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Mein Leben mit weißen Haaren: 6 Tipps

Mein Leben mit weißen Haaren 4Die Angst vor grauen Haaren ist bei vielen Frauen groß, denn das Schwinden der natürlichen Haarfarbe gilt als eindeutiges Zeichen des Älterwerdens. Vielleicht hilft es Ihnen, sich klar zu machen, dass die ersten grauen Strähnen erstmal gar nichts über das Alter eines Menschen aussagen. Viele Frauen ergrauen schon in ihren Dreißigern, andere behalten ihren Naturton bis ins Rentenalter.

Wenn Sie auf diese Anmoderation mit Kopfschütteln, Gelächter, Zweifel an meinem Verstand oder Anruf bei Ihrem Coiffeur für den nächsten Färbetermin reagieren– dann grüße ich Sie herzlich und wünsche Ihnen alles Gute. Sie müssen ab hier nicht mehr weiterlesen.

Sollten Sie aber schon mal darüber nachgedacht haben, ob das mit den weißen Haaren vielleicht doch gar nicht so schlecht ist, dann sind die folgenden Tipps für Sie.

1. Wenn Sie Ihren grauen oder weißen Haaren eine Chance geben wollen, dann üben Sie sich bitte im Weghören. Es wird in Ihrem Umfeld ziemlich sicher (weibliche) Stimmen geben, die mahnen, warnen, apokalyptische Szenerien weiblicher Unsichtbarkeit und früher optischer Vergreisung beschwören. Sie brauchen eine Fangruppe für das Projekt, die mitzieht und ihre eigenen Ängste nicht auf Sie projiziert. Sie brauchen jemanden, der Sie ermutigt und anfeuert – besonders, wenn Ihnen wegen der Haarlänge eine Übergangsphase bevorsteht.

2. Eine prominente, grauhaarige Trendsetterin ist die Moderatorin Birgit Schrowange. Das ständige Färben wurde ihr irgendwann zu viel. 2017 ließ sie ihr graues Haar rauswachsen. Sie trug in dieser Zeit eine Perücke. Für ihren Schritt bekam sie viele positive Rückmeldungen. Betrachtet man Fotos von Frau Schrowange, erkennt man, was es braucht, wenn man grauhaarig wird: einen roten Lippenstift.

3. In Momenten des Zweifels: Schauen Sie sich einfach mal kritisch um. Da draußen sind so viele Grausamkeiten an Färbungen zu sehen, dass es sich lohnt, das Weiß auszuprobieren. Es gibt superlässige Haarschnitte jenseits von Dauerwelle und Dutt. Wobei ich neulich eine Frau gesehen habe mit einem lässig geschlungenen Chignon in einem wunderschön melierten Grau. Womit auch gleich gesagt ist: Die Coiffeuse/der Coiffeur Ihres Vertrauens muss richtig gut sein. Und Teil Ihrer Projektfangruppe.

4. Probieren Sie es, im Gegensatz zu mir, früh aus. Warten Sie nicht, bis der Kontrast zwischen Ihrer älter gewordenen Haut und Ihrem frisch gefärbten Haar zu groß wird. Unsere natürliche Haarfarbe ist ein Teil der Gesamtpigmentierung und passt dementsprechend am besten zu uns. Der Königsweg ist, gar nicht erst mit dem Färben zu beginnen. In dem Moment, in dem wir unsere Haare zum ersten Mal färben, betreten wir ein Hamsterrad, aus dem wir nur schwer wieder herauskommen.

5. Viele Frauen entscheiden sich mit dem Ergrauen ihrer Haare für eine Kurzhaarfrisur. Ich habe mich für das Gegenteil entschieden und lasse meine Haare während der Übergangszeit lang. Der Vorteil ist, dass ich die Haare hochstecken kann, sodass der Übergang zwischen grauen und gefärbten Haaren weniger sichtbar wird.

6. Nicht-Färben schont das Portemonnaie und die Haare. Einmal im Monat muss der Ansatz nachgefärbt werden. Ein solcher Friseurbesuch kostet ab 50 Euro aufwärts. Hinzu kommen Pflegeprodukte für das gestresste Haar. Denn viele Färbemittel enthalten bleichende Inhaltsstoffe, die leicht zu Splissbildung führen. Das Haar nicht mit Chemikalien in Berührung zu bringen, ist sicherlich eine gesunde Entscheidung.

Ob Sie mit Weiß oder Grau glücklich werden, kann ich natürlich nicht garantieren. Aber ich kann Ihnen versprechen, der Versuch lohnt sich. Und ansonsten: Farbe drüber.

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2 Kommentare

  1. Katja
    30/07/2020 / 15:59

    Ursel, Du siehst sowieso toll aus. Deine Ausstrahlung macht das.
    Aber das weiße Elfenhaar wird Dich noch schöner machen, dieses silberne Leuchten.
    Nicht älter. Vielleicht auch nicht jünger. Auf jeden Fall aber besonders.

  2. Ursel
    Autor
    30/07/2020 / 17:41

    Oh! Dankeschön für dieses besondere Kompliment.

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