Kennen Sie das noch: „Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wiener Wald!“? Ich kenne es noch sehr gut, denn der Mann meiner Wahl liebt – im Gegensatz zu mir – Brathähnchen. Brathähnchen – nicht vom Wiener Wald, sondern von Hähnchen Yogi am Chlodwigplatz – gibt es bei ihm immer dann, wenn er nicht kochen mag und auf mich keine Rücksicht nehmen muss.
Wenn ich unter der Woche nach einem langen Tag nicht kochen mag, gehe ich am liebsten irgendwo hin, wo es lecker und gemütlich ist, das in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen ist und wo man idealerweise auch nicht lange im Voraus reservieren muss. Ums Eck, eben.
Zum Glück wohne ich dafür in einer sensationell guten Lage. Ohne Reservierung geht es natürlich nicht immer, aber mit ein bisschen Glück kriegt man meist doch irgendwo noch ein Plätzchen. Außerdem haben alle Postcorona die Außenplätze aufgestockt (trotzdem Mund-Nase-Maske nicht vergessen!).
Hier meine persönlichen Favoriten:
Die Meze Bar.
Ich liebe es ja, viele kleine Gerichte statt einem Hauptgericht zu essen, Tapas, Bagatellen oder eben Meze. Wem das eben so geht, der ist in der Meze Bar am Salierring genau richtig. Griechische Spezialitäten in Tapasgröße (auch die Hauptspeisen sind auf Wunsch in kleinen Größen erhältlich), jede einzelne ein Gedicht. Musts: das Moussaka, der überbackene Feta und die gebratenen Garnelen in Knoblauch.
Ach ja, Ouzo gibt’s natürlich auch – für Menschen wie mich auch als süße, rote Variante.
Salierring 34, 50677 Köln
https://die-mezebar.eatbu.com/?lang=de
Das Ristorante Pane e Vino.
Einer von insgesamt 7 (!) Italienern im Umkreis von 5 Minuten. Hier kocht der Chef selbst und er macht das toll. Im Pane e Vino esse ich – so meine Begleitung mitspielt – immer das Gleiche: Tris di Pasta per Due. Zu zweit wählt man drei von den fünf hausgemachten Pastagerichten und bekommt von jedem ein Drittel. Die Pasta mit Steinpilzen sind wann immer es geht und sie auf der Karte stehen gesetzt, die anderen beiden variieren. Wer großen Hunger hat, wählt vorab die Antipasti per Due. Aber unbedingt noch Platz lassen für das Dessert: vielleicht die beste Zabaione der Welt. No shit.
https://www.ristorante-paneevino.de/
Das Caminetto.
Italiener Nummer 2 und über die Grenzen der Südstadt bekannt für die sensationelle Steinofenpizza. Egal, ob man zum ersten oder zum 38sten Mal hier isst: man wird immer begrüßt wie alte Bekannte und genau so herzlich und unprätentiös bedient. Wer reserviert hat und warten muss, bekommt ein Kölsch aufs Haus. Alle Gerichte gibt es auch im Handumdrehen zum Mitnehmen, gerne telefonisch vorbestellen. Wer das einmal gemacht hat, ist für immer für Tiefkühlpizza auf der Couch verdorben.
Eifelstraße 36, 50677 Köln
Das La Teca.
Eigentlich ein italienischer Feinkostladen, der nebenbei noch eine kleine, aber sehr feine Tageskarte anbietet. Allein deshalb sollte man hier auf ein paar kleine Köstlichkeiten als Vorspeise nicht verzichten. Aber auch die Hauptgerichte sind toll. Gekocht wird wie bei Mamma und die Terasse lädt zum Verweilen und Leute-Gucken ein.
Eifelplatz 2, 50677 Köln
http://www.lateca-koeln.de/
Hellers Biergarten
Laue Sommernacht in Sicht? Dann ist der Hellers Biergarten mitten im Volksgarten genau das richtige. Draußen sitzen und Kölsch trinken, dazu den Enten im Volksgarten Weiher beim Planschen zuschauen. Klassische Biergartenküche, nix Dolles, aber das macht die Location auf jeden Fall wieder wett.
Täglich bei gutem Wetter ab 15 Uhr geöffnet. Ob das Wetter gut genug ist, erfährt man auf der Homepage.
https://www.hellers.koeln/volksgarten-hellers/
Die Caruso Pasta Bar.
Lassen Sie sich von der seltsamen Location direkt am Barbarossaplatz nicht täuschen: diese Pasta Bar ist großes Kino. Anna Siena und Marcello Caruso aus Neapel haben hier einen kleinen Geheimtipp etabliert und sind mittlerweile eine Institution in Köln. Das wussten auch die Jungs vom MaiBeck und haben in der Corona-Zeit eine coole Kooperation ins Leben gerufen: Gerichte zum Mitnehmen in MaiBeck Qualität mit frischer, hausgemachter Caruso-Pasta als Herzstück.
Zum Glück ist die kleine Pasta Bar samt Außenterrasse wieder geöffnet. Und wer Glück hat und früh kommt, ergattert manchmal auch ohne Reservierung ein Plätzchen. Manchmal.
Salierring 46, 50677 Köln
http://www.caruso-koeln.de/
Mein letzter Tipp ist ein bisschen speziell und vor allem was für Experimentierfreudige:
Hot Point
Im Hot Point – direkt neben der Caruso Pasta Bar – gibt es vor allem ein Gericht: Hotpot oder auch Feuertopf (chinesisch 火鍋 / 火锅, Pinyin Huǒguō, jap. Nabemono, viet. lẩu, im englischen Steamboat oder Hotpot) – eine Art chinesisches Fondue, das in ganz Ostasien (China, Taiwan, Korea, Vietnam, Thailand und Japan) verbreitet ist. Richtig (!) scharfe Brühe wird am Tisch zum Kochen gebracht und darin werden dann dünne Fleischscheiben, Gemüse, Pilze, Wan Tans, Fisch oder Meeresfrüchte von einem selbst gegart und direkt verzehrt.
Wer diesen Laden betritt, fühlt sich mit einem Schritt nach China versetzt. Nicht gemütlich, aber spannend, wahnsinnig authentisch und eine echte Entdeckung für Langnasen, die ein bisschen Neugierde mitbringen.
Salierring 44, 50677 Köln
https://www.hotpoint-koeln.de/
Darf’s ein bisschen chicer sein? Wie wäre es mit Essen gehen in Köln Corona-style – im Brauhaus Johann Schäfer mit App und Abstand?
Oder vielleicht auch so richtig schick? Dann empfehle ich das Pottkind im Pottkind in Köln
oder das maiBeck für Dich, vor allem aber für mich – glutenfreie Sterneküche in Köln!