Sie ist eine der großen Diven des französischen Films. Und am 16. März 2023 ist auch sie endlich 70 geworden! Und noch immer dreht Isabelle Huppert munter Filme.
Auffallend zierlich, rötliche Haare, blass und 1,52 groß: Ihre zerbrechliche Erscheinung steht im Kontrast zu ihrer Willenskraft. Sie habe schon sehr früh gewusst, welche Rolle sie in ihrem eigenen Leben spielen wollte, sagte Isabelle Huppert dem Modemagazin „Madame Figaro“: Die einer Frau, die entscheidet und sich selbst verwirklicht.
Hupperts große Spezialität sind zwiespältige, zweideutige Frauenrollen. Was auch immer in ihnen vorgeht, sie bleiben unergründlich, distanziert und emotional eingemauert. Hupperts Spiel ist stets minimalistisch. Die von ihr gespielten Charaktere wahren Distanz, man kann ihnen nicht in die Karten gucken.
Privat ist über sie nur wenig bekannt. Sie wurde am 16. März 1953 in Paris geboren und stammt aus einer wohlhabenden Familie. Ihr Vater war Unternehmer, ihre Mutter Englischlehrerin. Bevor sie Ronald Chammah kennenlernte, ihren Mann und Vater ihrer drei Kinder, war sie mit dem französischen Filmproduzenten Daniel Toscan du Plantier liiert.
Mit dem Regisseur und Produzenten Chammah teilt sie seit Jahrzehnten ihr Leben. Begegnet ist sie dem gebürtigen Libanesen 1982. Ein Jahr später kam Tochter Lolita zur Welt, 1986 Lorenzo und 1997 Angelo.
Wie und warum sie zur Schauspielerei kam, wisse sie nicht mehr, sagte sie im Interview mit „L’Officiel“. Aber der Wunsch sei früh schon da gewesen. Sie möge die Schauspielerei, weil diese der Fantasie Raum gebe, erzählte sie weiter. Und weil sie für sie eine Notwendigkeit sei. Und so nahm sie bereits als 14-Jährige Schauspielunterricht.
Spöttische Distanz und Kühle wahrt sie auch stets in ihren Interviews. Auch hier kultiviert sie die Kunst, wenig von sich preiszugeben. Die meiste Zeit ihres Lebens habe sie sich nicht für Mode interessiert, erzählte sie einer Redakteurin der britischen Vogue. Über Kleider habe sie nur nachgedacht, wenn sie etwas mit einer Rolle zu tun hatten. „Kostüme, Haare und Make Up sind für mich essenziell, um eine Figur zum Leben zu erwecken. Im Grunde gibt es nur zwei Kategorien an Frauenfiguren: die mit High Heels und die mit flachen Schuhen. Die Antwort ist immer in den Schuhen.“
So viel Nonchalance, gemischt mit einer Prise Arroganz, muss man sich erst mal leisten können. Isabelle Huppert kann das.
Eine Redakteurin der WELT, die sie fragte, ob sie sich in den starken Frauen, die sie im Film verkörpere, wiedererkenne , bügelte sie folgendermaßen ab: „ Heutzutage von starken Frauen zu sprechen halte ich für sehr oberflächlich und herabsetzend. Alle Frauen sind auf ihre Weise stark. Auch eine Frau, die gedemütigt wird, erträgt das nur aufgrund ihrer eigenen Willenskraft.“
Auch andere tolle Frauen werden dieses Jahr 70. Zum Beispiel Cyndi Lauper.