Ostern. Eigentlich sollte ich, nach einer Woche in Hong Kong und ein paar Tagen in Auckland für die Arbeit, nun zu Ostern in Wellington in Neuseeland sein. Meine „zweite Familie“ und Freunde dort treffen. Das neue Baby – und auch das erste Baby, das mittlerweile bereits ein grosser Bruder ist – kennenlernen. Ostern bei Sonne am Strand. Ostern mit Kumara fries und einem schönen Glas Wein. Ostern in meiner zweiten Heimat. So jedenfalls war es geplant.
Ostern in der zweiten Heimat
Ich wollte das Licht aufsaugen – nirgends sonst auf der Welt (zumindest den Teilen, die ich kenne) gibt es so ein Licht wie in Neuseeland. Es fühlt sich bei jedem Aufenthalt immer an, als ob mich jemand in die Steckdose einstöpselt und ich mal eben aufgeladen werde. Ich vermisse das Licht und die Farben Neuseelands sehr. Und die Menschen. Auch jetzt noch, über 11 Jahre nach meiner Rückkehr auf die Nordhalbkugel.
Nach Wellington war noch eine kleine Tour über meine geliebte Südinsel geplant. Endlich wollte ich mal ein wenig beim Arthur’s Pass wandern gehen. Danach die Westküste hinunter. Wie immer, denn ich liebe sie. Spätestens dort würde es vermutlich regnen, aber ich mag die Westküste auch im Regen. Dann weiter nach Queenstown, und danach ein kurzer Abstecher nach Dunedin, um noch ein weiteres Baby von anderen Freunden kennenlernen. Am Ende noch ein paar Übernachtungen am Mt Cook, um es dort hoffentlich diesmal ins Hooker Valley zu schaffen – beim letzten Mal war das Wetter zu schlecht.
Nie hätte ich gedacht, nun stattdessen im Lockdown zu sitzen
Mit der ganzen Welt. In Neuseeland klingt das irgendwie besser: dort sitzt man in seiner „bubble“. Eine „bubble“ muss nicht die Familie sein: jedem wurde gesagt, dass man seine kleine „bubble“ auch mit Freunden etc aufmachen kann, nur muss sie danach dann als „bubble“ zusammen bleiben. Aber immerhin: wie Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern vor Ostern den Kindern sagte, der Osterhase durfte raus.
Wir aber natürlich nicht, und so gibt es für mich nur Eiersuche im Hinterhof. Wobei: Eier habe ich genaugenommen auch keine. Und es ist grau, kalt und regnerisch. Da muss der kleine goldene Osterhase aus Schokolade herhalten – den mag ich sowieso am liebsten.
Frohe Ostern!