- Das schönste Geschenk, das Gott mir gemacht hat, ist die Fähigkeit, nicht zu lieben, wenn man mich nicht liebt. Und mir die alltäglichste Form der Liebe, die Eifersucht, nicht eingeimpft zu haben.
- Eine Frau mit guten Schuhen ist niemals hässlich.
- Nichts lässt eine Frau älter aussehen als zur Schau gestellte Kostspieligkeit, Schnörkelei und Kompliziertheit.
- Die Frauen, die ich bei den Pferderennen sah, hatten riesige Wagenräder auf dem Kopf, monumentale Gebilde aus Federn,, bestückt mit Früchten und anderem Zierart. Besonders abscheulich fand ich aber, dass diese Hüte hoch oben auf ihren Köpfen thronten. Ich pflegte meine Hüte bis zu den Ohren herunterzuziehen.
- Und was ist das Geheimnis meines Erfolgs? Dass ich wahnsinnig geschuftet habe.
- Die reichsten Männer, mit denen ich liiert war, sind diejenigen, die mich am teuersten zu stehen kamen.
- Ich lasse mich nicht gern festhalten wie eine Katze. Unbeirrt gehe ich meinen Weg auf meiner Spur, selbst wenn es schwerfällt. Ich verfolge ihn sklavisch, weil ich ihn frei gewählt habe. Fragil wie Stahl, habe ich nie auch nur eine Stunde an meinem Arbeitsplatz gefehlt, mich nie krank gemeldet. So manchen großen Ärzten, die mir die verschiedensten tödlichen Krankheiten verkündeten, die ich zu behandeln vergaß, bin ich von der Schippe gesprungen. Und seit meinem dreizehnten Lebensjahr habe ich auch nie mehr an Selbstmord gedacht.
- Eine Frau, die in die Jahre kommt, verwendet Tag um Tag immer mehr Zeit auf sich selbst. Und als sei es eine immanente Gesetzmäßigkeit, die der Teufel verfügt hat, macht nichts so alt wie dieses „sich um sich selbst kümmern“.
- Schönheitspflege muss im Herzen und in der Seele beginnen, sonst nützen alle Kosmetika nichts.
- Mit starken Persönlichkeiten verstehe ich mich sehr gut. Ich bin sehr respektvoll und gleichzeitig sehr frei im Umgang mit großen Künstlern. Ich bin ihr Gewissen. Wenn sie abgleiten ins Harper´s Bazaar-Niveau, dann sage ich es ihnen.
- Ich beurteile die Menschen nach ihrer Art, Geld auszugeben, und rate allen Frauen: Heiraten Sie nie einen Mann mit einer Börse fürs Kleingeld.
Aus: Paul Morand: Die Kunst, Chanel zu sein. Gespräche mit Coco Chanel. München 1998.