Ja! So lautet jedenfalls für mich die ganz klare Antwort. Aber warum eigentlich? Darüber denke ich immer wieder einmal nach. Vor allem, nachdem ich kürzlich wieder einen Artikel dazu las. Die Journalistin schrieb, es sei doch totaler Quatsch sich auch im Home Office jeden Tag Make-up aufzulegen – da es doch niemand sieht. Es wäre doch eine totale Verschwendung, so teuer wie vieles davon ist. Und einfach auch eine Zeitverschwendung, da jeden Tag so vor dem Spiegel zu stehen und den Lidschatten aufzutragen. Es war der Gedanke – die attestierte Zeitverschwendung – die ich besonders faszinierend fand, denn:
Für mich ist Make-up eine Routine – das hilft
Somit sehe ich es also überhaupt nicht als Zeitverschwendung an, sondern vielmehr als klares Zeichen dafür, dass vieles auch jetzt noch ganz normal ist in meinem Leben. Wie immer stehe ich auf, trinke meinen Tee – im Moment meistens aus meiner „Kraut And Proud“ Tasse, weil sie mich an schöne Momente und gute Freunde erinnert – und dann mache ich mein Make-up. Früher wäre ich danach meistens aus dem Haus zur Arbeit gegangen, heute gehe ich nur an meinen eigenen Schreibtisch.
Aber was vielleicht auch wichtig ist: meine Routine beinhaltete schon immer verschiedene Make-up „Stärken“, und das hat sich nicht geändert. Am Wochenende zum Beispiel, wenn es nur mal zum Strand geht oder ich wandern gehe, dann trage ich auch keinen glitzernden Lidschatten oder eine knallige Farbe auf den Lippen. Das war noch nie anders. Und so liegt für mich selbst in dieser Make-up Relaxheit eine bekannte Routine – und die passt natürlich auch jetzt. Routine ist jetzt vielleicht auch sowieso noch wichtiger.
Make-up als Teil von mir – eben das ich, das ich bin
Was mich aber bei allen Diskussionen zum Thema Make-up beim Home Office bisher am meisten fasziniert hat, ist, dass es wohl letztendlich auf eine ganz andere Frage hinausläuft: wie man Make-up insgesamt sieht. Damit meine ich: macht man es für sich selbst, oder macht man es um anderen besser zu gefallen? Die Frage ist doch eigentlich sehr veraltet und sollte schon längst niemanden mehr treiben, aber man kommt hier nicht so ganz um sie herum. Ich war schon immer der Meinung, dass ich es vor allem für mich mache. Wie auch zum Beispiel das Färben meiner Haare. Für mich hat meine Einstellung im Lockdown das nun sehr stark bestätigt. Make-up ist auch mein ich. Warum sollte ich das auf einmal ablegen, für mich nicht mehr machen? Im Umkehrschluss ist es dann aber natürlich verständlich, dass diejenigen, die Make-up eigentlich nicht so mögen; es nur aufgrund einer vermeintlichen Erwartung anderer machen, es nun im Home Office nicht mehr oder zumindest weniger, machen. Das finde ich interessant, denn es sollte natürlich immer so sein, wie man es möchte.
Und letztendlich sage ich damit natürlich auch ganz klar, das jede es so machen soll, wie sie eben möchte. Und das, so finde ich jedenfalls, sollte immer gelten.
Schöner Beitrag – ich persönlich trage nie Make Up, weshalb ich auch im HomeOffice nichts daran ändere. Allerdings finde ich auch, dass man sich im Homeoffice genauso stylen sollten, als würde man zur Arbeit gehen 🙂
Autor
Liebe Aileen, vielen Dank! Und das finde ich prima – jede so, wie sie mag. Ich hab mich eben nur immer sehr über diese ‚jetzt endlich ohne‘ Berichte vieler gewundert. Es hat mich erschreckt, denn ich glaube, dass es leider eben belegt, wie eingefahren die Situation doch immer noch ist: es fühlen sich wohl leider eben nicht alle frei genug, es wirklich immer wie gewünscht machen zu können.