Minimalistisch reisen ist für mich nichts Neues. Ich liebe es, mit leichtem Gepäck unterwegs zu sein, nicht an einem schweren Koffer zu hängen und mich stattdessen frei durch Flughafen und das Reiseziel bewegen zu können. Aber dieses Mal wollte ich es wissen: geht es noch minimalistischer, als mit kleinem Trolley-Koffer? Mein Ziel: ein Wochenende in Paris mit nichts als einem Rucksack. Nicht irgendein Rucksack, sondern einer, der genau die Maße für das unter-dem-Sitz-Gepäckstück bei easyJet hat.
Mit leichtem Gepäck: Rucksack von Lipault
Mein Reisebegleiter war ein Rucksack der Marke Lipault. Passenderweise kommt sie aus Paris, aber den Rucksack hatte ich bereits. Er ist scharz, schlicht, und so leicht, dass er sich selbst kaum bemerkbar macht. Passt perfekt unter den Sitz, sieht nicht aus wie ein typischer Reiserucksack und ist damit auch tagsüber in der Stadt absolut tragbar. Doch die große Frage war: reicht das wirklich? Kann ich für ein Wochenende mit einem so kleinen Gepäckstück auskommen, ohne mich eingeschränkt zu fühlen?
Mit leichtem Gepäck: meine ultimativ reduzierte Packliste
Ich musste noch bewusster packen als sonst: nicht nur minimalistisch, sondern ultraminimalistisch. So sah meine Auswahl aus:
- Glätteisen – weil ich auf gute Haare natürlich auch in Paris nicht verzichten möchte.
- Elektrische Zahnbürste – für mich unverzichtbar.
- Unterwäsche & Pyjama – natürlich absolut essenziell, aber immerhin leicht zu verstauen.
- Leggings – perfekt unterm Kleid für die noch kalten Temperaturen.
- Ein weiteres Kleid – eine Outfit-Variante … die ich gar nicht anzog: es was wesentlich kälter, als im Wetterbericht vorausgesagt, da musste das dickere Wollkleid alle Tage ran.
- Zwei Brillenetuis – für Sonnebrille und eine normale Brille zum wechseln.
- Kindle – mag ich eigentlich gar nicht, aber ersetzt jedes Buch und wiegt eben fast nichts.
- Kulturtasche – mit den wichtigsten Pflegeprodukten in Reisegröße.
- Meine kleine Uniqlo Tasche – perfekt für das minimalistische Reisen.
Kein „für alle Fälle“-Gepäck; keine überflüssigen Extras. Nur das, was ich wirklich brauche.
Hat es funktioniert?
Ja – und sogar besser, als ich gedacht hätte. Ich habe nichts vermisst. Mein schlichtes schwarzes Kleid war perfekt für den ganzen Tag, und mit dem zweiten Kleid hätte ich gut Abwechslung gehabt, es aber eben wegen der so kalten Temperaturen gar nicht angezogen. Das Beste? Ich musste nichts schweres tragen, nichts hinter mir herziehen; konnte in die Metro springen oder durch die Straßen schlendern, ohne an mein Gepäck zu denken.
Mit leichtem Gepäck reisen: wie weit kann man gehen?
Ich dachte, ich wäre bereits minimalistisch unterwegs, aber diese Reise hat gezeigt, dass es noch leichter geht. Der Rucksack hat gereicht. Kein einziges Teil habe ich vermisst. Die Erfahrung hat mich nochmal nachdenklich gemacht: wie oft packen wir Dinge ein, die wir gar nicht brauchen? Die Angst, nicht genug dabei zu haben, führt dazu, dass wir viel mehr mitnehmen, als wirklich notwendig ist. Aber wenn ich mit diesem Mini-Rucksack für ein Wochenende in Paris auskomme, was bedeutet das für meine zukünftigen Reisen? Der neue Standard wird es nicht sein: es kommt natürlich schon auf Ziel, Länge der Reise und Jahreszeit an. Aber eines steht fest: weniger Gepäck bedeutet für mich mehr Freiheit. Und genau darum geht es doch beim Reisen.
