Das verbinde ich mit Weihnachten: Wie wahrscheinlich die meisten Menschen verbinde ich mit Weihnachten Zeit mit meiner Familie. Und doch gehört für meine Familie etwas Besonderes dazu, nämlich offene Türen. Freundinnen und Freunde waren bei meinen Eltern zu Weihnachten immer willkommen und so ist es jetzt auch bei uns. Ein langer Tisch, Kerzen, genug Essen, das es für drei Tage oder 10 Überraschungsgäste reicht, rumsitzen, quatschen, trinken, spielen, das Leben feiern und feiern, dass es so viele wunderbare Menschen in unserem gibt, die mit uns Weihnachten feiern möchten. Je mehr, desto besser.
Ganz viele Rituale. Vom Weihnachtsspaziergang durch den Volksgarten, den alle außer mir hassen, und trotzdem jedes Mal mir zuliebe mitgehen, über das Weihnachtsessen, das es bei uns gibt, seit ich ein Kind war, bis hin den Weihnachtsgedichten, die meine Schwester und ich auch heute noch aufsagen können, was wir in geeigneten Situationen auch tun. Es ist laut, es ist lustig, und manchmal ist es auch anstrengend, wenn so viele Charaktere aufeinander treffen. Es wird gelacht und manchmal wird auch geweint, denn alles hat hier seinen Platz, auch die Erinnerung an liebe Menschen, die nicht mehr unter uns sind.
Mein Weihnachtsessen: gibt es bei uns immer nur einmal im Jahr und man freut sich 12 Monate darauf. Das Tolle ist, dass es auf viele Schultern verteilt wird. Meine Eltern machen das Kaninchen nach einem alten Rezept von meiner Oma, meine Schwiegermutter macht eine ganze Kühlbox voller Kartoffelklöße und meine Schwägerin bringt den Nachtisch mit. Dieses Jahr bekommen wir sogar den selbstgemachten Rotkohl von einer Freundin kredenzt. Stephan und ich besorgen die Getränke und kümmern uns nur noch um die Vorspeise. Die Zeit, die dadurch frei wird, verbringe ich damit, den Tisch zu schmücken und mich auf die Ankunft der ganzen Bagage zu freuen.
Mein Weihnachtsfilm: aus Mangel an einem echten Kamin, flackert bei uns im Fernsehen den ganzen Abend lang eine Kaminfeuer DVD.
So sieht mein Tannenbaum aus: Stephan ist bei uns der Weihnachtsbaumbeauftragte und ich lasse ihm da komplett freie Hand. Meistens entscheidet er sich für klassisch Rot-Gold. Das einzige, das ich tun muss, ist am Ende zu sagen, wie schön der Baum doch ist. Ist auch eines von den Ritualen. Und zum Glück stimmt es auch jedes Mal.
Die Sache mit den Geschenken: Ich liebe Geschenke, ich liebe es, sie zu bekommen und ich liebe es noch mehr sie zu verschenken. Ein Weihnachten ohne Geschenke, egal wie klein oder symbolisch, kann und will ich mir nicht vorstellen. Wenn mich jemand fragt, was ich mir wünsche, sage ich immer, eine selbst geschriebene Geschichte. Die liebe ich. Und zum Glück wurde ich auch das ein oder andere Mal schon erhört.
Meist fange ich schon im Januar an, Geschenke zu sammeln und ich habe einen eigenen kleinen Schrank dafür. Wie für viele Dinge im Leben braucht man manchmal einen Anlass, um etwas zu tun. Weihnachten ist mein Anlass, Menschen, die mir viel bedeuten, mit einem Geschenk, über das ich mir viele Gedanken gemacht habe, zu überraschen. Das gelingt mir mal mehr, man weniger.
Aber es sind genau diese Gedanken, die für mich den Geist von Weihnachten ausmachen.
Weitere Weihnachtsgedanken gibt es hier: Früher war mehr Lametta…