimlich in ihren Nachbarn, einen Koch (Lucas N. Bravo), verliebt. Der ist ganz besonders schuld, weil er wirklich unglaublich attraktiv ist und in seinem Restaurant auftischt wie ein junger Gott. Pasteten, saftigste Steaks und Sancerre schon zum Frühstück. Bester Nutzungsvorschlag für Crème Brulée übrigens: sich ein Tablett mit 25 Schälchen servieren lassen, nicht essen, nur mit einem Silberlöffelchen den Karamell zerschlagen. Sagt in Folge 8 der Modeschöpfer Pierre Cabault. Mon Dieu!

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5 Kommentare

  1. Tina von Tinaspinkfriday
    14/10/2020 / 18:52

    Mir geht es ganz genauso. Wann kommt endlich die 2. Staffel?!!
    Die Kostüme finde ich jetzt einfach nur genial und hätte gern viiiiel mehr solch gekleideter Menschen auf der Straße….natürlich hier in Mannheim…. mon dieu
    Liebe Grüße Tina

  2. Ursel
    Autor
    14/10/2020 / 19:34

    Und wie findest Du den Koch?

  3. Tina von Tinaspinkfriday
    15/10/2020 / 06:16

    Zum Anbeißen ….. also natürlich das leckere Essen das er kocht! ach aber bloß keinen Aal
    Ich finde die Serie lustig und schräg, super unterhaltsam. Mehr brauch ich nicht um vom stressigen Alltag abzuschalten. Keine Ahnung weshalb sie so polarisiert. Gibt eohl immer mehr humorlose Menschen. Oder ist es PR.
    Liebe Grüße Tina

  4. Susa Berg
    16/10/2020 / 10:36

    Danke Ursel,

    die Serie steht schon auf meiner Wunschliste. Nur: „wie sag‘ ich’s meinem Manne“? Ich habe einen Plan: erst „Perlwein“ anbieten und leckere Canapés, dann Netflix starten…
    Was meinst Du, könnte klappen?
    Bon Courage!

  5. Ursel
    Autor
    19/10/2020 / 00:38

    Hm, guter Plan. Ich hoffe, er zeigt die erwünschte Wirkung. (Bei meinem Mann wäre das nicht der Fall.) Sonst kannst Du Dir ja immer noch ein paar von Paris-begeisterte Freundinnen einladen.

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