Keine Sorge: wir machen hier jetzt nicht auf einmal auf Schneiderei! Aber Stoffmasken werden uns wohl noch eine lange Weile begleiten müssen und gerade für mich als Brillenträgerin ist die Maskenfrage gar nicht so einfach zu lösen. Ohne Ventil kann man nämlich schnell nichts mehr sehen, weil die Gläser durchs ausatmen beschlagen. Das war ein Grund dafür, dass ich gerne meinen Masken selbst machen wollte, um sie möglichst genau anpassen zu können. Zunächst hab ich aber eben ein wenig getestet: welche Maske geht gut für uns Brillenträger?
Masken DYI für Brillenträger
Viele tragen einen Maskenschnitt wie Ursel hier in ihrem Fuck you, virus! Post. Den habe ich zuerst probiert, er hat mir aber nicht gefallen, weil es mit der Brille sehr problematisch war. Darum wollte ich gerne einen nach Art der anti-Smog Masken testen, die ich bereits aus Asien kannte. So kam ich bei der Suche auf die best fit face mask.
Aber bevor es mit der Schneiderei richtig losgehen konnte musste natürlich passender Stoff her. Fürs Material am besten 100% Baumwolle. Und hier spielte, ich gebe es zu, das Fashionistaleben schon eine Rolle. Wenn schon so ein Ding, dann muss es doch auch nach etwas aussehen. Und damit meine ich nicht, irgendwie mit der Maske einem modischen Trend folgen zu wollen, oder die Frage, ob die Maske hübsch ist. Mir geht es im Prinzipe auch um genau das, was Ursel schrieb: fuck you, virus! Und das, so finde ich, geht doch am besten so richtig mit Farbe und Muster. Einmal tatsächlich sozusagen „in your face“. So kam ich schnell of Liberty of London, denn dort gibt es immer tolle Stoffe mit schönen Farben und Mustern. Drei verschiedene suchte ich aus.
Nun aber mal zum Schnitt
Dazu brauche ich hier gar nicht viel schreiben, dann ich habe ihn online gefunden, und das ist er schon gut beschrieben: die best fit face mask. Die Passform ist tatsächlich super. Aber was mir auch sofort sehr gefiel: das Design hat, wenn man möchte, es ein integriertes „Fach“ für einen „Filter“ – empfohlen wird dafür ein Kaffeefilter oder Küchenpapiert. Und selbst wenn man dies weglässt gibt es, wann das „Fach“ eingenäht ist, so noch eine Lage Stoff mehr. Ein weiterer Tipp: anstatt einem Elastikband nehme ich einfach einen abgeschnittenes Stück von einer Strumpfhose – einfach im Bein ca 2m breit abschneiden; rollte sich wie ein Haarband zusammen, ist aber super elastisch und, doppelt gelegt, sehr komfortabel.
Für Brillenträger ganz entscheidend: ein Nasenclip
Brillenträger werden immer ein Problem bei Masken ohne Ventil haben, so ganz lässt sich daran nicht viel ändern. Aber man kann so einiges machen, und bei meinem Maskenschnitt geht alles. Zum einen ist es gut, wenn die Maske es zulässt, dass die Brille etwas auf ihr liegt – so wird sie herunter gedrückt, und das hilft sehr. Hier spielt aber auch die Brillengrösse und ihr Gewicht eine Rolle. Einen grossen Unterschied macht aber vor allem ein Nasenclip. Und den kann man ganz einfach selbst machen. Man braucht nur dünnen Draht und Klebeband: einfach den Draht in zwei ca 9 cm lange Stücke schneiden, und auf eine Seite des Klebebands kleben, dann die andere Seite drüber. Im Prinzip stellt man so einen Clip wie den, der oft als Verschluss bei Brot benutzt wird, her – nur länger. Wo man den Nasenclip einfügt wird in der Maskenanleitung (Link oben) beschrieben.
Und los geht es mit der Näherei. Man brauch hier auf jeden Fall eine Nähmaschine. Falls ihr keine habt, dann gibt es hier eine ganz einfache Option für eine Art Maske ohne nähen.
Große Näherfahrung braucht man jedoch nicht: alles ist gut erklärt und auch nicht wirklich schwierig. Der Nasenclip ist eine kleine Fummelei, aber sie lohnt sich. Ich jedenfalls bin sehr zufrieden mit der DIY-Ausbeute und hoffe, dass die Weile für die wir unsere Stoffmasken brauchen werden nicht zu lang sein wird.