Ich liebe ja Frauenzeitschriften. Ich schaue mir die Modestrecken und Trendberichte an, lese gerne die Reisereportagen und Kulturtipps, aber am allerliebsten studiere ich die Beautyseiten. Tipps, Produktneuvorstellungen, Vorher-Nachher, ich liebe das!
Aber je älter ich werde, desto öfter ärgere ich mich auch. Wenn man InStyle & Co. glauben darf, dann geht ab 50 eigentlich nur noch eines: ein möglichst natürlicher Look, der Falten kaschiert oder diese zu mindest nicht betont. Alles andere sind Fehler, die eigentlich alle Frauen über 50 machen, findet zum Beispiel InStyle hier: Achtung: 6 Make-up-Fehler, die alle Frauen ab 50 machen.
Die angeblichen Fehler (zu viel Make-up, eine zu dicke Schicht deckende Foundation, unvorteilhafter schwarzer Eyeliner bei Schlupflidern, zu dunkler oder Glitzer-Lidschatten, Puder, bei trockener Haut keine Feuchtigkeitspflege unter dem Makeup auftragen) sind entweder in jedem Alter ein Problem (zu viel, zu deckend, nicht vorteilhaft, nicht sinnvoll bei trockener Haut) oder eine Frage der Produktqualität. Glitzerlidschatten hält zum Beispiel in jedem Alter hervorragend, wenn er hochwertig ist und über einem sehr guten Primer (wie Prep + Prime von MAC) aufgetragen wird. Und ein richtig guter Puder (wie der Blot powder von MAC, ein gepresster Puder mit minimaler Farbabgabe für ein hauchzartes, natürliches Finish) setzt sich natürlich nicht in irgendwelchen Fältchen ab, verhindert aber, dass die Nase glänzt und gleicht Unebenheiten aus.
Wer mit ü50 natürlich und möglichst ungeschminkt aussehen möchte, kann das gerne tun. Aber jünger macht das auch nicht, manchmal eher im Gegenteil.
Besagter Artikel hat dementsprechend als Featurebild oben drüber das Foto einer wunderschönen und – surprise, surprise – gut geschminkten Jennifer Aniston, die fast alle im Artikel aufgezeigten angeblichen Fehler macht: Foundation, Puder, Lidstrich, dunkler Lidschatten und ein bisschen Highlighter unter den Augenbrauen. Dazu Rouge und Lippenstift in einem schönen Rosaton. Ihr Gesicht strahlt, hat aber Foundation sei Dank einen gleichmäßigen Teint und glänzt nicht, weil sie ihre T-Zone natürlich abgepudert hat. Die Augen leuchten, weil sie sie mit Eyeliner, Lidschatten und Wimperntusche betont und dazu noch die Augenbrauen mit einem Augenbrauenstift nachgezogen hat. Und ja, man sieht ihre Falten.
Diese bestimmt gut gemeinten Makeup-Tipps von Frauenzeitschriften für Frauen über 50 führen in meiner Wahrnehmung oft dazu, dass Frauen sich noch weniger trauen, etwas Neues auszuprobieren, um bloß möglichst wenig Aufmerksamkeit auf ihre Gesichter zu lenken und ungeschminkt auszusehen, was ich sehr schade finde.
Natürlich verändert sich unsere Haut im Alter, verliert an Farbe, verliert an Babyspeck, wird trockener, manchmal auch empfindlicher. Und selbstverständlich ändern sich auch Make-up und Beautytrends. Und genau deshalb macht es Sinn, die eigene Make-up Routine von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand zu stellen. Bei M·A·C kann man zum Beispiel kostenlos eine 20-minütige persönliche Makeup-Beratung im Videochat buchen, um Tipps und Tricks für einen Aspekt wie Augen, Brauen, Foundation, Lippen oder Kontur zu bekommen. Oder man lässt sich in einem Store in einer der größeren Städte einfach mal erzählen, was es Neues gibt. Oder probiert selbst ein bisschen aus. Oder lässt sich – wie ich immer mal wieder – von einer der vielen Frauenzeitschriften inspirieren.
Aber ignorieren Sie dann diese angeblich gut gemeinten Makeup-Tipps von Frauenzeitschriften für Frauen über 50, die suggerieren, ab 50 sollten Frauen möglichst unsichtbar werden.
Beim Makeup gilt meiner Meinung nach nur eine Regel und das ist die gleiche wie für Kleidung und für alle Altersgruppen: tragen Sie, was immer Sie wollen.
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