Weiberfastnacht feiere ich mit meinen Freundinnen in der Südstadt. Schon vormittags treffen wir uns am Platz „An der Eiche“. Die Musik stimmt, die Bierversorgung ist gesichert und Toilettenhäuschen gibt es auch. Dieses Jahr auch noch ein paar Dixieklos extra.
Wir feiern „Draußenkarneval“, gut acht Stunden bei Wind und Wetter – am liebsten natürlich bei Sonnenschein – schunkelnd und singend.
Damit das nicht böse endet, gilt es ein paar Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen:
1. Warme Füße stehen ganz weit oben auf der Liste der Dinge, die eine erkältungsfreie Session ermöglichen. Viel Tanzen hilft. Besonders bewährt haben sich aber bei mir zusätzlich Fußsohlenwärmer (z.B. Thermopad Sohlenwärmer), die sich durch Kontakt mit Sauerstoff aktivieren und selbst bei eisiger Kälte gut 8 Stunden lang angenehm warme Füße zaubern. Abhängig vom Kostüm habe ich auch einen Handwärmer in der Jackentasche und ein Wärmepflaster um die Nieren. Unsexy, ja, aber für den Fall, dass Sie einen Jecken mit nach Hause nehmen sollten, lässt sich so ein Wärmepflaster immer noch leichter entsorgen als Skiunterwäsche.
2. Damit das mit den acht Stunden Tanzen auch klappt, trage ich an Karneval immer kniehohe Lederstiefel mit flachen und robusten Sohlen. Die schützen die Knöchel vor torkelnden Bienen, die Füße vor verschütteten Kölsch und können auch die eine oder andere Scherbe auf dem Boden verkraften.
3. Was in überfüllten und überhitzten Kneipen schon mal richtig anstrengend werden kann, ist ein wahrer Segen im Draußenkarneval: eine Perücke hält den Kopf warm. Super, wenn sie genügend Platz für meine langen Locken bietet, wie das diesjährige Model Madame Pompadour. Darunter: eine mit Leave-in Conditioner benetzte Hochsteckfrisur, mit der frau auch ohne Perücke noch einigermaßen präsentabel daher kommt, für den Fall, dass die Party irgendwo drinnen fortgesetzt wird. Siehe auch Punkt 5!
4. Taschentücher, Geld, Handy, Schlüssel, Lippenstift: zu jedem Kostüm nähe ich mir ein passendes Täschchen mit Reißverschluss, dass ich körpernah um die Taille geschlungen unter der Jacke trage. Erstens hat man dann die Hände frei zum Schunkeln und zweitens bleibt man damit nirgendwo hängen, wenn es eng wird.
5. Für den Fall, dass Sie acht Stunden später doch noch in eine der vielen Kneipen weiterziehen wollen: nichts ist schlimmer als am Ende der Nacht festzustellen, dass die Garderobe (sofern überhaupt vorhanden) nicht gehalten hat und man in kölschgetränktem Anorak den Nachhauseweg antreten muss. Der Karnevalsprofi hat immer eine große Plastiktüte in der Jackentasche, in die Perücke, Mantel, Schal und Handschuhe wasserdicht verpackt auf dem Kneipenboden deponiert und zu gegebenen Zeitpunkt trocken und sauber wieder angezogen werden können.
Derart gut vorbereitet, können Ihnen auch Wind und Wetter nichts anhaben und fünf närrischen Partytagen steht nichts mehr Weg! Kölle Alaaf!
- Sie suchen noch Kostüminspirationen, die nicht von der Stange sind? Wie wäre es mit Lt. Uhura?
- Ihr Kostüm steht, aber es fehlt noch ein I-tüpfelchen: Bei Jeck om Kopp finden Sie bestimmt was!
- Sie gehören zu den glücklichen, die noch eine Stunksitzungskarte ergattern konnten. Was man dazu am besten trägt, verraten wir hier.