Quito ist für viele nur ein kurzer Stopover auf dem Weg in das Amazonasgebiet, die Anden oder die Galapagosinseln. Wer ein bisschen mehr Zeit, findet hier aber eine Stadt, die sich zu entdecken lohnt.
1. Schlafen wie in einer Filmkulisse im Hotel Casona 1914
Übernachten Sie in einer der Suiten im Hotel Casona 1914, einem alten, liebevoll restaurierten Kolonialgebäude in der Altstadt von Quito. Ein Abend in der Badewanne, eine Nacht im gemütlichsten Kingsizebett der Welt und ein Frühstück wie im Sternerestaurant. Danach können Ihnen auch die 2800 Höhenmeter, auf denen die Stadt sich befindet, nichts mehr anhaben.
2. Essen Sie sich durch die Jahreszeiten Ecuadors im Restaurant Urko
Im Urko dreht sich alles um die Raymis, die Zyklen der Landwirtschaft. Lokale und vor allem saisonale Produkte werden in kleinen, feinen Gängen dargereicht und erklärt, und helfen dem Gast auch, tiefer in die ecuadorianische Kultur und die Jahreszeiten einzutauchen. Man bekommt einen kleinen Pass, in dem man sich Notizen zu den einzelnen Gängen machen kann und bekommt sogar ein Polaroid-Foto dafür zum Einkleben.
Wir hatten das Pawkar Raymi (April bis Juni). Das 8-Gang Tasting Menü kostet 75 Dollar, die Weinbegleitung 30 Dollar und das Republica del Cacao und Kaffeetasting $10 (lohnt sich) und dauert ca. 2 Stunden.
18 Plätze, Reservierung dringend empfohlen.
3. Genießen Sie die Kreationen von Alexandra Espinoza im Somos Ecuador
Alejandra Espinoza wurde in Ecuador geboren und lernte die klassische ecuadorianische Küche schon als Kind kennen und lieben. Mit 16 zog sie mit ihren Eltern nach Frankreich und lernte hier die haute cuisine kennen. 10 Jahren lang reiste sie dann um die Welt, immer auf der Suche nach neuen kulinarischen Entdeckungen und traditioneller Kochkunst zugleich. Ihre Gerichte im Somos haben wie sie ecuadorianische Wurzeln und sind gleichzeitig geprägt von ihren Reisen durch die Küchen Europas, Asiens, und der Vereinigten Staaten.
Jedes Gericht ist ein kleines Gedicht. Der Service ist sensationell.
Das Tasting Menü umfasst 6 Gänge und kostet 75 Dollar mit 30 Dollar Weinbegleitung. Absolute Empfehlung, wenn Sie in Quito sind.
4. Wandern Sie den schmalen Grad zwischen nördlicher und südlicher Hemisphäre am Mitad del Mundo
Eigentlich fährt man hier nur für dieses eine Foto hin, trotzdem sollte man sich die Chance, auf dem Äquator zu wandern nicht entgehen lassen. Es gibt eine Art Freizeitpark mit Informationen über Ecuador und die indigenen Gemeinschaften des Landes, der lohnt sich aber nur begrenzt.
https://www.mitaddelmundo.gob.ec/es/
5. Lassen Sie den Blick über die Dächer der Stadt schweifen
Der TelefériQo bringt Sie in 10 Minuten auf 4000 Meter hoch und schenkt Ihnen einen Blick auf die ganze Stadt. Wer mag, schaukelt für Instagram, alle anderen trinken heiße Schokolade, um sich aufzuwärmen.
6. Kunst und Architektur gibt’s im Casa Museo und der Fundacion Guayasamín
Oswaldo Guayasamín (1919–99) ist einer der Söhne der Stadt. Das Werk des Malers kann in der Capilla del Hombre Galerie besichtigt werden, die sich alleine schon wegen des Gebäudes lohnt. Und wer mag bekommt einen Einblick in sein Leben bei einer Führung durch sein Haus. Der Freund von Pablo Neruda und Gabriel García Márquez hat weite Teile der Staaten und Mittel- und Südamerikas bereist und hat es sich zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Erbe seines Volkes und der indigenen Bevölkerung zu bewahren. Er erlebte die Fertigstellung der Capilla del Hombre (deutsch Kapelle des Menschen) in Quito nicht mehr. Sie beherbergt neben Guayasamíns Werk auch einen Überblick über ein Jahrtausend lateinamerikanischer Geschichte und zählt zu den bedeutendsten Museen Quitos.
7. Pflanzen Sie eine Agave und holen Sie sich 10 Jahre später Ihre eigene Flasche Agavenschnaps in der Casa Agave ab
Wundervolles kleines Museum in der Nähe von Mitad del Mundo, in dem sich die Herstellung der ecuadorianischen Variante des Agavenschnapses nachvollziehen lässt, von der Pflanze bis zum Cocktail. Zu Beginn der Tour pflanzt man eine kleine Agave. Wer in 10 Jahren wieder kommt, bekommt eine Flasche Agavenschnaps, die aus dieser Pflanze gewonnen wurde, geschenkt. Am Ende trinken wir den selbst gemixten Cocktail und sind ziemlich begeistert.
Spätestens in 10 Jahren müssen wir also noch mal hin. Aber Quito ist wirklich spannend, wie Sie lesen konnten, vielleicht dauert es auch nicht ganz so lange…